Lyrisches von Helmut Maier

Die Verhältnisse

Die Verhältnisse, sie seien nicht so,
heißt es.
Doch wie sind sie denn nicht so?
Nicht so, wie wir sie uns wünschen?
Nicht von Vernunft getragen, seien sie?
Nicht uns entgegenkommend?

Wir müssen – jedes einzelne eben –
sie wohl so nehmen, wie sie sind.
Und manchmal ist das gar nicht so schlecht,
obwohl sie ein Zeichen sind
des Klimawechsels:

Wie herrlich ist doch dieser April:
So blau der Himmel,
so annehmbare Temperaturen:
Manches Mal vielleicht ein wenig zu kühl,
aber trocken – und blau der Himmel!

Und sonst?
Es sind vielleicht nicht die Zeichen,
die uns die Jahreszeiten anbieten sollten.
Es sind vielleicht nicht die Zeichen,
von Vernunft getragen.
Aber wir müssen eben
resilient werden.
Wenigstens ein wenig!

3 Kommentare

  1. Edith

    Lieber Helmut, da sprichst du etwas an. Ja, die Verhältnisse sind generell schwierig, denke ich, und uns bleibt nicht viel, sie zu verändern. Wir im Kleinen sind auf die Natur wohl bedacht, doch uns wird wenig Gutes vorgelebt. Wenn ich an die Flugzeuge denke, in denen oft nur eine Person sitzt, da schüttle ich nur mit dem Kopf. Oder Naturschützer selbst, die z. B. die Eisbären kontrollieren. Sie betäuben die Kleinen, ohne deren Gewicht oder Größe zu wissen, die dann an den Betäubungsmitteln sterben müssen, weil es viel zu stark für sie war … Ja, wir können da nur zuschauen, es realisieren, doch nicht verändern.
    Genießen wir die Jahreszeiten, so lange wir sie noch genießen können …
    Ich wünsche dir alles Gute
    herzlichst, Edith

  2. Helmut

    Liebe Edith,

    Ja, die Verhältnisse sind nicht so: das Unheil des Gazastreifens und die Verteufelung der gesamten Hamas sind auch nicht das, was unter „normalen“, gesunden Verhältnissen in einer dem eigenen Denken nicht mehr „erlaubten“ Denkweise zuträglich sind. Ich habe eben die letzten Zeilen des Buches von Michael Lüders mit dem Titel „Krieg ohne Ende“ fertiggelesen und bin noch mehr entsetzt über die Keule des „Antisemitismus“, der heutigen „Staatsraison“, die alle Israelkritik unter diese Gesinnung unterordnet, ohne das grässliche Unrecht, das den Palästinenser*innen im Gazastreifen geschieht – oder inzwischen auch wieder neu aufgeflammte Unrecht an den Paläsinenser*innen in der Westbank geschieht – ohne all das irgendwie öffentlich als Unrecht zu brandmarken in der Bundesrepublik. Und auch sonst gibt es genügend Verhältnisse, die nicht so sind, wie sie sein sollten. Man müsste dabei aufschreien.

    Soweit heute mal
    mit ganz herzlichen Grüßen
    Helmut

    • Edith

      Ja, man möchte aufschreien über solche Ungerechtigkeiten, solch Unmenschliches. Ach, wer verliert schon darüber grundsätzlich diesen Widerwillen dazu. Warum nur driften die Menschen in solche Brutalitäten ab, warum macht Töten heutzutage Spaß …
      Es IST zum Schreien!
      Lieber Helmut, danke für deine Denkanstöße wieder einmal.
      Herzliche Grüße von mir zu dir.

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