wohl mindestens eine Woche lang.
Ich liebe ihn,
auch wenn er manchen
doch zu heiß wird.
Aber er ist es endlich:
überwiegend
trocken.
Oh, wie ersehnt er war
und ist,
noch ist.
Er hat so etwas
wie das dagewesene Glück!
Lyrisches von Helmut Maier
Ach, ich freue mich ja schon
über das kleine blaue Einsprengsel
in das Wolkengebiet:
doch schon lichtumflutet,
vielversprechend.
Insgeheim hoffe ich noch
auf das Aufklaren zu blauem
Sonnenhimmel, Sommerhimmel:
Vielleicht kann es ja wirklich
einen Sommertag geben!
Drei solche Pflanzen sind in unserem Gärtchen.
Jede hat seit gestern abend eine Blüte.
Es waren zusammen also drei.
Wie ihr vielleicht wisst:
Jeden Tag so etwa um neun Uhr des Abends
kommen jeweils neue Blüten hervor.
Und e i n e davon schaute genau
(und schaut immer noch)
zu den Fenstern unseres Wohnzimmers.
Und ich möchte schwören:
Sie lachte mich immerzu an
(und tut es heute immer noch)
und bereitet mir eine große Freude.
Sie hat ein so volles Gelb,
dass sie mir fast überirdisch vorkam.
Sie bezauberte (und tut es noch)
so lieblich, dass ich völlig verzaubert
sie immer wieder nur anschauen kann
(und es immer wieder konnte
seit heute Morgen).
Sie ist wie ein Stern am Tag,
auch wenn sie noch in der Nacht
aufblühte und strahlte wie
ein Zauber aus TausendundeinerNacht.
Und heute Nacht hängt sie dann da,
völlig erschöpft, weil ja vielleicht dann
eine neue Blüte (oder zwei, oder drei)
an ihre Stelle tritt (oder treten).
Aber ihr Glanz bleibt in meinem Leben
die ganze Zeit!
Da ist die Pfingstrose
im vollen Ornat,
die erste dieses Jahr.
.
Lange haben wir auf sie
gewartet.
Und nicht nur wir,
auch die Hummel.
.
Sie will endlich
die Blüte besuchen.
Sie schlüpft in die Blüte hinein
bis zu den Staubgefäßen.
.
Sie erhebt sich in die Luft darüber,
schlüpft aber noch mal hinein,
wälzt sich in den gelben Staubgefäßen.
.
Und nochmal die gleiche Prozedur.
Dreimal, viermal, ein fünftes Mal
und verliert sich fast
in den Staubgefäßen.
.
Ich schaue ihr zu.
Sie genießt die Wellness-Kur.
Ich möchte auch so genießen.
Warum jemand abschreiben,
zum Beispiel Putin?
zum Beispiel einen Freund,
ja, den auch!
Lieber keinen Versuch,
mit ihm zu reden,
auch wenn dadurch sicherlich
Tausende umkommen?
Oder wenn auch nur eine*r?
Wir müssen mit ihnen reden,
sonst machen wir uns zum Täter,
zur Täterin vielleicht auch,
wenn wir es unterlassen,
was Menschen retten könnte,
nur wenigstens eine*n!
Im Grau geht der Tag bald dahin.
Grau der Himmel, grau das Meer. Ganz grau.
Bald schluckt die Nacht alle Farben des Tages.
*wieder ein 28er
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