Lyrisches von Helmut Maier

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Noch ganz lange?

Noch ganz lange
ist noch gar nichts gut.
Es braucht ja eine große Glut.
Noch ist nicht jeden Tages Ende;
noch können wir’s schaffen mit der Wende.
‚Fridays for Future‘ zeigen uns die Strecke;
doch Schwierigkeiten lauern an jeder Ecke.

Hätt‘ nicht die Jugend noch genügend Kraft,
ich würde es aufgeben, bevor es beginnt.
In meinem Alter ist der Glaube gut, dass man es schafft;
hinein jetzt in den Kampf, bevor zerrinnt,
was zaghaft schon begonnen,
was noch nicht ist zerronnen.

Wie sagte Brecht?
Wer kämpft, kann verlieren,
wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Also wag‘ ich’s
und wag es mit geringer Kraft,
die mir geblieben,
und spreche laut:
Es wird gelingen!

Harald Lesch verkündet das Ende.
Wir Alte werden es nicht mehr erleben.
Ende oder Wende?
Ist das noch die Frage?
Ist das nicht die Frage
von vorgestern?
Lesch verkündet das Ende.
Natürlich n u r das Ende
der jetzigen Generation
der Jüngeren.
Aber das Ende!
Denn kann man das noch denken,
was nötig wäre?

Grässlich!

Grässlich!
Montag auf der Montagsdemo.
Heute in Büchel.
In der Eifel.
Wo niemand weiß,
was da bewacht wird.

Niemand?

Obwohl wir dort waren!
Und die Polizei kam.
Nein, kein Verhör. N u r ein paar Fragen!!
Aber keine nach den Atomwaffen, die dort verwahrt werden!

Und k e i n e Fragen,
w a r u m wir dort waren!

Unterstützung

Genau Ferien!
Genau wie es sein soll!
Schon am Morgen schönes Wetter!
Schon in der Frühe beim Aufstehen!
Und dann eine Hochfahrt,
die einem die Schuhe ausziehen sollte:
soooooooooo schön,
so herrlich, so nah an den Schluchten,
an den Abhängen, die auch
den Blicken das Grausen einfängt,
an den Bergspitzen,
die einen über den Überblick
hinaushebt,
hinaushebt über das Bewusstssein,
hinausträgt über das Besondere,
hinausträgt über das besonders
Erstrebenswerte.

Allerlei

Hallo!!

Ich wollte mitteilen, dass ich ab Mittwoch Morgen zwei Wochen lang vielleicht nicht zu sprechen bin. Falls ich doch dazukomme, melde ich mich einfach noch einmal!

Vielleicht kann ich,
vielleicht auch nicht,
bin nun im Bilde,
dass ich nicht
oder dass ich doch,
dass ich lauter bin
als ich sein möchte,
oder dass ich nicht,
eben nicht …

je nachdem, ob ich Gelegenheit habe oder nicht …

Moderieren

Moderieren
als Gäste und als Freunde.
Moderieren
als Bekannte und als Fremde.
Moderieren
als einer,
der sich auskennt,
als einer,
der sich wieder erkennt,
als einer,
der dich erkennt,
als einer,
der sich auskennt
bei dir und mir,
als einer, der dich
wiedererkennt.
Als Moderator.
Als Moderator!

„Engel“ – nun noch alles am Stück:

Engel,
ich nenne sie einfach mal so,
Wesen aus einer anderen Welt,
geheimnisvolle Wesen auch
in diesem Zuhause hier,
das mir die Erde bietet
mit blühenden Sträuchern
und Blumen und aufbrechendem Grün.
Ich verehre sie, weiß sie an meiner Seite,
lerne, dass sie mir wohlgesonnen sind,
kann ihnen vertrauen.

Manchmal lüften sie ihre Geheimnisse,
werden zu Menschen,
die ich verstehe.
Ja, auch sie sind die Engel,
von denen ich spreche:
Menschen, die mir vertrauen,
denen ich etwas bedeute,
was hinausgeht über
„Guten Tag“
oder „wie tue ich meine Pflicht“.

Ich liebe die Engel,
die mich lehrten zu lernen,
wie ich Vertrauen zu schenken vermag,
die mich aushielten, wie ich war,
die ich auszuhalten begehrte,
weil in ihrer Gesellschaft
sich Wunder ereigneten,
die mir unbekannt waren,
die mich lehrten zu lieben,
die Liebe mir gaben.
Immer wieder begegne ich solchen.
Neue kreuzen meine Wege,
ans Herz mir gewachsene
begleiten meinen Weg,
(ich bin dankbar dafür)
auch schon länger
und geben mir Halt,
und ich weiß auch,
anvertraut sind sie mir
und enttäuschen will ich sie nicht.

Eine Vertreterin dieser Spezies gibt es,
die ich besonders liebe:
Mit ihr haben wir eigens
dieser Tage ein Fest gefeiert
und ich bin jetzt so viele Jahre lang
schon ihr Mann und habe das Leben mit ihr
mehr genossen als alles sonst:
meine liebe Frau!

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