Ob ich noch weiß,
was alles ich wollte?
Das ganze Jahr über!
So oft wollte ich
zu den Freitagen
„Fridays for Future“.
Nur zweimal ist es mir gelungen!
Zu den Montagsdemos
für den Kopfbahnhof
in Stuttgart
fuhr ich ziemlich
regelmäßig.
Alle zwei, drei Tage
wollte ich in meinen Blog
Gedichte schreiben.
Oft dauerte es mehr als eine Woche,
dass ich auch nur eines schrieb.
Zu so vielen anderen Demos
und Veranstaltungen
wollte ich gehen
und war zu beschäftigt
oder auch zu müde
mich aufzuraffen.
Manche Bücher,
die darauf warteten,
gelesen zu werden,
blieben weiter im Stapel liegen!
Die Zeitungen
blieben liegen.
Schallplatten blieben
ungehört.
Manches Lesens-
und Hörenswerte
blieb unangetastet.
Meiner Frau
wollte ich so oft
etwas Nettes sagen
und das tägliche Einerlei
ließ es nicht zu!
Gut, ich habe die meisten Tage
das Mittagessen gekocht,
aber meine Frau hat gewaschen,
gebügelt, hat dieses und jenes
erledigt, was zu tun war.
Sie hat geputzt und die
Wohnung schön hergerichtet,
damit es schön war für Gäste.
Und ich habe es einfach so hingenommen.
Und was ich einfach so schreiben wollte.
Fast nichts ist gelungen.
Die Briefe für Verwandtschaft
und die für Freundinnen und Freunde,
alle hat meine Frau geschrieben
und ich habe sie nur mit unterzeichnet.
Ach, so viel wollte ich tun.
Und so wenig ist draus geworden.
Doch vielleicht ist ja meine Lebenszeit
noch nicht zu Ende
und ich kann doch noch das
eine oder das Andere
fertigbringen.
Viel wird es nicht mehr sein.