Maier-Lyrik

Lyrisches von Helmut Maier

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Weihnachtsgruß

Allen, die bis hierher sich in meinem Blog durchgelesen haben, wünsche ich ein besinnliches und doch fröhliches Fest und mute ihnen diese Wikipedia-Seite zu.
Für alle, die nicht gleich Zeit haben, alles zu lesen: Der jüdische Theologe Pinchas Lapide, den ich zu meiner großen Freude einmal selber erleben durfte, fasst es zusammen:

Dem Auftrag Jesu am nächsten kommt wohl sein Lehrkollege Rabbi Nathan, der die Frage stellt: Wer ist der Mächtigste im ganzen Land? um zu antworten: Der, der die Liebe seines Feindes gewinnt.

Die Sonne scheint …

Die Sonne weiß ja nicht,
wen sie bescheint,
ob einer lacht,
ob einer weint,
ob es ein Guter ist
oder ein Böser,
der seine Welt
nach seinen Maßen misst,
ein Weltenfeind
oder Erlöser.

Ich weiß nur,
dass sie heute lachte,
einen Tag nur
nach der Wintersonnenwende,
die sie nicht machte,
sondern diese Erde.
Von sol invictus keine Spur.
Doch ist ein Anfang und
es ist kein Ende
des Sonnenscheins.
Es bleibt der Wunsch,
dass alles richtig werde.

Wintersonnwend-Trilogie

Wandel

Weniger wurden die Tage
des schwindenden Lichts.

Die Sanftheit des Dunkels,
die Wonne des Winterschlafs
wird schon gemindert.

Ein Neues wird kommen.
Genommen wird und gegeben.

Trauer ist ja ein Teil
jedes Wandels.

Auftakt

Ein Keil in die Nacht geschlagen.
Hammerschläge verhallen.
Stille breitet sich aus.
Lichtfunke glüht.
Frost regiert noch ein Weilchen.
Das wärmende Feuer:
Wir entfachen´s.

Nüchternwerdung nach dem Feiertagsrausch

Wenn nun die Nächte kürzer wieder werden,
so raffe ich mich auf und sage
dem Winterschlaf Ade,

wenn jeden Tag uns von Natur aus schon
mehr Raum im Licht für Tätigkeiten bleibt,
so wie die Alten sagten:
„zu Nutz und Frommen“:

wenn Nützliches gleich Angenehmes heißt:
nicht noch mehr Dividende,
die nicht mehr als geteilt,
die als gerafft, geraubt zu gelten hat,
nein, dass ich vom Gemeinbesitz der Menschen
weltweit das, was mir zugeteilt, annehmen kann,

dass meine inn´re Würde drunter nicht leidet.
Ruhmreiche Schande wünsche ich mir nicht.

Geburtstag kurz vor der Wintersonnenwende

Geschrieben anlässlich von zwei an diesem Wochenende zu feiernden Geburtstagen:

Geboren in der Zeit,
da immer noch die Tage
kürzer werden,
wo immer noch
die sanfte Dunkelheit regiert
bis über jenen Tag hinaus,
wo sich das Blatt dann
wieder wendet,
wo jeden Tag
mehr Raum im Licht
für Tätigkeiten bleibt.

So tief gegründet und
herausgefordert auch,
bald jenem Drang zu folgen,
dass mehr und mehr
das Tun dem Ruhen,
ja, das Vorwärtsdrängen
dem Bleiben in dem
tief Gesicherten
davonzulaufen scheint.

Doch ist gewiss,
dass dieses Eilen
nicht endlos geht,
dass Ruhe kommt
im Kreislauf eines Lebens
und wieder Aufbruch
in ein Neues
und dankbar jede Jahres-
und Lebenszeit
genossen, zumindest aber
angenommen werden darf.

So feierst Du Geburtstag heute
und weißt, es ist ein Geben
und ein Nehmen,
das Dir bestimmt und dem
Du auch entgegengehen kannst,
wenn Du des Kreislaufs Deines Webens
völlig Dir bewusst.

Im Strom der Zeit

Weicher, weißer Schnee,
gleißende Brücke
zum wiederkehrenden Glück.
Mantel des ruhenden Dunkels.

Frau Holle zwinkert
dem Verstehen zu,
dass Weiß und Schwarz eins ist
im Kosmos des Zirkels.

Gastlyrik – Detail

„Kriege heißen immer Frieden,
am Frieden ist Kritik tabu.“

Dieses Zitat stammt von Dirk Schröder, und zwar aus einem Gedicht* auf hor.de

Ich habe ihn um die Erlaubnis zum Abdruck hier gebeten, weil ich es als so treffend empfunden habe, wie ich mir lange gewünscht habe, den Sachverhalt ausdrücken zu können. Das Gedicht* ist hier zu finden.

*Dazu bitte den Kommentar von Dirk Schröder hier unter dem Beitrag lesen!

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