Mehr Gerechtigkeit für Frauen?
Wie können wir denn die erreichen?
Wir müssen da die Jugend überzeugen!
Erst wenn die versteht, dass alte Muster
heute noch wirken, haben wir gewonnen.
*ein Janka
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Das Meer, auch der silberne See:
sie begeistern mich immer wieder.
Gewalten von Lebenskraft, so viel Leben.
.
*ein Achtundzwanziger
Ganz oben auf dem Fliederbaum,
da saß ein frecher Spatz und zirpte.
Die Weisheit seines Lebens verkündet”˜ er.
*ein Achtundzwanziger
Wo ist die größte Einsamkeit
in Deutschland?
In der Mitte des größten Sees
in Deutschland.
Weit weg sind alle Ufer.
Weit weg
sind alle Menschen
(bis auf die auf dem Schiff).
Es ist durchaus
ein Erlebnis der besonderen Art
auf der Fahrt quer durch den Müritzsee.
Ich habe es erlebt.
Ich habe es durchlitten.
Ich habe mich gefreut darüber.
Aber irgendwie unheimlich
war es schon.
Es war immerhin die größte Wassermenge
mitten in Deutschland.
Aber am Ufer
war es schöner.
An vielen Schulen gibt es
Streitschlichter,
oft gut ausgebildet.
Zwischen Staaten allerdings
findet man sie leider fast nicht.
Aber wir brauchen
sie doch,
solche Streitschlichter,
bevor es zu Kriegen kommt.
Ja, wohl auch,
wenn es bereits zum Krieg
gekommen ist.
Und was könnte ein Mediator,
der vor kriegerischem Leid
schützen könnte,
nicht alles bewirken!
Wir müssen für Mediation,
für Streitschlichterei international,
auch Geld ausgeben!
Gewiss, es gibt keinerlei Garantie,
dass Streitschlichterei,
sicherlich Sicherheit schafft.
Aber unter Umständen
schafft er mit viel weniger Kosten,
auch an unendlich viel
menschlichem Leben, Unglück
und Leid,
doch Frieden.
Aber wollen wir wirklich
Mediation,
und zwar mit Mediatoren
mit spezifischen Kompetenzen?
Oder sind wir selber
Partei?
Ist nur der bösartige Krieg,
der von Putin gegen die Ukraine,
wirklich schlimm?
So las ich es in der Zeitung.
Sind Kriege nicht alle
bösartig und schlimm?
Auch die von den guten,
die ihn führen,
um irgendeinem Land
die Demokratie
aufzudrängen?
So versucht man wohl,
Kriege zu rechtfertigen,
obwohl sie alle
bösartig und schlimm sind.
Warum sind Kriege
sonst möglich?
Knoblauchrauten
am Rande des Pfarrgartens.
Darüber
ein prächtig blühender Apfelbaum,
der hängt
über den Zaun.
Verwunschen ist alles.
Nicht wirklich wahrhaft.
Aber er hat was Zauberisches.
Nicht so wie die Religion
des Pfarrers.
Die ist weniger
als wirklich wahrhaftig.
Altmodisch
durch und durch.
Ich fuhr mit dem Auto
durch himmlische Gefilde.
Avalon füllte die Hänge ringsum:
Apfelbäume blühten
rosarot und strahlend in Weiß.
Avalon-Apfelland
erfüllte die Luft,
drang in mein Herz,
bewies Existenz,
Weiß, durchwirkt von rosarot,
ein Wunder der Natur.
Und ich wusste: es war Avalon,
das mich bewegte,
und ich fuhr weiter
mit neuem Bewusstsein.
Und es war das Wunder,
das zeigte voller Inbrunst:
Frieden war möglich,
ein Frieden,
für den es sich lohnte zu kämpfen
ohne Gewalt, aber dringend.
Denk ich an die Ukraine in der Nacht,
so bin ich wieder um den Schlaf gebracht.
Wie in jener
ebenso finsteren Nacht:
Ich saß wieder im Keller,
als die Bombe fiel
und ich nur „Holla“ sagte.
Schon hatte ich das feuchte Tuch
vor dem Mund.
Es staubte ja sehr.
Meine Mutter hatte es mitgenommen
von der Wohnung in den Keller.
Sie hatte wohl Übung.
.
Ich weiß es ja nur
aus dem Brief meiner Mutter
an meinen Vater im Feld.
.
Wir waren nicht getroffen.
Drei Häuser weiter
war die Bombe gefallen,
zerstörte das Haus.
.
Ich sehe die Mutter in Mariupol.
Auch sie im Keller des Hauses
mit ihrem Kind.
Ihr Haus traf die Bombe.
Viele Häuser wurden getroffen.
Sie hielt das Kind.
Es war tot.
.
Ich sehe die Mutter im Jemen.
Auch sie hielt ihr Kind in den Händen.
Bomben fielen.
Das Kind war tot.
.
Ich sehe die Mutter in Somalia.
Auch ihr Kind starb.
Es war verhungert.
.
Ich sehe die Mütter im Irak.
Bomben gegen Sadam
töteten ihre Kinder.
.
Ich sehe Mütter
in Palästina.
Tot sind die Kinder.
Bei der Vertreibung gestorben.
.
Und sage ich nur
„Holla“?
Unter der Überschrift „Frauen dürfen bald vatikanische Behörden leiten“ steht in der heutigen Frankfurter Rundschau folgende Meldung (bitte auch auf den von mir gesperrt gedruckten Teil schauen und auf meine „Verbesserung“):
„Neun Jahre nach dem Amtsantritt von Papst Fra nziskus hat der Vatikan ein neues Grundgesetz veröffentlicht. Die Verfassung mit dem Titel ‚Praedicate Evangelium‘ (Verkündet das Evangelium) tritt am 5. Juni in Kraft, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Möglichkeit für L a i : innen u n d Frauen, vatikanische Behörden leiten zu können.“
Ich meine, es wäre besser gewesen zu schreiben: „Lai:innen, also wohl auch Frauen, …“ – oder nicht? 🙂