Warum sind die Jungen,
die männlichen oder weiblichen,
die friedensgeübten und die kriegslüsternen
alle so rechts?
Wissen die vielleicht nicht,
was sie haben
an der Demokratie?
Oder sind sie nur heller als wir?
Wollen sie nicht mehr
Durchschaubarkeit,
mehr Transparenz der Demokratie?
Natürlich auch der unseren,
die so viel Vertrauen verlangt,
so viel, also: so viel,
was sie wissen wollen,
bevor entschieden wird?
Mangelt es daran,
dass man ihnen nicht sagt,
was wann wo zu entscheiden
man sich vorgenommen hat,
ohne sie und uns zu fragen,
ob wir das auch so sehen,
was sie sich so gedacht haben
im stillen, abgeschlossenen
Kämmerlein?
Haben die Jungen nicht Recht?
Recht auf Transparenz?
Warum jemand abschreiben,
zum Beispiel Putin?
zum Beispiel einen Freund,
ja, den auch!
Lieber keinen Versuch,
mit ihm zu reden,
auch wenn dadurch sicherlich
Tausende umkommen?
Oder wenn auch nur eine*r?
Wir müssen mit ihnen reden,
sonst machen wir uns zum Täter,
zur Täterin vielleicht auch,
wenn wir es unterlassen,
was Menschen retten könnte,
nur wenigstens eine*n!
Im Grau geht der Tag bald dahin.
Grau der Himmel, grau das Meer. Ganz grau.
Bald schluckt die Nacht alle Farben des Tages.
*wieder ein 28er
Ganz am Ziel im Land der Heiden.
Epaves du „Pays Pagan“** las ich,
und zwar auf der alten Karte an der Wand.
*noch ein Achtundzwanziger
Der April, der macht, was er will.
Mal ist Frühsommer, mal Spätwinter.
Das sind wir aber leider nicht mehr gewohnt!
*Ein Achtundzwanziger
Dia Birga en onserm Gärdle:
So schee mit ihre viele Wirschdla
ond mit ihre viele Bläddr enzwischa,
omrahmt von dausende violedde Bliada
em Kreis om dia Birga rom: schpädr: „Silberbläddla“.
Oausschbrächlich schee!
Fenster können schwarze Wolken durchscheinen lassen
oder Wunder zeigen.
Ob in der Luxuswohnung oder im Warteraum.
Diesmal im Krankenhaus:
Der Warteraum hat viele Fenster.
Kühl oder sogar kalt schaut es herein,
wenn überhaupt.
Mehrere Fenster sind aus Milchglas.
Nur zwei lassen das Außere herein.
Davon zeigt das eine Gestrüpp draußen.
Dasjenige aber ganz links hat eine kleine Scheibe,
das ein Stück Himmel zeigt
zwischen grünen Tannenzweigen.
Und dieser Himmel:
in der Scheibe darüber nur Grau
oder auch ein bisschen Weiß,
aber kühl, sogar kalt.
Aber diese eine Scheibe
strahlt zwischen den grünen Zweigen
so hell und leuchtend, durchscheinend bis ins Herz:
ein Tiefblau, nicht gar wohl zu beschreiben,
würde Mörike schreiben,
oder ich:
„voller tiefem Licht“
und die Zweige dazwischen
wie ein Wunderbaum!
Eine Kälteperiode
werden wir wohl gerne
in Kauf nehmen,
wenn sie nur so glimpflich
und so harmlos verläuft
wie dieses Mal.
Wir sind ja schon manches gewohnt,
manches haben wir schon erlebt
(erst recht in einem solchen Alter wie ich),
und wir können es wohl auch ab,
haben ja schon viel Gutes genossen.
Also auf zum Kampf,
nicht (allerdings) im militärischen Sinn.
Das wollen wir doch hinter uns lassen.
Wie soll denn nach inzwischen
recht vielen Glücksfällen der Geschichte
noch einmal so ein Beinahe-Unfall
immer noch möglich sein?
Heute ist nun
unwidersprochen
Frühling.
Der Frühlingsanfang sogar.
Wie willkommen heißen wir ihn!
Auch wenn es schon länger
– ach, zu lange –
Frühlingstemperaturen gab.
Noch halten wir an ihm fest,
feiern ihn mit Freuden.
Er ist doch ”“ immer noch –
ein Fixpunkt.
Wie wollen wir ihn da verlassen?
Wir halten an ihm fest,
geben ihn nicht ohne NOT
auf.
Das Schiff legt in Zypern ab,
soll in Gaza Rettung bringen.
Wird es gelingen?
Ich glaube zwar: nein.
Aber versucht werden muss es gewiss.
Was bleibt sonst noch für eine Chance?
Der Staat Israel muss sich schämen.