Lyrisches von Helmut Maier

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Weitermarsch

Wie weit auch das Auge blicket:
nur Ruinen ringsumher.
Ach, sie wolln, dass ihr euch bücket.
Schultern tragen ach so schwer.

Dem Zwang mussten wir weichen.
Doch mächtig sind die Zeichen
der Zeit.

Ach, dass sie die Bäume fällen,
altehrwürdig in dem Park,
ach, wir werden doch am hellen
Tag noch so voll Hoffnung stark

demonstriern gegen das Unheil,
was auch immer kommen mag.
Haben wir nicht dennoch Anteil
an der Hoffnung neuem Tag?

Dem Zwang mussten wir weichen.
Doch mächtig sind die Zeichen
der Zeit.

Ach, wer kämpft, der kann verlieren,
wer´s nicht tut, der hat ja schon
aufgegeben zu marschieren,
kennt nur noch den Trauerton.

Dem Zwang mussten wir weichen.
Doch mächtig sind die Zeichen
der Zeit.

Nein, es muss doch weiter streiten,
wer nicht ganz verlieren will.
Vorwärts müssen wir doch schreiten,
gegen allen Overkill.

Dem Zwang mussten wir weichen.
Doch mächtig sind die Zeichen
der Zeit.

Presseerklärung: Lange Nacht der Bürgerbeteiligung im Stuttgarter Schlossgarten – Publiziert am 15. Februar 2012 von Matthias von Herrmann (in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch)

Parkschützer widersetzen sich friedlich der sinnlosen Zerstörung

Stuttgart, 15. Februar 2012: An die 2.000 Parkschützer halten sich zur Stunde im Stuttgarter Schlossgarten auf, um gegen die angekündigte, völlig unnötigen Abholzung zu protestieren: Die Bürger beteiligen sich vor Ort im Park, da Bahn und Landesregierung Geißlers Schlichterspruch nun für nichtig erklärt haben und damit selbst dieses Minimum an Bürgerbeteiligung aufgekündigt haben.

Bis zum Eintreffen der Polizei war die Stimmung sehr gut und gelöst. Der massenhafte Aufmarsch der Polizei durch das GWM entspricht jedoch nicht der von Polizeipräsident Züfle im Vorfeld propagierten deeskalierenden Linie. Im Gegenteil: Dieser überfallartige Einmarsch wirkt aggressiv und provozierend. Direkt beim Betreten des Schlossgartens setzte die Polizei grundlos Schlagstöcke ein und schubste Umstehende und sogar Journalisten rücksichtslos zur Seite. Die Räumung der Sitzblockade verläuft nach ersten Informationen ruppig und grob. Entgegen der mit Polizeipräsident Züfle getroffenen Vereinbarung ist das ”šrote Telefon”˜ zur Deeskalation seitens der Polizei nicht erreichbar. Der friedliche Ablauf der Nacht ist allein Verdienst der ruhig und besonnen agierenden Demonstranten.

„Es ist ein Armutszeugnis für diese grün-rote Landesregierung, dass Kretschmann hinter den Kompromiss der Schlichtung zurückgeht“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „SPD wie Grüne haben sich Bürgerbeteiligung auf die Fahnen geschrieben. Jetzt kündigen sie selbst den Kompromiss der Schlichtung auf, den selbst Mappus und die Bahn akzeptiert hatten. Die Regierung zieht es offenbar vor, tausende Polizisten in die Konfrontation einer Räumung zu schicken, anstatt Vermittlungsvorstöße wie den von Prälat i.R. Klumpp zu nutzen. Diese Räumung des Schlossgartens, zu einem Zeitpunkt, da dies nicht einmal dem Tunnelprojekt Stuttgart 21 nutzt, ist ein Affront gegen alle Bürger.“

Die Fällarbeiten bringen das Tunnelprojekt Stuttgart 21 in keiner Weise weiter, auf der entstehenden Brache kann mindestens dieses und nächstes Jahr nichts gebaut werden.

Statement von Egon Hopfenzitz – er bittet um Verbreitung:

Liebe Mitstreiter gegen den geplanten Tiefbahnhof S 21.

Weisungsgemäß schreibt Redakteur Jörg Hamann (Lokalchef) in der heutigen
Samstagsausgabe der Stuttgarter Nachrichten unter dem alle
Demonstranten diffamierenden Artikel „Furcht vor Hass und Gewalt“ den
Satz: „Man mag es kaum glauben, geht es doch nicht um ein Atomkraftwerk,
eine Wiederaufbereitungsanlage oder eine Raketenabschußrampe sondern
n u r u m e i n e n n e u e n B a h n h o f“.

Damit Jedermann, und nicht nur Herr Hamann, nochmals daran erinnert
wird, warum es diesen Murks von neuem Bahnhof nicht geben darf und
warum man gegen diesen Bahnhof demonstrieren muß, verweise ich auf das
nachstehende Statement über die unglaublichen Mängel des geplanten S
21-Tiefbahnhofs in Stuttgart.
Den offenen Artikel von Herr Hamann beantworte ich mit diesem
ebenfalls offenen Statement und bitte um Weiterverbreitung

Mit freundlichem oben-bleiben
Egon Hopfenzitz

Statement zum geplanten Tiefbahnhof
in Stuttgart

Der geplante Tiefbahnhof S 21 in Stuttgart verfügt künftig über 8
Bahnsteiggleise an 4 extrem geneigten Bahnsteigen. Er hat damit die
gleiche Gleisinfrastruktur wie der vorhandene Cannstatter-Vorortbahnhof,
der jedoch über 5 ebene Bahnsteige verfügt. (2 Außenbahnsteige).

Der geplante Tiefbahnhof S 21 in Stuttgart ist von der
Gleisinfrastruktur her nahezu identisch mit dem Hamburger
Hauptbahnhof.
Auch dieser Bahnhof verfügt nur über 8 Bahnsteiggleise die häufig
zu Doppelbelegungen zwingen. Der Hamburger Hbf zählt in Deutschland
als der Durchgangsbahnhof mit den höchsten Zusatzverspätungen.

Der geplante Tiefbahnhof S 21 in Stuttgart soll den vorhandenen
barrierefreien Kopfbahnhof mit 17 nicht geneigten Bahnsteiggleisen
ersetzen, den zweitpünktlichsten Bahnhof Deutschlands.

Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Bayern in München verfügt
derzeit über 34 Bahnsteiggleise, der größte Bahnhof in Hessen,
Frankfurt Hbf über 25 Bahnsteiggleise und der Durchgangsbahnhof in
Karlsruhe über 15 Bahnsteiggleise. Der Landeshauptstadt von
Baden-Württemberg müssen 8 Gleise genügen!

Mit Inbetriebnahme des nicht barrierefreien Stuttgarter Tiefbahnhofs
werden wir zum Gespött Europas. Wir ersetzen den leistungsfähigeren
Kopfbahnhof durch den Abklatsch eines Vorortbahnhofs und den Nachbau
des verspätungsanfälligsten deutschen Hauptbahnhofs in Hamburg. Wir
bauen hier in Süddeutschland einen erheblich weniger leistungsfähigen
und nicht mehr erweiterungsfähigen Nadelöhrbahnhof und geben für diese
Verschlechterung, die nur 3 Minuten Fahrzeitgewinn bringt, auch noch 5
— 9 Milliarden ‚¬ aus. Absolut neu sind allerdings seine
Glubschaugen

Warum dieser kapitale Unsinn: Weil Stuttgart 21 kein Bahnprojekt ist
sondern ein Immobilienprojekt an dem nur die DBAG und die Wirtschaft
profitieren.
Der Bahnreisende und die Stadt Stuttgart werden die großen Verlierer
sein und 2022 wird von all seinen allmächtigen Befürwortern keiner
mehr im Amt sein.

Egon Hopfenzitz, Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs von 1981 bis
1994
11. Februar 2012

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