Lyrisches von Helmut Maier

Diese Woche

Diese Woche verspricht ja der Computer
mehr Silber am Himmel, wenn auch nicht Gold
Ist das nun der goldene Oktober
Ich glaube es gerne
Es gibt doch wenigstens ein paar Sonnenstunden
und das jeden Tag
und das mit ein wenig Wärme

Vergessen habe ich schon fast die große Demo in Stuttgart
zusammen mit der von Berlin
Was sind wir auch so vergesslich
und verdrängen so vieles
Das Weltweite lässt uns beinahe erstarren
Aber die Hoffnung stirbt wohl zuletzt

6 Kommentare

  1. Syntaxia

    Lieber Helmut,

    wenn wir alles erinnern würden, wären wir überfordert.
    Wir können zudem immer nur einen Gemütszustand in einem Moment erleben. Also schaffen wir es nicht gleichzeitig zufrieden zu sein und traurig über die Lage in der Welt. Es ist ein Spagat, der mir schon im Sport nie gelang. Somit pendele ich zwischen den Gefühlen.

    Dann haben wir gerade einen silbernen Oktober. Ich bin nicht böse drum. Der Nebel hat etwas Weiches, Dämpfendes und die Sonnenuntergänge sind kunstvoll.

    Liebe Grüße,
    SyntaxiaSophie

    • Helmut Maier

      Alles will ich ja gar nicht erinnern; aber Gaza geht mir nicht aus dem Sinn. Und die Ukraine ebenfalls nicht. Alledrdings weiß ich noch von den unzähligen Kriegen in der Welt. Das lässt mich manchmal schon verzweifeln. I c h kann mehr als einen Gemütszustand in einem Augenblick vermelden! Im Augenblick allerdings bin ich schon – ja, ich möchte sagen: gespannt, was die Menschen sich für Gaza und Palästina so alles ausdenken. Ich kann mir nicht denken, dass es was Gutes sein kann! Und in der Ukraine ebenfalls nicht. Ach ja, schrecklich!
      Ich glaube auch allmählich: ich pendele zwischen den Gefühlen – den vielen! Spagat ist mir im sportlichen Bereich auch noch nie gelungen!
      Gestern war wirklich ein wunderbarer Tag: blauer Himmel und wärmere Luft. Aber heute schon wieder grau, grau, grau! Schön, dass du so schöne Sonnenuntergänge erleben durftest!
      Ich hoffe, ich habe dich nicht genervt mit meinen Klagen!

      Ganz liebe Grüße
      Helmut

      • SyntaxiaSophie

        Mein lieber Blogfreund Helmut,
        nein, du hast mich in keiner Weise genervt!
        Ich verstehe deine Gefühle und hatte schon immer großen Respekt vor deinen Aktionen (Demo ), die gewiss berechtigt sind.
        Meine Erfahrung ist, dass das Wissen um die Kriege und Szenen in Nachrichtensendungen mich zu sehr belasten. Ich kann es seelisch nicht ertragen. Bewusst suche ich mir immer wieder schöne Momente in der Natur, die mich aufbauen und meinem Alltag einen positiven Ausgleich bieten, damit ich ihn bewältige. Möglicherweise isz es eine Flucht, nicht hinzusehen, aber für mich nicht anders lebbar. Vielleicht lese ich bei deinen Zeilen heraus, dass auch du, nach vielen Jahren Konfrontation mit den Geschehnissen in der Welt (und sogar selbst in der Politik tätig), nicht verschont bist von der Wirkung. Vielleicht etwas verzagt, im Wissen darum, dass keine friedliche Lösung in Sicht ist…
        Möge es dir nicht zu sehr ins Gemüt schlagen und mögest du die schönen Dinge genießen können!

        Herzlich,
        SyntaxiaSophie

        • Helmut Maier

          Liebe SyntaxiaSophie,

          Hab ganz herzlichen Dank für deinen langen Brief zurück! „Vielleicht (bin ich) etwas verzagt, im Wissen darum, dass keine friedliche Lösung in Sicht ist…“ Ja, auch mit der Freilassung der Geiseln an Israel ist noch kein wirklicher Friede eingekehrt. Was hat Netanjahu noch alles vor, um seine eigene Haut zu retten? Alles unklar!
          Doch dein Brief hat manches angesprochen, was mir auch Hoffnung gibt. Ausgerechnet Trump und Merz sind bei dem „Friedensschluss“ wohl dabei. Welch ein Irrsinn letzten Endes!
          Aber es kann ja trotzdem alles anders kommen (auch als gewünscht!). Doch immerhin! Warten wir’s ab!
          Noch einmal: ganz herzlichen Dank für die Aussagen in deinem Brief. Ich bin richtig glücklich darüber!
          …. und grüße dich ebenso herzlich.
          Helmut

  2. quersatzein

    Deine Zeilen, lieber Helmut, lassen auch mich pendeln zwischen Freude über den reichhaltigen, silberzarten oder sonnenhellen Oktober und der Sorge und Entrüstung über die Kriegsherde an so vielen Orten.
    Mit SyntaxiaSophie gehe ich einig, dass man hin und her gerissen wird und mal das eine und wieder das andere Gefühl überhand nimmt.
    Lassen wir uns trotzdem immer wieder verzaubern von den schönen Herzensdingen!
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

  3. Helmut Maier

    Liebe Brigitte,

    Danke vielmals, dass du „zwischen Freude über den reichhaltigen, silberzarten oder sonnenhellen Oktober und der Sorge und Entrüstung über die Kriegsherde an so vielen Orten gependelt hast. Ja, so etwas kann ich mir schon inzwischen auch vorstellen!
    Ich kann die schönen Erlebnisse auch genießen. Das muss ich neuerdings allerdings erst wieder lernen.
    Ich grüße dich sehr herzlich.
    In Liebe: Helmut

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