Schlagwort: Allgemein (Seite 3 von 93)
Der Blickpunkt
Die Tulpen beherrschen den Platz.
Noch tun sie es; doch in einer Nacht
können ihre Blütenblätter schon fallen.
*ein Achtundzwanziger
Die Rechte der Natur wurden
im vorletzten Jahr in Uganda
in das Umweltgesetz dort aufgenommen.
Der District Buliisa will deshalb jetzt
die Rechte der Bagungu anerkennen.
*ein Janka
( https://www.maierlyrik.de/blog/2021/03/22/die-rechte-der-natur-und-der-bagungu )
Indigene Wissenschaftler
und indigene Aktivisten
suchen verbriefte Rechte für die Natur.
*ein Achtundzwanziger
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Im „Regenwald Report“ Nr. 1/21 wird in einem Artikel mit dem Titel „Natur mit Rechten: Rechte für die Natur“ von Seite 4 bis Seite 7 dargelegt, dass es notwendig ist, der Natur juristisch einen Platz zuzuweisen, der über demjenigen der sonst juristisch geschützten Menschheit zugestanden wird.
„Es ist eine juristische Bewegung, aber auch eine zutiefst ökologische, soziale und sogar ethische und philosophische Bewegung mit großem symbolischem Wert. Die Befürworter greifen dabei auf die indigene Vorstellung von der Natur als Mutter Erde zurück. Sie stellen den Menschen nicht über die Natur. Sie sehen die Umwelt nicht mehr als Objekt, sondern als eigenständiges Subjekt. Ihr Ziel ist eine neue, nicht mehr anthropozentrische Sichtweise des Rechtssystems. Konventionelle Umweltgesetze stellen den Menschen hierarchisch über die Natur und geben ihm das Recht, über die natürlichen Ressourcen zu verfügen. Die Umwelt wird als ein Eigentum oder Objekt gesehen, das ausgebeutet und zerstört werden kann. Und in diesem Sinne regeln die Gesetze neben dem Schutz auch den Gebrauch und die Instrumentalisierung der Natur ”“ was sie für einen wirklichen Schutz zu schwach macht.“
„Wenn wir es aber schaffen würden, die Natur nicht mehr als Objekt der Aneignung zu behandeln, sondern sie als Rechtssubjekt, als juristische Person mit eigenen Rechten zu betrachten, würde sie etwas erwerben, was sie vorher nicht hatte: eine integrale Kategorie, einen Status als ökologischer Verbündeter, der unabhängig von den Bedürfnissen oder Ambitionen des Menschen ist.“
Neben Afrika und Asien sind es vor allem „viele lateinamerikanische Völker“, die darüber sprechen: „vom Guten Leben oder Sumak Kausay. Sie betrachten die Natur als Ganzes, als Mutter Erde oder Pacha Mama. Dieses Verständnis prägt die Lebensweise der Ureinwohner, was sie zu einem Vorbild für das neue Denken in den westlichen Rechtssystemen macht.“
„Denn jedes Leben ”“ von Menschen, Tieren und Pflanzen ”“ ist wertvoll ”“ für den Planeten, für uns heute und für zukünftige Generationen.“
„Unterzeichnen Sie unsere Petition: www.regenwald.org/rr033“
Die Rechte der Natur wurden
im vorletzten Jahr in Uganda
in das Umweltgesetz dort aufgenommen.
Der District Buliisa will deshalb jetzt
die Rechte der Bagungu anerkennen.
*ein Janka
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„Uganda als Vorreiter in Afrika
In Uganda hoffen die indigenen Bagungu auf die Rechte der Natur. Kurz nachdem diese im Jahr 2019 in das Umweltgesetz aufgenommen wurden, hat der District Buliisa Schritte unternommen, die traditionellen Rechte der Bevölkerung anzuerkennen. Ihre Lebensweise zielt seit Menschengedenken auf Harmonie mit der Natur. Die Berufung auf die neu anerkannten Rechte der Natur würde jetzt ganz handfest den Schutz heiliger Wälder und Feuchtgebiete via Gesetzbuch stärken. Mit der Verschmelzung der traditionellen Ordnung mit den Rechten der Natur wäre Uganda Vorreiter in Afrika.“
Aus einem Bericht im „Regenwald Report Nr. 1/21“ auf Seite7.
Dort heißt es weiter: „Ugandas Behörden erkennen die Leistung der Bagungu an ”“ sie verdrängen Kolonialismus aus unseren Ansichten und berufen sich stattdessen auf unser reiches kulturelles Erbe“, sagt Dennis Tabaro vom Afrikanischen Institut für Kultur und Ökologie (AFRICE) in Uganda.
Die Bagungu werden von AFRICE, der Rechtsanwaltsorganisation ANARDE, der Gaia-Stiftung und auch von Rettet den Regenwald unterstützt.
Eine (zwar kleine, aber oho!) Meldung in der Frankfurter Rundschau von heute auf Seite 24: Plessner-Preis geht an Philosophin Onora O’Neill: Der Wiesbadener Helmuth-Plessner-Preis, 2013 ausgelobt und 2014 erstmalig vergeben, wurde der britischen Philosophin Onora O’Neill zugesprochen. Dies entschied ein Kuratorium mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Helmut-Plessner-Gesellschaft sowie Vertretern Wiesbadens. Onora O’Neill, so heißt es, sei „eine der einflussreichsten Philosophinnen unserer Zeit“. Sie beschäftige sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit Fragen von gesellschaftlicher Verantwortung und Vertrauen. Und untersuche „Gerechtigkeits- und Tugendprinzipien und die Verpflichtungen der Menschen in einer globalisierten Welt“.
Im Rahmen meines Themas „Mitmenschlichkeit im neuen Zeitalter“ fand ich in der Frankfurter Rundschau vom 8. März 2021 zwei Artikel (auf Seite13: Meinung und auf Seite 9: Politik) über die Irakreise von Papst Franziskus. Auf der Politik-Seite steht als Überschrift: „Papst betet für Kriegsopfer“ ganz oben. Der Untertitel heißt „Kirchenoberhaupt besucht im Irak die vom IS zerstörte Stadt Mossul.“
Im Text heißt es über die damaligen Opfer der Kämpfe u.a.: „Tausende Jesid:innen, Christ:innen und Muslim:innen wurden getötet oder starben im Kampf gegen die IS-Miliz.“ Der Papst „prangerte anschließend bei einer Messe im Fußballstadion der kurdischen Hauptstadt Erbil Machtmissbrauch und Korruption an.“
Auf Seite 13 steht unter der Überschrift „Papst im Irak ”“ Wichtiges Zeichen“ , dass der Papst „zudem mit einem Treffen mit dem schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani ein friedenspolitisches Signal gesendet“ hat. Das sei nicht wenig, heißt es dann noch. Und später im Text: „Aber es ist ein wichtiges Zeichen für Toleranz, Koexistenz und Versöhnung.“
Franziskus meinte, die Region sei „beim Wiederaufbau kaum vorangekommen und dabei aber auf die Hilfe von außen angewiesen.“
Im Internet finden sich die Zeilen: „In Nadschaf wird er vom einflussreichen Schiitenführer Ayatollah Ali Sistani empfangen. Der Dialog mit dem Islam bildet einen Schwerpunkt von Franziskus‘ Pontifikat. 2019 hatte er in Abu Dhabi den Großimam der ägyptischen Al-Azhar-Moschee, Scheich Ahmed al-Tajeb, getroffen. Gemeinsam mit dem Leiter der höchsten Autorität des sunnitischen Islams unterzeichnete er damals ein „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen““. bfi/yb