Lyrisches von Helmut Maier

Autor: Helmut Maier (Seite 2 von 2)

Wissen

Ist vision: Wissen?
Was ich sehe, weiß ich gewiss;
ob das nach ein paar Tagen
noch so ist, weiß allerdings niemand genau.

Ob das, was ich im tele-vision sehe,
der Wirklichkeit auch so klar entspricht?
Oder hat die künstliche Intelligenz
mein Gehirn vernebelt?

Manche Visionen entsprechen wohl
ganz genau dem Wissen über die Dinge,
die sie gezeigt haben.
Dann ist genau Vision: Wissen.

Der Seher weiß das!

Demokratie – was ist das?

Ob man aus dieser gegenwärtigen Politik
wieder herausfinden kann,
ich weiß es gerade nicht.

Ob man dazu eine neue Führungsfigur finden kann,
ob man sie überhaupt braucht?
Ist es nicht auch gefährlich,
schnell jemand dafür zu finden,
der demokratisch genug gesinnt ist?

Höcke und die AfD wäre auf jeden Fall
schrecklich mit ihrem Deutschtum.
Was haben denn die „Deutschen“ für einen Vorteil?
Keinen.

Und Merz mit seiner Anti-Einwanderungs-Vorstellung?
Grässlich. Grässslich verblendet!
Wer könnte denn ohne Migrant*innen
noch in einem Krankenhaus behandelt werden?
Und überhaupt: Was macht Deutsche besser als Migranten?
Nichts!

Und die neuere FDP? Lindenberg, der nichts kennt als
keine Schulden für den Staat produzieren
und Freiheit beim Tempo auf den Autobahnen?
Und die Grünen, die nicht mehr Friedenspartei,
sondern Kriegspartei sein wollen,
und das gegen Russland.

Und Scholz, der keine Neuerungen in der SPD
und im Staat haben will? Wie will er mit einer so kleinen SPD
weiter regieren? Mit einer Hypothek
als früherer Hamburg-Chef, der damals
die Freiheit niederknüppeln ließ?
Und für den die Juden, die für Demokratie sind
im leider nur das „Wohl“ für Israel Wollenden,
aber nicht für die Palästinenser*innen,
gar „antisemitisch“ sind, weil sie gegen eine
ganz nach rechts gerückte Regierung auf die Straße gehen?

Wie will man da eine Lösung finden für dieses Land?
Ist da die herkömmliche Demokratie noch gut genug?
Bräuchte es nicht eine Gesellschaft und einen Staat,
der für die Vielfalt der Gutmeinenden einträte?

Manchmal

Wenn ich in meiner Stube sitze
und fast traurig dreinschaue
oder auch, wenn ich überglücklich bin,
schaue ich gerne zum Fenster hinaus
in unser Gärtchen und sehe,
wie der Hibiskus blüht,
wie die Rosen da oben stehen,
sehe, wie der Himmel sich bewegt
und wenn er auch sich zuzieht
und die Wolken neue Nässe bringen
oder wenn die Sonne lacht
und die Luft lau ist und hell
und ein Vogel huscht durch das Gestrüpp.
Dann komme ich wieder zu mir,
vergnüge ich mich mit dem Sein,
egal ob es stürmt oder hell ist und klar
und lache der Dinge.

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