Lyrisches von Helmut Maier

Schlagwort: Allgemein (Seite 11 von 93)

Rettet die Wiesen!

Ich bin gewiss nicht mit allem einig, was Michael Miersch denkt und sagt, zum Beispiel bin ich nicht damit einig, wie er über „Pseudo-Ökokatastrophen“ (wobei er offenbar über die Klimakatastrophe spricht) oder über die „Öko-Deutschen“ redet; aber was er über die Wichtigkeit ‚richtiger‘ Wiesen, sprich „Magerwiesen“ sagt, hat anscheinend Hand und Fuß.

Zumindest aufrüttelnd sind dabei zwei Beispielsätze: „Verschwunden sind die bunten Blumen, die Kräuter und die Artenvielfalt der Wildgräser. Selbst ein Fußballfeld besteht aus mehr Grasarten als eine Hochertragswiese.“

Entscheidend ist wohl die Notwendigkeit ‚richtiger Wiesen‘ als Lebensraum für Insekten und viele weitere Kleinlebewesen – und man könne ziemlich einfach etwas gegen das Insektensterben tun.

Lesens- (und bedenkens-) wert!

Hier der Link zu seinem Text: https://www.salonkolumnisten.com/rettet-die-wiesen/?fbclid=IwAR3TlXb_MNljQml3z-OFRCe4l-AROIIXsOVWoMbsG6Ukhw_5pIMyGcyrQDE

Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion

Stecke dein Schwert in die Scheide

In obigem Passions-Oratorium höre ich den Satz Jesu zu Petrus im Garten Gethsemane vor seiner Gefangennahme: Stecke dein Schwert in die Scheide

Ist das nicht in unserer Zeit die entscheidende Botschaft des Karfreitags, was Jesus hier zu Petrus sagte?

Ich weiß, das gilt heute (wie wohl schon die meiste Zeit, seit es das Christentum gibt) als e i n e Seite des christlichen Abendlandes. Da galt immer, dass die Verteidigung dieses christlichen Abendlandes die Aufgabe der Herrschenden sei. Helmut Schmidt nannte das „Verantwortungsethik“, die durch die (private) „Gesinnungsethik“ nicht in Frage gestellt werden dürfe.

Es sieht so aus, als habe Jesus umsonst gesprochen. Das christliche Abendland (und ist Deutschland seit der Wiedervereinigung nicht einer der Hauptgaranten der entsprechenden Wertvorstellungen) mache sich an seinen Bürgerinnen und Bürgern schuldig, wenn es ihnen den Schutz verweigere, der durch das Schwert, also das Militär gewährleistet werde.

Auch die „Verlässlichkeit“ gegenüber den Bündnispartnern (besonders innerhalb der EU) muss dafür herhalten, dass nach dem Grund gar nicht mehr gefragt wird, warum wir unsere Weltgegend christliches Abendland nennen und trotzdem militärische Stärke als unabdingbare und vorrangige Bedingung dafür sehen, dass die christlichen Grundlagen unserer Kultur erhalten bleiben. Dabei ist es offenbar gleichgültig, ob und wie viele Menschen durch die Rüstungslieferungen in kriegführende Länder ermordet werden. Hauptsache sei, dass wir in Sicherheit leben.

Aber tun wir das? Wie viel Unheil und Tod ist durch Kriege über die Menschen in unserem Land gekommen, wenn es durch eine Politik der militärischen Stärke und des Willens zur Macht gegenüber anderen bestimmt war? Und das kann durch noch größere militärische Stärke erreicht werden ”“ und dadurch, dass Deutschland heute weltweit militärisch aktiv ist (angeblich zum Schutz von Menschen in den betroffenen Gebieten)?

Jesu Antwort ist eindeutig: “Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.

Lesen

Hurra, ich habe es geschafft: Ich habe das Buch mit 732 Seiten fertig gelesen: „Noch eine Runde auf dem Karussell . Vom Leben und Sterben“. Tiziano Terzani, ein früherer Asien-Korrespondent des Magazins Der Spiegel hat es in einer Art Einsiedelei im Himalaya vor seinem Tod geschrieben und darin sein Leben nach einer Krebserkrankung und der zunächst gelungenen Heilung durch Operation, Chemotherapie und Bestrahlung, dann die Suche nach anderen Heilmethoden, aber vor allem die Suche nach der Erkenntnis des eigenen Selbst geschildert – und damit unter anderem seine Erfahrungen mit Heilern und spirituellen Lehrern und Lehren vor allem aus der Kultur Chinas und Indiens verdeutlicht. Er hat damit der Leserin oder dem Leser (wahrscheinlich eher ihm) einen Weg gewiesen, der zur eigenen Selbsterkenntnis führen könnte. Ich habe bei der Lektüre viel erfahren und gelernt.

Regulation

Gesetzliche Regulation
fürs Ende des Winters:
Arglos unbarmherzig
drehte sie an der Uhr.
Gewohnte Zeit gab sie in Zahlung
für angeblich längere Abende
bei Helligkeit.

Dem Winter,
dem wir noch hin und wieder
durchaus begegneten,
spielte das in die Karten:
später am Morgen
wurde es wieder hell
und verleidet
wurde manchen
die Tatkraft,
die ausblieb ohne Sonnenlicht
in der aufgezwungenen
Uhrzeit.

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