Lyrisches von Helmut Maier

Wintersonnwend-Trilogie

Wandel

Weniger wurden die Tage
des schwindenden Lichts.

Die Sanftheit des Dunkels,
die Wonne des Winterschlafs
wird schon gemindert.

Ein Neues wird kommen.
Genommen wird und gegeben.

Trauer ist ja ein Teil
jedes Wandels.

Auftakt

Ein Keil in die Nacht geschlagen.
Hammerschläge verhallen.
Stille breitet sich aus.
Lichtfunke glüht.
Frost regiert noch ein Weilchen.
Das wärmende Feuer:
Wir entfachen´s.

Nüchternwerdung nach dem Feiertagsrausch

Wenn nun die Nächte kürzer wieder werden,
so raffe ich mich auf und sage
dem Winterschlaf Ade,

wenn jeden Tag uns von Natur aus schon
mehr Raum im Licht für Tätigkeiten bleibt,
so wie die Alten sagten:
„zu Nutz und Frommen“:

wenn Nützliches gleich Angenehmes heißt:
nicht noch mehr Dividende,
die nicht mehr als geteilt,
die als gerafft, geraubt zu gelten hat,
nein, dass ich vom Gemeinbesitz der Menschen
weltweit das, was mir zugeteilt, annehmen kann,

dass meine inn´re Würde drunter nicht leidet.
Ruhmreiche Schande wünsche ich mir nicht.

4 Kommentare

  1. Helmut Maier

    Wer wohl die winzige Veränderung am Text wahrgenommen hat?

  2. petros

    Ohne deinen Hinweis-Kommentar wäre mir die „Anpassung“ der ersten Zeile nicht aufgefallen. Aber es ist ja berechtigt, ab dieser Nacht in der Vergangenheit zu schreiben.

    Bei dem letzten Teil deiner Trilogie finde ich mich in den heutigen Nachrichten wieder, in dem der BMW-Konzern einen massiven Stellenabbau zur Verbesserung der Rendite ankündigt.

    LG
    Petros

  3. petros

    in dem = wonach

  4. Helmut

    Petros, you are the winner!

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