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Buschbetupfte,
ansonsten kahle
Felsflächen an der Küste.
Himmelblau untertupfte
Wolkenflächen
am Firmament.
Lilagetupfte Seelenseiten
hinter dem rosigen Lächeln
davor.
Die „Insel“ Elaf’onissos an der südwestlichen Küste Kretas ist ein Erlebnis: Insel ist sie nur im Winter. Im Sommer kann sie über eine Sandbank an der Lagune vorbei (dort ist ein Vogelschutzgebiet) erreicht werden. Es ist wunderschön sowohl in der Lagune als auch im offenen Meer zu schwimmen. Und mit den vielen Sandflächen ergibt sich eine traumhafte, an die Südsee oder allermindestens an Adriastrände erinnernde Landschaft. Die vielen Tamarisken tun dem keinerlei Abbruch. Elafon’issi, wie der Ort insgesamt heißt, ist fast schon allein eine Reise wert.
Einen frisch gepressten Orangensaft haben wir an dem Rastplatz genossen und noch jeweils einen kalten bzw. heißen Kaffee. Das hatten wir uns verdient: Wir waren bis hierher von Paleochora aus bei hohen Temperaturen dem Meer entlang nach Osten auf der Straße und dann dem unbefestigten Fahrweg nach der Route des europäischen Wanderwegs E4 folgend gewandert, bis es nur noch zu Fuß und in die Berge nach Lissos weitergegangen wäre.
Wir wandern nun wieder zurück. „Zu Hause“ koche ich Spaghetti mit Paprikagemüse.
Unser erster Abend in Paleochora:
Gutes Essen und wunderbare Musik
in der Taverne „Samari’a“
in altehrwürdigen Mauern
unter freiem Himmel:
Zwei kretische Musiker spielen auf:
Griechische, kretische Stücke:
Instrumentales und Gesänge.
Ich kenn‘ mich da ja gar nicht aus.
(Petros könnte da
Auskunft geben, nehme ich an)
Für mich klingt alles geradezu orientalisch.
Selbst noch, als später amerikanische Protestlieder
aus der Vietnam-Zeit erklingen
und nostalgische Schlager:
Ein Schiff wird kommen.
Theodorakis klingt für mich überall durch.
Viele Jahrtausende höre ich
in den Tönen und Harmonien
aus den Zeiten
seit der ersten Hochkultur in Europa:
der „Donauzivilisation“,
deren Erbe die Minoer schon
angetreten hatten.
Vom Griechischen verstehe ich
leider kein Wort.
Ich fühle nur Inbrunst und Leidenschaft.
Ich lasse mich fallen
und lausche
und schwelge.
Eine Schwalbe. Hier
muss sie den Sommer
nicht mehr machen.
Oder ist das hier
doch erst Frühling?
Fliegt die Schwalbe noch
zu uns nach Hause?
Am letzten Tag vor der Weiterreise nach Paleochora bin ich ”“ bei zugegebener sehr, sehr ruhiger See ”“ in Kalamaki doch noch im Meer geschwommen. Es war schön ”“ auch dass ich die Felsplatten knapp unter der Wasseroberfläche unbeschadet passieren konnte, die bei der Brandung der vergangenen Tage so gut wie unsichtbar und dadurch nicht ganz ungefährlich gewesen sind.
Am folgenden Tag geht es also weiter in die zweite Woche auf Kreta mit dem Standort in der Ferienwohnung in Paleochora. Ich freue mich auf die Lagune bzw. „Insel“ von Elafonissos und die Samariaschlucht, die dort auf dem Programm stehen.
😉 🙂 😉 🙂
Nicht so spektakulär wie Knossos und Archanes, aber nicht minder bedeutend sind die Ausgrabungsstätten von Festos und Agia Triada, die auf jeden Fall eine Besichtigung wert sind und auch auf unserem Programm standen. Der Diskos von Festos (Faistos) ist noch immer nicht entziffert. Aber ich hoffe und glaube, dass die Forschungen über die Donauzivilisation und die dort gefundenen Zeichen/Schriftzeichen irgendwann ein neues Licht auf die vorgriechischen Schriften auf Kreta werfen können.
A g i a T r i a d a – Ausgrabungen eines Palastes aus der minoischen Zeit
–
Prachttreppe der Palastanlage von F a i s t o s
Der Ritualweg von P h a i s t o s
Der Diskos von Phaistos (Nachbildung)