Sehnsucht nach Unbekanntem
kann es doch eigentlich
nicht geben.
Wonach
sollte
man
sich
da(nn)
sehnen?
Aber nach
Vergangenem
kann man sich doch
auch nicht mehr sehnen.
Es kommt doch nicht wieder.
Aber nur Vergangenes ist uns wirklich
bekannt.
–
Nachtrag: Angeregt zu diesem Texträtsel (lösbar oder nicht) wurde ich durch meinen Kommentar zu den Randnotizen #16 von Petros.
–
Paul Spinger hat ein wunderschönes Kommentargedicht beigesteuert:
Unbestimmte Sehnsucht
Da ist etwas ”“ ich sehne mich,
Und weiß doch nicht wonach,
Und keine Antwort findet sich,
Als läg´ die Seele brach.
Weiß nicht genau, was ich grad will, –
Das unbestimmte Sehnen!
Die Seele schweigt und bleibt ganz still,
Das Herz will nichts erwähnen.
Ich fühle mich bei mir daheim,
Doch nicht so ganz zu Hause.
(Jetzt wird es schwierig mit dem Reim;
Es reimt sich nur noch Sause.)
Ich glaube, es gibt eines Sehnsucht jenseits des Bekannten und Erlebten.
Gruß
Petros
Das glaube ich eigentlich auch, lieber Petros, aber ich weiß nicht genau, wie das möglich ist – außer bei dem, was sich wiederholt (siehe meinen Kommentar zu Deinen „Randnotizen #16“. Den Zusammenhang mit Deinem Text will ich noch kundtun. Da kam ich bisher noch nicht dazu).
Liebe Grüße
Helmut
Ich glaube, dass Dinge im Menschen innewohnen, die ihn (ohne dass er Kenntnis haben oder erlebt haben muss) in Sehnsucht versetzen… ganz banal z.B. Triebhaftes, oder spirituell Seelenhaftes oder auf andre Art und Weise (Träume fallen mir da ein).
Gruß
Petros
Danke, Petros. Du eröffnest mir eine Ahnung!
Liebe Grüße
Helmut
…vielleicht war ich ja ein wenig zu altklug?!
😉 Petros
Nein, nein, lieber Petros, wie könnte das sein bei einer Annäherung an Phänomene der Anderswelt?
Liebe Grüße
Helmut
Lieber Helmut,
auch ich denke, dass es nicht zwingend eine genaue Zuordnung dieser Sehnsucht (für uns) geben muss. Sicher gibt es sie, nur wir können sie nicht fassen.
Sie ist an Worten nicht festzumachen. Sie treibt uns fort, doch wir wissen nicht wohin. Immer bemüht sie zu stillen, bleibt sie am Ende doch wieder übrig..
Aber Petros hat es schon so schön formuliert.. 🙂
..grüßt Monika
Und dann ist da noch das Fernweh – das ja auch eine Art von Sehnsucht nach dem Unbekannten ist…
Liebe Grüsse,
Brigitte
Lieber Helmut,
diese unbestimmte Sehnsucht halte ich für lebensnotwendig. Wer nichts mehr wünscht, wer sich nach gar nichts sehnt, ist tot. – „Saugute“ Lyrik.
Liebe Grüße
Danke auch Dir, liebe Monika, dass Du Dich an das rätselhafte Thema „Sehnsucht“ herangepirscht hast.
Liebe Grüße
Helmut
Liebe Brigitte, lieber Paul,
Sehnsucht nach dem Unbekannten, unbestimmte Sehnsucht – sehr rätselhafte Begriffe (und doch so faszinierend!)
Vielen Dank und liebe Grüße
Helmut
Unbestimmte Sehnsucht
Da ist etwas – ich sehne mich,
Und weiß doch nicht wonach,
Und keine Antwort findet sich,
Als läg’ die Seele brach.
Weiß nicht genau, was ich grad will, –
Das unbestimmte Sehnen!
Die Seele schweigt und bleibt ganz still,
Das Herz will nichts erwähnen.
Ich fühle mich bei mir daheim,
Doch nicht so ganz zu Hause.
(Jetzt wird es schwierig mit dem Reim;
Es reimt sich nur noch Sause.)
Danke für diese wunderschöne Ergänzung, lieber Paul!
Liebe Grüße
Helmut
Mich fasziniert bei diesem Gedicht die interessante Setzung im Zusammenhang mit dem Inhalt.
Die Erinnerung an eine vergangene tiefe Liebe, die immer wieder hoch kommt, die sichtlich das Herz „gebrochen“ hat, der Widerspruch zwischen dem, was der Verstand und das Gefühl sagen- all dies spiegelt sie.
Und so wird aus der scheinbar allgemeinen Aussage ein ganz persönliches und für den Leser mit ähnlicher Erfahrung ein gerne aufgenommenes Gedicht.
Herzlichst, Elke aus Berlin
Ich danke Dir, liebe Elke, für das genaue Hinschauen und dann Deinen Kommentar: Du bist dem Rätsel um die Sehnsucht mindestens ein Stück näher gekommen.
Liebe Grüße
Helmut
der mensch, das sich selbst unbekannte wesen, das die noch nicht erkannten, die noch schlummernden teile seines potentials sehnend sucht.
die form deines gedichtes ist schön – einem kelch oder ausgestreckten armen ähnlich, wäre es gemittet.
lg
barbara
„die noch schlummernden teile seines potentials sehnend“ suchen – eine großartige Zusammenfassung des Phänomens.
Danke, liebe Barbara,
und liebe Grüße
Helmut