So friedlich.
Die Felsengipfel am nahen Horizont
in rotem Glanz.
Alpenglühen.
Immer wieder und
neu belebend
jedesmal.
Friedlich?
Als könnte es ewig so bleiben?
Wenn wir Menschen es
wirklich wollen
und nicht nach Vergeltung rufen,
wo wir Vergebung brauchen,
dann vielleicht
nach menschlichem Ermessen.
Aber nicht so,
wie es gegenwärtig aussieht,
so feindlich,
so auf Profit versessen,
ja: Profit von wenigen,
die uns glauben machen wollen,
dass wir auch „was hätten davon“.
Nein, so nicht.
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Wir sitzen auf dem Balkon.
Vor uns eine Bergkette
mit schroffen Bergspitzen.
Eine Nebelkette lagert sich
den Bergen entlang
waagerecht ab,
bildet die Silhouette
der Berge dahinter
fast völlig nach.
Vor der Bergkette
weitere Berge und Hügel,
das Land noch davor
erfüllt durch die Schar
von eifrigen Schwalben,
die ihre Flugkunststücke
prächtig vorführten.
Ihre Schattenrisse
füllten die Fensterrahmen und Wände
neben dem Balkon, auf dem wir saßen:
so friedlich alles.
Donauzivilisation
31. August 2014 / Helmut /
Im klaren Wasser des Goldbachs:
Neu erscheint „le temps de cerises“.
Uralten Ursprung erahne ich heute.
.
Nah ist hier Turda und nicht weit die Donau.
Hier war bereits gut Kirschen essen
vor über sechstausend Jahren.
.
Zauberhand führt mich hinüber
in die Zeit, als das Kupfer glänzte
erstmals in der Hochkultur Alteuropas.
.
Salvati Rosia Montana.
Hindert Europa nicht endlich doch
Sprengungen wie auch Zyanidvergiftung?
.
.
.
Meines Wissens läuft das Verfahren gegen den kanadischen Investor von Goldabbau in riesigem Ausmaß noch. Aber:
Das Berufungsgericht in PloieÈ™ti kam zu dem Schluss, dass die archäologische Entlastungsbescheinigung unrechtmäßig ausgestellt wurde. Das bedeutet, dass in dem Gebiet keine Bau- oder Bergbauarbeiten hätten durchgeführt werden dürfen und zeigt erneut welche maßgebliche Rolle die Versäumnisse des Investors für das gescheiterte Minenprojekt spielen.
Die Entscheidung des Tribunals, den Amicus Brief zuzulassen, ist zu begrüßen. Das ECCHR wird die rumänischen Organisationen weiterhin bis zum Abschluss des Verfahrens unterstützen, mit dem im Jahr 2023 zu rechnen ist.
Noch einmal dieses Jahr
erwarten wir wärmere Tage.
Im Urlaub vielleicht.
Im Nachgeben gegen die Müdigkeit.
Im Aufstehen jeden Tag
mit dem Bewusstsein:
Heut packen wir’s.
Heut‘ ist der Höhepunkt
unserer Reise.
Noch einmal
will ich es spüren:
dieses Kribbeln im Bauch.
Geschafft:
Es wird so schön,
wenn man sich gehen lässt,
ohne Verzicht auf das Leben.
Dieses Leben,
das uns bewirkt,
das uns birgt,
das uns neu belebt,
das uns stärkt,
das uns stärker macht,
das uns auf später vorbereitet,
wann es wieder heißt:
Noch einmal.
27. August 2018 / Helmut / 2 Kommentare – NUR?
S 21.
Das neue Herz Europas?
Extreme Herzbeschwerden!
S’ist wieder Wegwartenzeit.
Blau lächeln die Blüten uns an.
Sie wollen uns sagen:
He, wir warten
euch auf,
was der Herbst uns verspricht:
Goldene Zeiten,
vermischt mit Blau,
eingesponnen in
Olivenzweige,
noch saftig grün,
gehen langsam über in
mediterrane Töne,
klingen auch
schon in silbernen Klängen,
machen Spaß, gelassenen Spaß,
versprechen Ruhe
und Stille und lassen
die Hektik der Jagd
auf Güter im
vergehenden Gartengewirr
verschwinden.
Denn kaum ist Herbst,
drohen schon winterlich
herbe Stürme; doch
sollen sie nicht mehr Schaden
verursachen, will ich.
Denn im Frost dann
liegt wirkliche, häusliche
Ausgeglichenheit.
Und wir erwarten sie heiter.
Heute morgen
ein paar Tropfen auf unserer Terrasse.
Sie hielten mich davon ab,
den Tisch und die Stühle
unter die Birke zu stellen
fürs Frühstück.
Nun aber ist wieder blauester Himmel;
der Regen hat sich laut Wetterbericht
ganz nach Norden des Vorhersagebereichs
verzogen (wie eigentlich vorhergesagt).
Meine Tochter und mein Enkel
sind auf der Reise in die Normandie.
Wie wird es ihnen gehen?
Jedenfalls wartet
der Mont St. Michel auf sie
und ich träume
in Erinnerung!
Ach, hinterlasse ich keine Spuren
an diesem Tag
auf dieser Welt?
Kein Mensch
und kein Tier
und keine Pflanze
hinterlässt keine Spuren
auf dieser Welt.
Warum also sollte ich mich
grämen,
dass ich keine Spuren hinterlasse,
jetzt und wenn ich gestorben bin?
Dass keine literarischen Spuren
möglicherweise
bleiben von mir,
gelesen werden von anderen Menschen,
warum sollte ich mich da
grämen?
Aber schade wäre es doch.
„Loyalitätstest in Daugavpils
Lettland Mehr als ein Drittel der Bevölkerung spricht Russisch. Jetzt bangen vor allem ältere Frauen. Sie sollen eine Lettisch-Prüfung bestehen ”“ sonst droht die Ausweisung“
So beginnt ein Artikel in der Freitagsausgabe des „Freitag“ vom 17. August 2023.
Ist das nicht furchtbar? Katastrophal?
Ist das nicht schlimmer als in der Ukraine?
Gewiss. Es sind mindestens zum Teil Menschen mit russischer Staatsangehörigkeit, die sie statt einem lettischen Pass (den sie nicht bekamen) als Inhaber eines Nichtbürgerpasses nach der Unabhängigkeit Lettlands 1990 annahmen. Sie wohnen aber schon seit über 40 Jahren oder mehr in Lettland. Da war Lettland noch Teil der Sowjetunion.
Einige der Frauen sagen: „Die junge Generation soll Lettisch lernen. Schließlich wohnen wir in Lettland. Aber wir haben etwas dagegen, wie unverhältnismäßig mit uns umgegangen wird.“
Wirtschaftswunder?
Ging es nicht (auch) darum,
einen Wirtschaftsraum
für den Absatz amerikanischer Waren
zu eröffnen?
Und so kamen Kaugummis
und Jeans
und Nylonstrümpfe
und Demokratie
und was immer das Herz
an US-Warenströmen begehrte
besonders nach Deutschland
und natürlich auch
nach Frankreich und Italien und so weiter,
ach ja (Gott sei Dank!)
auch der Jazz.
Und die spätere
Entwicklungshilfe
aus Europa
nach Afrika
und vielleicht auch nach Asien
und Südamerika?
Sie brachte
abgelegte und gesammelte Kleider zu den Armen
(und zerstörten die einheimische
Kleiderherstellung)
und Weißbrot und Reis
und Weizen
zu den Armen,
Hungernden
und sie wurden immer hungriger,
bis sie nicht mehr Entwicklungsempfänger
sein wollten
und aufbegehrten
und nicht mehr befreite entkolonisierte
Kolonien sein wollten.
Und wir,
sind wir immer noch
amerikanisiert
glücklich?
Und befeuern den Krieg
in der Ukraine
für die USA
und dort sterben
täglich Tausende
Soldaten?