Maier-Lyrik

Lyrisches von Helmut Maier

Seite 56 von 294

Die letzte Station unserer diesjährigen Reise in der heutigen Bretagne

Der Golf von Morbihan in der Bretagne muss in der Jungsteinzeit eine bedeutende Rolle in der kulturellen Menschheitsgeschichte gespielt haben, mindestens in Europa. Er und seine angrenzenden Gebiete sind voller megalithischer Zeugnisse der ganz besonderen Art. Die Alignements von Carnac sind wohl einzigartig, um von den vielen Zeugnissen jener Epoche nur mal sie zu nennen. Wir haben vor vielen Jahren auf zwei Reisen in die Bretagne eine Menge davon besucht.

Zwei weltberühmte Denkmäler dieser Zeit haben wir damals auch besucht: Gavrinis – ein Cairn auf einer Insel im Golf mit einer tempelartigen Ganganlage und einem außergewöhnlich in der Erinnerung haftenden „Chor“ mit äußerst kunstvoll gravierten Mustern auf den Schauseiten der Endsteine ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gavrinis#/media/File:Gavrinis_Gang.jpg ) – und einen Dolmen in Locmariaquer, der wohl auch einmal eine Ganganlage in einem Cairn war. Er hat auch einen sehr wertvoll gestalteten Endstein und einen ebenfalls gravierten Deckstein.

So etwa wie auf dieser Abbildung habe ich den Dolmen von Locmariaquer damals gesehen: den „Table des Marchands“:

 -

Und so sieht der Cairn aus, der inzwischen in einer nur mit Eintrittsgeld erreichbaren Anlage zusammen mit noch einem Cairn und einem zerbrochenen Riesen-Menhir (dem urprünglich wohl höchsten bekannten der Welt) präsentiert wird:

null

null

Er ist inzwischen nach dem Vorbild von Gavrinis über der ehemals als Dolmen zu sehenden Ganganlage errichtet worden. Innen ist die Atmosphäre eines Tempels natürlich viel deutlicher zu spüren als früher beim Dolmen:

null

null

null

null

Trotzdem beschlich mich dieses Mal beim Besuch der ganzen Anlage das ”“ wohl unberechtigte – Gefühl einer kommerzialisierten Angelegenheit. Ich war eigentlich enttäuscht, obwohl mir klar war, dass der Schutz dieses Weltkulturerbes so etwas nötig gemacht hat. Ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Schade trotz allem Verständnis!

Bretagne XV – in schwäbischer Mundart

Do send´r fai Schdoiner
ond net bloß oiner.
Felsa send´s reagelreachte,
wirklich et schleachde,
au draußa em Meer;
wo kommat dia her?

Riesa miaßat se abg´lada hao
fir a ganz riesagroße Schau
zom Klettra ond Gischda:
Zauberkonschtschtickla
aus ihrane Zauberkischdla!

Zwischendurch was Aktuelles (und ein Rückblick)

Heute hat die Tour de France die Bretagne verlassen und das Ziel der Etappe war Orleans, das für meine Frau und mich dieses Jahr die letzte Etappe vor unserem Urlaub in der Bretagne war. Dort habe ich mich vier oder fünf Tage nach meinem Fahrradsturz mit Hilfe eines Stockes von dem Autoparkplatz unterhalb der Höhe mit der Kathedrale zu dem denkwürdigen Bauwerk emporgeschleppt, wo wir dem berühmten Labyrint auf dem Fußboden des Gotteshauses unsere Revernz erwiesen haben. Das war allerdings kein Freitag, so dass das Labyrinth gößtenteils durch Stuhlreihen verdeckt war. Heute konnte man davon allerdings im Bericht über die Tour de ‚France und die Kathedrale desw Zielorts gar nichts sehen oder hören. So selektiv ist eben die Berichterstattung einer Sportschau-Sendung, auch wenn sie viel über Kulturelles auf der Etappe der Tour de France zum Besten gab.

Eine Etappe der Tour de France hatte ich bereits vorher gesehen, weil da die Tour am Golf von Morbihan für jenen Tag ans Ziel kam, an dessen Gestaden wir Locmariaquer besuchten, bevor wir die Bretagne verließen. Zu diesem Megalith-Ort später mehr, wenn meine Bretagne-Notizen chronologisch dran sind, die darüber berichten.

Sonst habe ich von der Tour de France nichts gesehen, zum Beispiel deswegen, weil ich gestern in einer Delegation des Friedensbündnisses Esslingen vor dem Tor des Fliegerhorstes Büchel gegen die dort lagernden wohl letzten Atombomben auf deutschem Boden protestiert habe. Die sollen nach dem Willen der Bundesregierung durch ihre Besitzer, nämlicfh die Vereingten Staaten von Amerika, nicht abgezogen und sogar noch aufgerüstet werden (was im offiziellen Sprech der Politik „modernisiert“ genannt wird).

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 Maier-Lyrik

Theme von Anders NorénHoch ↑