Maier-Lyrik

Lyrisches von Helmut Maier

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Ich – nur ich?

Millionen von Vorfahren.
Ihr Leben ”“ völlig unbekannt.
Und doch: sie alle lebten ihr Leben.
Und das
zum Teil
bestimmte auch mein Leben.

Doch wie wenig der einzelne, die einzelne
zu meinem Leben beigetragen hat.
Ich bin ja ich
und doch
irgendwie
zusammengesetzt.

Laut für den Frieden

Laut muss er werden
und ehrlich,
der Ruf nach Frieden.
Und n u r für Israel
stimmen
ist nicht genug,
nein, das ist sogar
unbarmherzig,
wenn man nicht das Leid
der Palästinenser*innen
ansieht.

Laut muss er werden,
der Ruf nach Frieden.
Wo hat die Politik
völlig versagt?
Das muss man fragen,
und das zwar sehr laut!

War ich noch nie ein Linker?

War ich noch nie ein Linker?
Hab ich noch nie geglaubt, dass die Hamas
nur antikolonialistisch gewesen sei?
War ich noch nie in der Gefahr
romantisch gewesen zu sein?
Habe ich immer
heimlich an Netanjahu geglaubt?
Ich war ja auch schon
ein Mitglied der SPD,
niemals ein Mitglied der Linken.

Aber von allen
bestehenden Parteien
des Bundestags
sind mir die Linken
die liebsten
noch immer.

Übermorgen

Übermorgen

schließe ich mich

der Masse an.

.

Am Brandenburger Tor

beginnt die (große?) Demo

gegen den Krieg in Gaza

und gegen den Krieg in der Ukraine

und gegen die Kriege sonst irgendwo.

.

Ach, wie hoffe ich auf große Zahlen!

Und offene Herzen für alle,

die davon hören.

.

Frieden ist doch möglich!

Frieden in Palästina

Die Weisheit fehlt.
Die Weisheit gibt es.
Weise Jüdinnen und Juden 
bitten um den Frieden.
Weise Palästinenser*innen
bitten um den Frieden.

Warum hört man nur
die furchtbaren Krieger*innen?
Mehrheit ”“ hat sie denn immer Recht?

Jahrzehnte lang hörte man nur,
was die Mehrheit forderte.
Nicht, was die Weisheit gebot.

Ach, wir alle
hören nur unweise
Ansprüche
und nicht,
was zum Frieden führt.

Bis sich die Weisheit
durchsetzt.




Hand in Hand

Hand in Hand.

Nein, wir gehen nicht

spazieren in der Vollmondnacht,

wir liegen,

ein jedes in seinem Bett.

Unsere Finger aber

sind verwoben ineinander.

Wir halten uns,

weil wir sonst abstürzen würden

möglicherweise

in die Nacht der finsteren Träume.

Wir aber,

ein jedes in seinem Bett,

beginnen zu träumen

vom ewigen Frieden.

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