Lyrisches von Helmut Maier

Drüber oder drunter?

Drüberstehen können wir nicht
über allem, was uns anficht:
der trockene, heiße Sommer,
die vertrocknende Demokratie,
das versteckte Leiden so vieler Menschen
in diesen grässlichen, unmenschlichen Zeiten.

Aufbegehren müssten wir,
weil ja alles zu tun hat miteinander,
wenn wir zu matt nicht wären,
zu sehr beschäftigt mit unseren eigenen Sorgen.

Sind wir nur noch beschäftigt
mit dem Versuch
alles irgendwie
zu ü b e r s t e h e n?

6 Kommentare

  1. Rachel

    Heut antworte ich gleich mal mit einem kürzlich geschriebenen Gedicht von mir:

    In den Melodien allen Lebens
    schwingen sich wehmütige Gedanken auf.
    Im Weltenlauf scheint irgend etwas verkehrt zu sein.
    Da macht sich Sehnsucht nach Vergangenem breit
    (was davon geglückt),
    weil die Zukunft nur fragende Bilder schickt.

    Was wird später nicht oder doch gelingen,
    bringen wir Menschen wieder alles zum Klingen,
    werden glückliche Augenblicke für alle wieder zur Wirklichkeit,
    nimmt man sich für Menschen und Natur noch die nötige Zeit,
    will man überhaupt alles zum Guten wenden
    oder weiterhin blenden?

    Die Fragen nehmen gerade mehr und mehr zu.
    Trügerisch bleibt manche Ruh‘.
    Mir kommt es so vor, als wisse man bewusst
    nicht mehr ein noch aus.
    Helfen wir mit aus dieser Misere heraus!

    Herzlichst, Edith

  2. Helmut

    „Helfen wir mit aus dieser Misere heraus!“ – Wie könnte ich da noch zaudern?

    Vielen, vielen Dank, liebe Edith!
    Herzlich
    Helmut

  3. Gundelrebe

    Nun ja. Europa hat sich nie entspannt.. (Und Asien nie geöffnet.) Ich bemerke bei den Menschen zZ. so eine angespannte Gereiztheit, die sich schon bei kleinsten Verfehlungen in lautem Gezeter entlädt.
    Das ist ganz schön unangenehm.
    Lieber Gruß °[°

  4. Helmut

    An Gundelrebe:

    Geht es wirklich darum sich zu entspannen? Sind es wirklich nur kleine Verfehlungen, die heftiger Kritik und deutlicher Besinnung bedürfen? Es kommt mir ziemlich unmenschlich vor alles laufen zu lassen und sich zurückzulehnen. Sollte meiext dazu eingeladen haben, müsste ich ihn eigentlich zurückziehen. Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn er für manche „ganz schön unangenehm ist.

    Herzlich
    Helmut

  5. Quer

    Nur nicht gleichgültig werden. Das scheint mir die grösste Falle zu sein.
    Lieben Montagsgruss,
    Brigitte

  6. Helmut

    Genau! Nur nicht gleichgültig werden – sonmdern l e b e n !

    Danke, liebe Brigitte,
    und herzliche Grüße
    Helmut

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