Ich vergehe fast bei dem Erinnern
an den goldenen Streifen im Westen
am Donnerstag Abend vorgestern
Aber noch mehr beim Blick in den Osten
Dort über dem Berg Teck
gab es einen Abglanz des westlichen Goldstreifs
und die „Burg“ lag still darunter
Der Mann von der Teck,
der König Deutschlands war
für ein paar Tage nach seiner Wahl
vor der meuchelnden Ermordung
unten liegt er in der Kirche zu Owen
unter der Teck
in seinem Sarkophag
mit dem gekrönten Adlerkopf drauf
Das ist fast alles von seinem Geschick
Ach wie wehmütig traurig eigentlich
Und passt so gut in unsere Zeit
Aber am gleichen Donnerstag-Abend
da stand ich im mit Kerzen erhellten Kreis
zum Gedenken an die Verschleppung
der Esslinger Juden 1941
(da war ich schon geboren)
und der neue Esslinger Dekan
sprach von seinem Urgroßvater
einem schrecklichen SS-Mann
der schreckliches Unheil brachte
das der Dekan so sehr bedauerte und sich dessen schämte
Auch ein Zeichen dieser Zeit
Hier liegen freudige und schlimme Erinnerungen dicht beieinander.
Die Natur mit ihren schönen Schauspielen und die schrecklichen Theater der Menschen.
Liebe Grüße,
SyntaxiaSophie
Danke, liebe SyntaxiaSophie, für deine kurze Inhaltsangabe meines Gedichts. Sie stimmt!
Liebe Grüße
Helmut
Da schliesse ich mich SyntaxiaSophie an. Es ist unsagbar, was auf der Welt geschah und auch wieder vielerorts geschieht, während das Licht der goldenen Herbsttage uns bezaubert.
Danke für dein berührendes Gedicht, Helmut.
Liebe Grüsse ins Wochenende,
Brigitte
Ich danke dir, liebe Brigitte, dass du dich SyntaxiaSophie angeschlossen hast und damit Recht behältst, dass beides: Schlimmes und Schönes oft nebeneinander stehen kann. Vielen Dank nochmal, besonders für „berührendes Gedicht“!
Liebe Grüße
Helmut