Ich lebe lieber in der Angst
als in der Sorge,
weil ich mir dann
vom Schicksal etwas borge:
Weil ich ja da
nicht die Verantwortung empfinde
und mich im Treibenlassen
wiederfinde.
Das ist bequemer allemal,
ist´s leider manchmal auch ´ne Qual.
Lyrisches von Helmut Maier
Ich lebe lieber in der Angst
als in der Sorge,
weil ich mir dann
vom Schicksal etwas borge:
Weil ich ja da
nicht die Verantwortung empfinde
und mich im Treibenlassen
wiederfinde.
Das ist bequemer allemal,
ist´s leider manchmal auch ´ne Qual.
Heute findet man mein erstes in einem Buch gedrucktes Gedicht bei Brigitte Fuchs.
Die Modernität der Wegelagerei ermisst man an den Preissteigerungen des Sprits zur Osterreisezeit.
Sie tragen mich ja.
Wellenberge und ”“täler.
In unsrer Landschaft.
In der Narkose des Wegschauens
verschwimmen die Strukturen
des Baumgeästs.
Ornamente gerinnen
zu Klumpen
monströsen Ekels
vor lauter Sonnenglanz
hinter den Augenlidern.
Recht und Unrecht
verlieren völlig
Konturen.
Hände.
Handling.
Handle.
Händel.
Heilende Hände.
Helfersyndrom.
Hände in den Schoß?
Es gilt für alle Menschen.
Es gilt für Männer wie für Frauen.
Es gilt für Menschen aller Ethnien.
Es gilt für Menschen aller Gesellschaftsschichten.
Es gilt für Menschen aller politischen Überzeugungen.
Es gilt für Kinder, Jugendliche, Heranwachsende, Erwachsene jeden Alters.
Es gilt für Menschen aller Länder, ob sie Staatsbürger sind oder nicht, Migranten oder nicht.
Es gilt für Menschen, die an Göttliches glauben oder nicht, an Götter und Göttinnen gleichermaßen.
Es gilt, ob von den Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten verabschiedet wird/worden ist oder nicht, deren Artikel 1:
Jede Person, gleich welchen Geschlechts, welcher ethnischen Herkunft, welchen sozialen Status, welcher politischen Überzeugung, welchen Alters, welcher Nationalität oder Religion, hat die Pflicht, alle Menschen menschlich zu behandeln.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:
Die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten ist eine Initiative des InterAction Council, die als Gegengewicht und Ergänzung zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1997 den „Vereinten Nationen und der Weltöffentlichkeit zur Diskussion vorgelegt“ wurde. Angelehnt an den Text der Menschenrechtserklärung, beschreibt sie statt Rechten eine Reihe von Pflichten, die allen Menschen auferlegt sind, allen voran, andere Menschen menschlich zu behandeln.
In einer Diskussion mit Petros über Politiker überkam mich der Wunsch, meinen Grundgedanken zum notwendigen Handeln von Politikern in einen Aphorismus zu gießen. Das gelang mir nur ungenügend, zumindest in jedem einzelnen aphoristischen Gedanken, dessen Formulierung sich mir aufdrängte. Aber als ich sie alle so niedergeschrieben sah, erschienen sie mir wie ein Blumenstrauß von lauter gleichartigen Blumen, die sich gegenseitig erklärten. Dadurch entstand der Text „Der Strauß“.
Nun lege ich den aphoristischen Strauß vor und überlasse es Euch, ob Ihr auch findet, dass jeder einzelne Gedanke davon die jeweils anderen erklärt.
Aphoristischer Strauß
1. Heutzutage wird dadurch repräsentiert, stellt man sich also selber dar, dass man Präsentationen zelebriert.
2. Präsentieren im eigentlichen Sinn bedeutet, dass man von sich absieht und nur darstellt, was der Sache nach und zum Verständnis wichtig ist.
3. Präsentationen werden heutzutage leider danach beurteilt, wie sehr man mit ihnen repräsentieren kann.
4. Wir brauchen wieder mehr Politiker als Präsentatoren der staatlichen Aufgaben und sinnvoller Lösungsansätze statt derer, die den Staat bloß repräsentieren.
5. Ich möchte mir Politiker wünschen, die den Staat und seine Macht weniger repräsentieren als mir die Aufgaben des Staates, wie sie sie sehen, präsentieren können. Dann habe ich die Wahl.
Die Tulpen im Strauß
erklären sich mir
eine die andre.
Ihre Unterschiede
überraschen mich
in meiner Gleichmacherei,
mit der ich doch eigentlich
Recht hatte:
alle sind rot.
Doch nun stelle ich mich
jeder einzelnen vor
und erfahre,
wie ich jede
zu schätzen beginne
und reicher werde
als schon zuvor.
Der März, der kommt mit Sturmgebraus.
Er lässt die Winde springen.
Er fegt ganz ordentlich ums Haus,
will uns was Neues bringen.
Und neue Besen kehren gut.
Das muss man attestieren.
Und ist dabei auch etwas Wut,
wenn er so brüllt,
er hat nichts zu verlieren.
Wenn er so brüllt und ganz urplötzlich
den Himmel klarfegt – himmelblau
der sich nun zeigt ergötzlich –
nach wenigen Minuten dann
mit Eisesdecke füllt die Au:
Die Märzensonne kommt bestimmt;
Sie soll uns dann erfreuen.
Und was der März auch unternimmt,
es wird ihn nicht gereuen.
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