Lyrisches von Helmut Maier

Schlagwort: Bekenntnisse (Seite 4 von 11)

Wahre Demokratie

lst Trumps Wahlsieg
ein Sieg der Demokratie?
Erstens haben mehr Menschen
Frau Clinton gewähIt
als Herrn Trump.
Aber so ist nun mal
das amerikanische Wahlrecht
mit dem Umweg über
die Wahlmänner.

Zweitens aber:
Ist Mehrheit
gleich Demokratie?
Wieviel Rechtsstaat
gehört denn dazu?
Und wieviel Freiheit?
Und wieviel soziale Sicherheit?
Und nicht auch
Schutz vor dem Abgleiten
in Diktatur oder Oligarchie?

Nicht was die Menschen wollen
schon darf gelten.
Es muss auch richtig sein
im Licht der freiheitlichen
Verfassung.

Aufgewacht!

Nach der Wahl Trumps, der bisher jüngsten Wegmarke des Niedergangs einer echten Demokratie, müssen wir uns über Folgendes klarwerden: Weder den rechten Populisten oder sogar Faschisten, noch den verheerenden Neoliberalen, die uns den Zulauf zu den Rechten beschert haben, dürfen wir das Feld überlassen. Die soziale Frage muss als die entscheidende in diesem Zweifrontenkampf erkannt werden – und das muss entsprechendes Handeln nach sich ziehen.

Donald Dump?

Die Sorge um die Welt ist für mich heute um einiges schwerer geworden. Was da in Amerika geschehen ist, ist so unbegreiflich, dass es mich beinahe umwirft. Wenn das zum Beispiel einen noch leichtfertigeren Umgang mit Atomwaffen bedeuten sollte, ist das Schlimmste nicht mehr ausschließbar. Man möchte eine höhere Macht anrufen können, die das verhindert. Amerika hat gewählt, meiner Ansicht nach total falsch. Wir können’s nicht ändern.

Xenophobie

Die Xenophoben und vergleichbare Individuen sind Menschen, die meinen, es komme auf ihren Willen an. Das ist aber ein Wille, der sich kein bisschen um Menschenrechte schert. Also darf sich ein Staat, der sich an jenen unveräußerlichen Menschenrechten orientiert, nicht nach ihrem Willen richten, auch wenn jene in der Mehrheit sein sollten Allerdings darf er auch nicht eine Politik machen, die sich selber nur am Willen der Mächtigen orientiert.

Aphorismus 7/16

Will ich nicht in den Verdacht des Moralisierens kommen, darf ich moralische Forderungen nur an mich selbst richten und höchstens noch an die Gemeinschaft, zu der ich gehöre.

Liebeserklärung

Als ich dich wählte
und du mir die Gewissheit gabst,
dass du dich wählen lässt,
war mir gewiss,
dass ich damit auch wählte,
mit dir zu wachsen,
Neues zu entdecken,
Wagnisse einzugehen,
ich selber zu werden.
Ich wusste, ich könnte
nur zusammen mit dir
alles das tun,
Stolpersteine
zu Bausteinen umformen,
Hände zum Handeln bewegen,
nicht irre zu werden am Leben,
auch wenn es gegen den Strich
der majorisierten Ungerechtigkeiten
ginge, wenn auf diesen Weg
endlich wir gingen.
Noch heute danke ich dir,
dass es uns so erging.

Ein wenig Philosophie: Gut und böse

Gut und böse

Wikipedia entnehme ich das Folgende: „Der Wille ist nach [Hannah] Arendt der „Schiedsrichter zwischen Vernunft und Begehren.“ ”¦.. Die alten Griechen, Sokrates und Platon, kannten dieses Vermögen noch nicht. Paulus hat dieses Vermögen nach Arendt als erstes erkannt. Der Wille ist nach Arendt die erste Spaltung in mir und unterscheidet sich grundsätzlich vom Denken. Der Wille führt kein Zwiegespräch, keinen Dialog in mir, sondern es ist ein „gnadenloser Kampf“ zwischen mir und mir selbst.“

Das interpretiere und ergänze ich wie folgt:

Das Begehren, sofern es nicht unmittelbar ausgelebt wird, sondern sich der Vernunft stellt, fragt höchstens: Was ist für mich gut? Das Gewissen fragt: Was an Eigennutz kann ich vor der Gemeinschaft der Menschen verantworten? Den Kampf, der zwischen Begehren und Gewissen geführt wird, nenne ich die Entscheidung zwischen gut und böse. Wirklich gut ist, was ich sowohl für mich haben will als auch was ich vor der Gemeinschaft der Menschen verantworten kann. Böse ist, wenn ich nur an meinen Eigennutz denke. Immer noch gut – aber auf getrübte Weise ”“ ist es dem Nutzen der Gemeinschaft der Menschen den Vorrang einzuräumen und auf den Eigennutz zu verzichten. Ethisch gesehen entspricht Letzteres allerhöchstem Standard. Es hat etwas Heldenhaftes an sich. Allerdings nur, wenn keine andere Möglichkeit gesehen werden kann, stattdessen das wirklich Gute zu tun: dass mir selbst und der Gemeinschaft der Menschen das Handeln von Nutzen ist oder mindestens ihn nicht schmälert. Dabei darf kein Mitglied der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen sein. Ist auch nur eines ausgeschlossen, ist die Handlung prinzipiell als böse zu beurteilen. Denn auch für eine kleine oder genauso größere Gruppe innerhalb der Gemeinschaft aller Menschen gilt: Nur an den Eigennutz zu denken ist böse.

(Siehe auch https://www.facebook.com/MyLadyArt/posts/10205356947784923

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