Lyrisches von Helmut Maier

Überleben

Ja, überleben,
das ist alles, was in Kriegen
als Opfer
die höchste Priorität haben muss.
Nicht mehr: Stop der Bombardierungen.
Nicht mehr: Kein Landverlust.
Nicht mehr: Ende des Krieges,
sobald wie möglich.
Nur: Überleben

Und doch ist da
die Hoffnung,
die Hoffnung auf Frieden
irgendwann, wenn möglich bald.

Wenn man die Möglichkeit sieht,
dass man einem menschlichen Gegner
gegenübersteht,
doch: einem einigermaßen
menschlichen Gegner.

Aber wenn bei ihm
so wenig Menschlichkeit
übrig geblieben ist,
dass er alles kurz und klein hauen will,
so nur einen Sieg zu erringen
noch sehen will?

Ach, Kriege sind furchtbar,
sie trotzen aller Menschlichkeit,
sie sind nur darauf aus:
überleben,
wenn sonst die Angst zu groß ist,
zu verlieren,
nicht mehr zu überleben.

2 Kommentare

  1. bruni8wortbehagen

    Kriege dürften überhaupt keine mehr sein, lieber Helmut.
    Kriege sind vorsintflutlich, nicht *zeitgemäß* … Wieso gibt es immer noch Kriege?
    Die Menschen sollten inzwischen so klug geworden sein, daß sie kein Morden mehr akzeptieren
    Nur Worte und Taten, die friedvolle Welten stärken, dürfte es noch geben.

    Oder blieb der Mensch auf ewig begriffsstutzig und versteht friedliche Worte nicht?

    Sie ist so kompliziert, diese verrückte Welt…

    Enen lieben Gruß von Bruni

  2. Helmut

    Liebe Bruni,

    Du weißt, dass ich dir ohne Vorbehalte zustimme! Auf deine Frage „Oder blieb der Mensch auf ewig begriffsstutzig und versteht friedliche Worte nicht?“ muss (darf ich doch auch sicherlich?) allerdings antworten: die Zeit hat manchmal wunderliche Sprünge; ich hoffe hier auf einen großen, unvermeidlichen Wechsel – gerade durch dich und mich. Ich werde zumindest bei Facebook manchmal schon mehr zuversichtlicher gewürdigt.

    Liebe Grüße
    Helmut

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