Ich wünsche allen, die hier vorbeischauen, sehr schöne Festtage
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Der mir gewogene Wind,
er umtanzt mich geschmeidig.
Ich bin entzückt wie ein Kind;
wohl verheißt er ein Glück für mich.
So kurz, dieser sehr kurze Tag,
und dann noch wolkenverhangen,
regenschauerbegleitet,
Blau nur in Streifen geschnitten
am Rand dieser Wende.
Der Tag noch zuvor
hat diesem die Schau fast gestohlen:
So auch kann es ausseh’n
mit Sonne und Wärme,
welche die Kälte ins Tal verbannt:
der Tag, der uns aufklärt:
so schlecht ist sie nicht,
die dunkelste Zeit.
Die längste Nacht erwart‘ ich
nun doch mit Behagen,
trau es ihr zu,
dass sie heilt und kräftigt
und auf das Wachsende vorbereitet,
das auf uns zukommt,
uns fordert.
Im Kriegsfall und zuvor ist die Interpretation der Lage auf beiden Seiten der Zombie der verstorbenen Wahrheit. Man nennt es auch Kriegspropaganda.
Auch der alte Krieg geht weiter,
als hätten wir nicht genug zu tun,
den neuen alternativlos zu nennen.
*ein Achtundzwanziger (https://www.maierlyrik.de/blog/der-dreizeiler-mit-dem-namen-achtundzwanziger/)
Ohne die Möglichkeit des Perspektivwechsels sind wir so gut wie blind.
Als ich dich wählte
und du mir die Gewissheit gabst,
dass du dich wählen lässt,
war mir gewiss,
dass ich damit auch wählte,
mit dir zu wachsen,
Neues zu entdecken,
Wagnisse einzugehen,
ich selber zu werden.
Ich wusste, ich könnte
nur zusammen mit dir
alles das tun,
Stolpersteine
zu Bausteinen umformen,
Hände zum Handeln bewegen,
nicht irre zu werden am Leben,
auch wenn es gegen den Strich
der majorisierten Ungerechtigkeiten
ginge, wenn auf diesen Weg
endlich wir gingen.
Noch heute danke ich dir,
dass es uns so erging.
Der Himmel hat zwischen sich
und die Sonne
eine Milchglasscheibe gezogen.
Zu strahlend rot
hatte die Morgensonne
auf diesen eher tristen
Tag geschaut.
Doch ganz verschwinden
zu lassen
die Leuchte der Hoffnung
traute er sich noch nicht,
der Überirdische.
Gut und böse
Wikipedia entnehme ich das Folgende: „Der Wille ist nach [Hannah] Arendt der „Schiedsrichter zwischen Vernunft und Begehren.“ ”¦.. Die alten Griechen, Sokrates und Platon, kannten dieses Vermögen noch nicht. Paulus hat dieses Vermögen nach Arendt als erstes erkannt. Der Wille ist nach Arendt die erste Spaltung in mir und unterscheidet sich grundsätzlich vom Denken. Der Wille führt kein Zwiegespräch, keinen Dialog in mir, sondern es ist ein „gnadenloser Kampf“ zwischen mir und mir selbst.“
Das interpretiere und ergänze ich wie folgt:
Das Begehren, sofern es nicht unmittelbar ausgelebt wird, sondern sich der Vernunft stellt, fragt höchstens: Was ist für mich gut? Das Gewissen fragt: Was an Eigennutz kann ich vor der Gemeinschaft der Menschen verantworten? Den Kampf, der zwischen Begehren und Gewissen geführt wird, nenne ich die Entscheidung zwischen gut und böse. Wirklich gut ist, was ich sowohl für mich haben will als auch was ich vor der Gemeinschaft der Menschen verantworten kann. Böse ist, wenn ich nur an meinen Eigennutz denke. Immer noch gut – aber auf getrübte Weise ”“ ist es dem Nutzen der Gemeinschaft der Menschen den Vorrang einzuräumen und auf den Eigennutz zu verzichten. Ethisch gesehen entspricht Letzteres allerhöchstem Standard. Es hat etwas Heldenhaftes an sich. Allerdings nur, wenn keine andere Möglichkeit gesehen werden kann, stattdessen das wirklich Gute zu tun: dass mir selbst und der Gemeinschaft der Menschen das Handeln von Nutzen ist oder mindestens ihn nicht schmälert. Dabei darf kein Mitglied der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen sein. Ist auch nur eines ausgeschlossen, ist die Handlung prinzipiell als böse zu beurteilen. Denn auch für eine kleine oder genauso größere Gruppe innerhalb der Gemeinschaft aller Menschen gilt: Nur an den Eigennutz zu denken ist böse.
(Siehe auch https://www.facebook.com/MyLadyArt/posts/10205356947784923
Hinreißend
ist das Leben.
Bleibt ebenso wenig stehen
wie das Meer.
Hinreißend
und wieder zurück?
Sandschicksal?
Mondgesteuert,
voller abgeschauter
Rundungen
erotischen Verlangens,
hingebungsvoll,
willenlos,
widerspenstig,
hingerissen wunderbar.
Nicht zu fassen!
(Kommentargedicht zum Gedicht „Wie das Meer“ von Bruni [ https://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2015/dezember/wie_das_meer ]