Nun werden wir
das Dröhnen der Flugzeuge
öfter hören:
Das größte Luft-Lande-Manöver
der Nato
seit ihrem Bestehen.
Gegen Rußland.
Weil die ja allein die Bösen sind.
Und die US-Amerikaner
die bravsten Lämmer.
So sagt man es uns.
Kategorie: Allgemein (Seite 3 von 96)
Vom Zug aus,
der nach Venedig fährt,
Blick auf die Lagune,
auf dem Damm nach den Inseln:
Der erste Campanile blinkt auf.
Dann vom Bahnhof
auf das Wasserboot:
die ersten Paläste
und kleinere Boote,
noch auf dem Canale Grande.
Rasch verlassen wir ihn,
der Weg führt einen kleineren
Kanal hinaus
in die Lagune
gegenüber der Begräbnisinsel
immer am Rande der Hauptinsel.
Wir sind da.
Wir finden unsere Wohnung
im dritten Stock:
mit schönem Interieur:
Sofas und Betten und Kunst.
Wir blicken hinaus
auf die enge Gasse,
die wieder ans Wasser führt
auf dem Platz an der Kirche.
Hier sind wir zu Hause.
Ein paar Tage lang.
Stufen gehen weit hinauf
an ein verschlossenes Tor.
Wäsche hängt unter den
zwei kunstvoll geschmückten
Spitzbogen auf Säulen.
Da hinten: die Gasse
wird durch einen Kanal
plötzlich beendet.
Wir sind dennoch auf dem Weg
nach San Marco
durch viele verworrene
Gässchen. Dort geht eine Brücke
über einen Kanal hinüber
auf einen Platz voller Paläste
mit vielen Balkönchen.
Dort aber eine Brücke,
die nur in ein Haus führt.
Vor jeder Haustüre hier: Boote!
Schließlich: Die Gegend von San Marco!
Und viele Bootsanlegestellen!
Und Restaurants und die Seufzerbrücke.
Plötzlich eine unüberschaubare Flut
von Touristen. Und der Dogenpalast!
Marmorüberschwemmt!
Weitere Inseln in der Lagune.
Wieder ein Campanile!
Laternen über Laternen!
Und Händler und Läden!
Und dann: d e r Campanile
von San Marco.
Am Freitag war ich bei der Beerdigung meiner Tante Elfriede (Elle). 109 Jahre alt war sie. Lange ist das Leben (unter Umständen). Vor allem, wenn man halbseitig gelähmt ist.



Im unteren Himmel wurden
Wolkenpakete rasch verschoben.
Weit drüber standen Schäfchenwolken am Blau.
So am Donnerstag. Doch Regen am Freitag.
Aber für Tante Elle war es zeitweise so wie am Donnerstag.
Verhandeln.
Verhandeln.
Verhandeln.
Zugeben, was man selber
Böses getan hat.
Zugeben, dass man das
dem andern nur vorwerfen wollte.
Sich bei dem andern entschuldigen.
Den andern entschulden.
Überlegen, wie man wieder
miteinander auskommt.
Besserung geloben.
Endlich Frieden schließen.
Schneebedeckt die hohe Birke.
Ausgestreckt die Äste in das Blau.
Noch in der Eiseskälte Vogelgesang.
*ein Achtundzwanziger vom 11. Februar 2013
Geborgenheit in meinem Wollpullover,
in meinem Zuhause,
im Denken an Wanderungen,
die mir behagten,
mitten im Winter,
wenn er recht kalt ist.
Ich möchte sie festhalten
für meine Nachkommen.
Wie können sie sich geborgen fühlen,
wenn Krieg tobt?
Krieg darf nicht sein,
nicht in unserem Land,
nicht in fremden Ländern,
Krieg darf einfach nicht sein.
Vielleicht gelingt es uns noch,
ach, welche Freude,
wenn dieses gelingt
in Freundschaft mit allen
Menschen in dieser Welt.
Wenn Geborgenheit innerlich erlebt,
im Außen bewährt,
mit Menschen,
die wir lieben
dürfen
ohne Entscheidungen,
die uns im Mark treffen.
Geborgenheit
im wollenen Pullover,
im leichten Hemd
in der Sonne des Sommers,
im weißen, weißen Schnee des Winters
im Bewusstsein,
dass endlich alles gut ist.
Der Tag des Neuanfangs, der Tag des Lichts.
Oh, wie hoffe ich, dass es auch ein Neuanfang in Palästina werde.
Dass die israelischen Behörden endlich Anstrengungen zum wirklichen Frieden machen.
Und ein Neuanfang in der Ukraine, dass dort doch (irgendwann)
Friedensverhandlungen beginnen mögen.
ILO 1919: “Der Weltfriede kann auf die Dauer nur auf sozialer Gerechtigkeit aufgebaut werden.“
Hört doch auf sie!