Es gab doch immer schon Kriege,
sagt so mancher (und manche).
Ja, und König*innen auch.
Aber überall? Und zurecht?
Nein, Kriege darf es nicht mehr geben.
Es sterben doch zu viele Leute
und um so eine*n ist es doch viel zu schade.
Sie/er ist doch ein Mensch
und kein Sklave.
Und wissen wir”˜s nicht?
Kriege bringen nur Leid
und keine Lösungen!
Kategorie: Neue Maier-Lyrik (Seite 5 von 15)
Ich möchte ja so gerne …
Doch ist’s in weiter Ferne …
Mir geht es recht beschissen.
Was will man da noch tun
und sagen?
Doch treibt mich das Gewissen:
Du musst.
Du kannst ja eigentlich.
Was soll dich daran hindern?
Na, also : Gleich mal anfangen!
Das wird dein Leid gleich lindern.
Na, also siehst du jetzt:
Es geht doch. Also tu’s!
Das ist gewiss kein Schmus!
Na, wenigstens mal ein Gedicht.
Und schon ist Licht!
Ach, was waren Wolken doch ewas Geheimnisvolles früher!
Haben sich nicht Verstorbene heimlich dahinter verborgen
und beobachtet, was die Leute da unten so trieben?
Haben sich Verliebte nicht sogar wie auf Wolke 7 gefühlt?
War nicht das Paradies hinter den Wolken unsichtbar einst?
Aber auch heute noch sind dunkle, schwarze Wolken
mitten im Blauen noch vorstellbar, und sogar solche,
die sich über (also unter) die weißen Schönwetterwolken
plötzlich von Südwesten her schieben ”“ und die Sonne scheint dazu.
Nein, Wolken sind nicht Allerweltsthemen.
Wolken sind die absonderlichsten und jeden Moment
veränderlichen Gebilde, die kaum irgendwie zu fassen sind.
Sie sind dauernd im Wechsel, genauso wie das Wetter!
Und das gibt doch auch immer ein Gesprächsthema her!
Aber ja nicht die Ziele,
wenn du sie noch hast,
aus den Augen verlieren!
Sie mindestens nicht aufgeben
und für unmöglich erklären,
nein, sie sollen leben!
Sie müssen sich doch.
wenn sie gut sich erweisen,
einen Weg finden hin ins Gelingen.
Sie sind ja so wertvoll.
Sie sind ja so zukunftweisend.
Sie müssen doch irgendwann
sich als machbar erweisen.
Denn sie führen zu einem
für alle Menschen wertvollen Leben.
Das alles darf doch nicht untergehen.
Glaube daran!
Hunderttausende von Perlen
bilden die Regentropfen
im Birkengeäst.
Darunter
entsteht schon
der Teppich von Märzenbechern
prächtig als eine Verheißung.
Da und dort wachsen auch schon
die ersten Winterlinge
zwischen den größeren Blättern.
Und es ist heller am Morgen.
S”˜ist Imbolc.
S”˜ist Lichtmess.
Ich lausche den Stimmen,
die sich vereinen
mit all jenen,
die einfach keinen Krieg mehr
haben wollen.
Ich lausche den Stimmen,
die andere überzeugen,
dass sie nicht mehr
den Verlockungen
der falschen Sicherheit glauben,
die uns angepriesen werden
mit Waffengewalt.
Ich lausche den Stimmen,
die dann wunderbare Gedichte schreiben,
die uns die besseren Zeiten
nahbringen und nahe legen,
die uns noch heute
umgeben können.
Ich lausche gerne euren Stimmen.
Eine überaus hochgewachsene Birke,
die ich noch nie wirklich
wahrgenommen hatte,
steht gegenüber der Omnibushaltestelle nach Endersbach,
die ich auch selten selber benutze.
Nun fiel sie mir plötzlich auf:
ihr schlanker hoher Wuchs
hing gestern Morgen wohl in einer Eiswolke.
Jedenfalls, als ich da hinkam am Mittag,
erstrahlt er vor dem blauen Himmel
wie eine Mandorla um die Maria:
ganz von weißem Raureif umhüllt.
Ich wollte sie mit dem Handy
nun noch schnell fotografieren,
da kam auch schon der Bus
und ich musste rennen.
Was ich nicht verstehe
und was mir fremd vorkommt,
das lehne ich ab.
Und was ich ablehne,
sollten doch andere
auch ablehnen.
Oder etwa nicht?
Nein, diese Meinung
sollte mir zu denken geben,
sollte mich mindestens fragen:
Warum interessiert mich das nicht?
Oder: Warum schreckt mich das ab?
Verfährt die Bundesregierung auch so?
Oder verfährt sie gar nach dem Prinzip der Cancel Culture?
D”˜r Reifa uf am Geäscht,
und dia ganz Gegend voll,
des isch a Freid,
ond s”˜Leaba isch toll!
Ond en de Däler ond Klenga
rond om d”˜r Schurwald rom
isch jeds Geäscht braun.
S”˜isch wirklich ned domm!
Viele Millionen von Bäumen und Sträuchern,
bezuckert mit Raureif,
mit langen Nadeln, die von dem Geäst
abstanden wie starre Zweigchen,
bestanden den Schurwald
vor ein paar Tagen
hoch über dem Neckartal.
Selten sahen die Leute
hier oben
eine solche Pracht,
die so eine weiße Fläche
als Wunder bescherte.
Heute Morgen erst taute der Reif
schließlich vollkommen ab und
der Himmel wandelte sich
in die gleiche Bläue wieder
wie zuvor.