Lyrisches von Helmut Maier

Autor: Helmut Maier (Seite 1 von 7)

Veränderungen

So viele Veränderungen
Riesige Bäume ganz kahl
Einige Bäume mit kahlem Haupt oben
unten aber in hellem Gelb
Manche im Ganzen noch fast grün
und bunte Bäume sind der Schmuck
in der Landschaft
und alles ist Herbst

Der Teig muss ja wohl …

Frage im schwäbischen Alltag:

Isch der Deig au schee ganga?
Ja?
Worom denn?
Ha, i frog halt
ond jetzt?
Ha, er isch halt scho ganga
Schad!
Worom schad?
Ha, des isch doch bleed!
Ja, worom?
Ha, wenn er ganga isch, no isch er doch nemme do!

Wenn ein Teig nicht geht, dann backt er doch nicht recht, oder?

Der Herbst

Der Herbst – ein wendiger Monat
Wetterwendig jedenfalls
Wärme (na ja) und Kälte (auch noch nicht wirklich)
*
Aber alles im Wechsel
So wie das Leben insgesamt
Obwohl es da wirklich Wärme
und wirklich Kälte gab
*
Welches Glück man da erleben konnte
Und welche Trauer man erfuhr
Kaum zu glauben
wenn man zurückschaut
*
Auch ich schwelgte schon im höchsten Glücksgefühl
Auch ich trauerte manches Mal
Und nun: alles was bleibt
ist der Herbst
*
oder vielleicht doch noch der Winter
oder vielleicht noch mehr
oder vielleicht …

Es ist schrecklich

Es ist schrecklich
dass die Geiseln so im Fokus sind
und nicht die Menschen in Gaza

Ja die Menschen in Gaza:
unterernährt mindestens
ohne wirkliche Heimat
ins Nichts gestürzt
wo einmal ihr Zuhause war
aber das ist vorbei
Wer wird ihnen helfen
das alles wieder aufzubauen

 Wird das jemals möglich sein

Diese Woche

Diese Woche verspricht ja der Computer
mehr Silber am Himmel, wenn auch nicht Gold
Ist das nun der goldene Oktober
Ich glaube es gerne
Es gibt doch wenigstens ein paar Sonnenstunden
und das jeden Tag
und das mit ein wenig Wärme

Vergessen habe ich schon fast die große Demo in Stuttgart
zusammen mit der von Berlin
Was sind wir auch so vergesslich
und verdrängen so vieles
Das Weltweite lässt uns beinahe erstarren
Aber die Hoffnung stirbt wohl zuletzt

Im Herbst

Im Schneckentempo
habe ich mich an ihn gewöhnt
Noch ist er trübe


Doch morgen soll es ja schöner werden
Vielleicht gibt es ja blauen Himmel
und wärmere Temperaturen
Wie sehr wünsche ich sie mir

Auch innerlich ist es für mich so kalt
und der Schrecken – der dauernde –
fährt mir immer noch in die Glieder:
das Weltgeschehen ist so grässlich
und was tut die Bundesregierung

Ist sie so schwach wie es scheint
Das müsste doch nicht sein
Ich wünschte mir einen LöwenAufstand
Gaza ist doch so grässlich geworden
Nur MenschenUnheil ist zu sehen

Kann denn Israel tun was es will
Auch Unrecht das die Welt erkennen muss

Und wie viele Kriege laufen denn noch
Ist das nicht ungeheuerlich

Am 3. Oktober wollen wir
gemeinsam demonstrieren
in Berlin und in Stuttgart
Gott helfe uns
(wenn es ihn gibt)

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