Zarte Wellen im Gerstenfeld
und die mächtigen Wellen im Meer
liegen im Wettstreit um den größeren Glanz.
*ein Achtundzwanziger
Lyrisches von Helmut Maier
Zarte Wellen im Gerstenfeld
und die mächtigen Wellen im Meer
liegen im Wettstreit um den größeren Glanz.
*ein Achtundzwanziger
Äußerung einer schwäbischen Landratte
Am Meer däd’s an mächdiga Gischt gäa.
Was dees au bloß isch?
Do kosch bloß schdauna.
Der Kampf zwischen Wasser und Land,
an dieser granitenen Küste
manifestiert er sich in mächtigem Gischt.
.
*ein Achtundzwanziger
Vom Nebel verschluckt: die Sonne.
Sie hatte erst noch so warm gescheint.
Einen ganz wunderbaren Nachmittag lang.
*ein Achtundzwanziger
Weit draußen im Meer
gischtet die Welle empor
an einem Felsen.
Heute war Großdemonstration gegen Stuttgart 21 und trotzend dem Leipziger Urteil für Kopfbahnhof 21. Die frühere Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin warf ( wie ich heute, am 8.Juli 2018 nach Abhören der entsprechenden Passage zugeben muss, nur indirekt, aber deutlich)*** dem ständigen Sich-Verstecken des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann in Bezug auf das Weiterlaufen-Lassen des Projekts Stuttgart 21 hinter der (wie heute allen bewusst sei:) auf falscher Grundlage beruhenden Volksabstimmung ”¦ „Täuschung“ der Öffentlichkeit vor.
Dies wurde von Volker Lösch ergänzt, indem er ein Zitat von Brecht heranzog, in dem dieser so ein Verhalten als „Verbrechen“ bezeichnete.
(Genauere Berichte habe ich noch vor)
Mögen sich das alle verantwortlichen Politiker/innen, Bahnleute und Staatsanwaltschaften zu Herzen nehmen!
Von Joe Bauer liegt mir schon ein genauer Text vor, aus dem ich Folgendes zitieren möchte:
„Keine vier Wochen her, da hat uns Özdemir im Fall Stuttgart 21 folgenden Satz ins Poesiealbum populistischer Geschwätzigkeit geschrieben. Ich zitiere: ‚ Es würde den Projekttreibern von damals gut zu Gesicht stehen, wenn von ihnen jetzt ein mea culpa käme. Die Kritiker hatten bisher in fast allen Punkten recht.‘
Der Begriff mea culpa, verehrte Oberlehrerkonferenz, ist eine durch und durch katholische Angelegenheit, allerdings auch eine Redewendung, die gern ironisch gebraucht wird. Etwa so: Man zerstört in voller Absicht große Teile einer Stadt, kassiert dabei für Immobilienwerte Milliarden und sagt hinterher: Liebe Bürgerinnen und Bürger, kann mal passieren. Mea culpa. Nix für ungut, ich bekenne mich schuldig, ich bin ein Höllenhund, aber meine Geschäfte laufen himmlisch. Dann kommen Gesinnungsheuchler wie Herr Özdemir und sagen: Okay, meine Freunde aus der Politik, liebe Immobilienhaie und alle anderen korrupten sogenannten Leistungsträger: Ihr habt eure Sünden gebeichtet. Aber zum Aufhören ist es ”“ zum Glück ”“ schon zu spät. Ihr könnt also lustig so weitermachen wie bisher.
Werte Freundinnen und Freunde: Die Wortwahl des Herrn Özdemir ”¦ sagt uns exemplarisch etwas über die Propaganda der Politik. Als er endlich bemerkt hat, dass der Murks und die Verlogenheit im Fall Stuttgart 21 auch noch den letzten halbwegs vernünftigen Menschen stutzig machen, täuschte er kritisches Bewusstsein vor.
Statt klar zu sagen, was Sache ist ”¦., folgt dann schwammige Fremdwort-Rhetorik: Erst benutzt er, um niemandem wehzutun, die lateinische Floskel ‚mea culpa‘. Gleichzeitig verlautbart er wichtigtuerisch auf Englisch, bei S21 sei der ‚Point of no return‘ erreicht. Zu Deutsch: Es darf auf keinen Fall einen Baustopp geben. Stuttgart 21 muss durchgeprügelt werden. Ganz egal, wer darunter leidet. Hauptsache, bei diesen dreckigen Geschäften werden die Profite nicht gestört. Darum geht es bei diesem Punkt ohne Wiederkehr.“
** Ich habe die entsprechende Passage heute (8.7.18) mitgeschrieben: “ Wer heute sagt, Grund für den Weiterbau, also für das Weiterlaufen-Lassen, sei das Ergebnis der Volksabstimmung, der t ä u s c h t die Öffentlichkeit, weil dieses ist nicht der Fall. Das muss man sehr deutlich sagen.“ Siehe (bzw. höre) https://youtube.com/watch?v=KZHt872Vm5U
Felsen, Inselchen und Inseln.
Es arbeitet sich ab an ihnen,
dieses immerfort sich bewegende Meer.
*ein 28er
Wilde Orchideen umrahmen das Haus;
dem Meer zugewandtes Domizil.
Freiheit in der ersten Linie.
*ein reziproker Achtundzwanziger
Die Farben der Blumen, der Sträucher, des Grüns:
Zur Freude sind sie alle zurück.
Doch das Blau von Himmel und Meer?
*ein reziproker Achtundzwanziger
Im Grau geht der Tag bald dahin.
Grau der Himmel, grau das Meer. Ganz grau.
Bald schluckt die Nacht alle Farben des Tages.
*wieder ein 28er
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