Zu Lichtmess erfahr ich bereits,
was die Wintersonnwende versprach:
Das Licht feiert Triumphe jeden Tag mehr.
Selbst wenn Schnee noch liegt auf den Fluren,
erschüttert’s die Zuversicht nimmer.
*ein Janka
Lyrisches von Helmut Maier
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Zu Lichtmess erfahr ich bereits,
was die Wintersonnwende versprach:
Das Licht feiert Triumphe jeden Tag mehr.
Selbst wenn Schnee noch liegt auf den Fluren,
erschüttert’s die Zuversicht nimmer.
*ein Janka
Und wieder kehrt die Sonne um,
bedenkt die nördlichen Gefilde;
verspricht ihnen auch wieder einen Sommer.
Ein Kind, in dieser Zeit geboren,
hat dieser Umkehr sich verschworen.
*ein Janka
Damit wir es nicht vergessen:
Das struppige Gehölz des Winters:
Es ist nicht tot; auch wenn wir das so glauben.
Eine einzige Blüte nur:
Schon lehrt sie uns etwas andres.
(ein Janka: https://www.maierlyrik.de/blog/der-janka/)
Wahrheit, ungeborenes Kind,
du wartest ja auf Gerechtigkeit,
auf Frieden wartest du, auf goldenes Licht;
noch bist du geborgen im Schoß,
mitten im mütterlichen Leben.
Auf deinen frühzeitigen Tod,
wie setzen sie drauf, deine Feinde,
die sich nähren wollen von deinem Sterben!
Chancenlos scheinst du in Kriegszeiten,
in Zeiten des Rassenhasses auch.
Im schützenden Dunkel bleibst du,
wenn die Gier nach Gewinn sich austobt
oder wenn nackte Angst sich fürchtet vor dir.
Was alles steht deiner Geburt,
der Erlösung durch dich noch im Weg?
Aber in Oslo spürt heuer
dein Strampeln, wer guten Willens ist
auf der Welt, doch hinter der Bauchdecke schon
klar bei der Verleihung des Preises
an euch, Malala und Kailash.
Ginkgo im gelben Festtagskleid.
Drüber nacktes Geäst am Himmel.
Hinter dem Pfarrhausdach lugt keck was hervor:
Zerzupfter Zipfelmütze gleich
hexenmäßig das Dauergrün.
*ein Janka
S’war amol an Endagraba
vor d’r Schdadtmauer; doch jetzadle:
s’isch a Boulevard: die Entengrabenstraße.
Ond dui? Kasch’s wohl kaum glauba:
Dui isch a Autorennstrecke.
* a Janka
„Ich habe viel zu viel Ärger
und viel zu wenig Wut“
(Dota Kehr: https://lyrics.wikia.com/Die_Kleingeldprinzessin_Und_Die_Stadtpiraten:Utopie)
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Dota_Kehr
Ohne die nötige Wut wohl
packen wir ja die Chance nicht
beim Schopf dem Unheil entgegenzutreten.
Wir ärgern uns untätig dann
lieber am Ende zu Tode.
*ein Janka
Da stehe ich gegen den Wind
mit meinem lose sitzenden Hut.
Wenn nur nicht die Luftkraft die Krempe hochdrückt!
Da heißt es sehr demütig sein:
Gebeugten Hauptes fang ich den Luftstoß ab.
*ein Janka
Orangebetupft die Knospe noch;
als sonnengelbe Rose offen;
blassgelb in voller Pracht bis hin ins Weiße.
Daneben aus roter Knospe die Blüte
zuerst orangerot, dann lachsfarben noch.
*ein Janka
Nebelschwaden lagern im Tal.
Hindern den Blick auf manche Hänge.
Dort verschwimmen sie im milchigen Himmel.
Noch höher droben schon strahlt das Blau
eines unsagbar fröhlichen Tags.
*ein Janka
(Janka nenne ich die Gedichtform des in der Art des japanischen Tankas (als um zwei Zeilen erweitertes Haiku) erweiterten Achtundzwanzigers. Zu diesem siehe https://www.maierlyrik.de/blog/der-dreizeiler-mit-dem-namen-achtundzwanziger/ .
Anders als beim Tanka bestehe ich nicht auf bestimmter Zeilenlänge der beiden Ergänzungszeilen. Sie sollten aber etwa im Rahmen der Zeilenlängen des 28ers liegen.)
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