Ach, wie wandelbar
ist doch des Mondes Scheinen.
Das Wetter dazu.
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Anagrammatischer Hinweis dazu:
FESTLIEGENDE NORM?
ENTGLEISENDE FORM?
(SIE FORMT LEGENDEN
IM GROELENDEN FEST?)
FOLGE DEINEM STERN!
Herzliche Grüße
Helmut
Oh Dannaboom
Oh Dannaboom,
oh Dannaboom,
wie gräa hosch du a Gloidle om.
Ned bloß em Sommer isch’s soweit,
noi, au em Wender, wenn’s scho schneit:
oh Dannaboom, o Dannaboom,
wie gräa hosch du a Gloidle om.
Und wieder kehrt die Sonne um,
bedenkt die nördlichen Gefilde;
verspricht ihnen auch wieder einen Sommer.
Ein Kind, in dieser Zeit geboren,
hat dieser Umkehr sich verschworen.
*ein Janka
Damit wir es nicht vergessen:
Das struppige Gehölz des Winters:
Es ist nicht tot; auch wenn wir das so glauben.
Eine einzige Blüte nur:
Schon lehrt sie uns etwas andres.
(ein Janka: https://www.maierlyrik.de/blog/der-janka/)
Sonnwendezeit*
Illuminiertes Baumgeäst,
sternenbesetzt auf dem Weihnachtsmarkt.
Stimmungsvolle Feier der dunkelsten Zeit.
*ein Achtundzwanziger
zum Aphorismus 5/14
Gespeichert unter: Aphorismen ”” 3. Dezember 2014 :
Wer nicht gerne das Zeitlos zieht, hat es gerne zeitlos.:
Da es sich in diesem Satz eindeutig um ein Wortspiel handelt, könnte durchaus bezweifelt werden, ob es sich dabei wirklich um einen Aphorismus handelt. Das Zeitlos (wenn ich dieses Wort prägen darf; es steht ja nicht im Duden) haben wir ja im Prinzip alle gezogen. Das Adjektiv “zeitlos” wäre dann natürlich ein Paradox dazu. Es hat ja vielleicht überhaupt etwas Paradoxes an sich: gibt es doch wohl nichts, was nicht irgendwie der Zeit unterworfen ist. Gewiss gibt es etwa ”˜zeitlose Mode´. Das gilt aber selbstverständlich nur für eine gewisse Zeit, nicht für dauernd; sonst wäre es ja auch unsinnig von Mode zu sprechen, die ja per definitionem etwas dem Wandel Unterliegendes darstellt.
Und doch dürfen dem Gedanken des angesprochenen Aphorismus – wie ich meine zu Recht – die Attribute schön, gut und passend zuerkannt und ihm damit sein Recht gegeben werden. Wahrlich, wir haben es gerne zeitlos, wenn wir an die oft unerträgliche Vergänglichkeit gemahnt werden. Dagegen hat allerdings Veränderung durchaus einen Reiz, ja geradezu eine Notwendigkeit für sich. Ohne sie gäbe es kein Wachstum, keine Reifung. Wie arm wäre da die Welt! Nur, wenn uns das Zeitlos gegen unseren Willen zugeschoben wird, dann wollten wir es womöglich gerne loswerden. Wir wollen dagegenarbeiten, unseren Status behaupten, bewahren, was wir erreicht haben.
Wahrscheinlich müssen wir in dieser Paradoxie leben und dabei flexibel bleiben – und dankbar für alles Schöne: das erreichte und das bevorstehende. Wenn uns dabei verbunden mit einem Schmunzeln mein der Paradoxie verpflichtetes Wortspiel helfen kann, dann ist es wahrhaft ein Aphorismus, ein Satz, der uns manche Situation beleuchten und vielleicht sogar erhellen kann.
Wahrheit, ungeborenes Kind,
du wartest ja auf Gerechtigkeit,
auf Frieden wartest du, auf goldenes Licht;
noch bist du geborgen im Schoß,
mitten im mütterlichen Leben.
Auf deinen frühzeitigen Tod,
wie setzen sie drauf, deine Feinde,
die sich nähren wollen von deinem Sterben!
Chancenlos scheinst du in Kriegszeiten,
in Zeiten des Rassenhasses auch.
Im schützenden Dunkel bleibst du,
wenn die Gier nach Gewinn sich austobt
oder wenn nackte Angst sich fürchtet vor dir.
Was alles steht deiner Geburt,
der Erlösung durch dich noch im Weg?
Aber in Oslo spürt heuer
dein Strampeln, wer guten Willens ist
auf der Welt, doch hinter der Bauchdecke schon
klar bei der Verleihung des Preises
an euch, Malala und Kailash.
Wer nicht gerne das Zeitlos zieht, hat es gerne zeitlos.