Willst du, dass alle Menschen sich ihrer Rechte freuen?
Dann tu was heute mal wenigstens, dass einer das kann,
oder „eine“. Morgen dann vielleicht schon zwei.
Übermorgen vielleicht schon 4. Dann darfst du ausruhen
von der „Arbeit“.
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Verhandeln.
Verhandeln.
Verhandeln.
Zugeben, was man selber
Böses getan hat.
Zugeben, dass man das
dem andern nur vorwerfen wollte.
Sich bei dem andern entschuldigen.
Den andern entschulden.
Überlegen, wie man wieder
miteinander auskommt.
Besserung geloben.
Endlich Frieden schließen.
Bereit sein etwas zu tun.
Das zu tun, was ich kann.
Nicht mehr und nicht weniger.
Aber für das Gute ”“ grundsätzlich,
allerdings nicht angepasst an das Schlimme!
Mir ist kalt.
Nicht bloß, weil ich (noch) nicht heize,
nein, das würde mir nicht wirklich
was ausmachen.
Aber mir ist kalt,
weil die Außenministerin
so von „wertegeleitet“
dahinschwafelt
und von einem totalen Sieg
der Ukraine redet.
Mir ist auch kalt,
weil mein lieber Enkel
bei „Metaphern“,
wie dass „in westernartiger Schlichtheit“
(so in einem Zeitungsartikel)
ihr „Klartext“
gegenüber dem „Zaudern“
des Kanzlers oft gelobt werde,
fast in Lachen ausbricht,
weil ihn diese Sprache
an Gedichte während des
ungeliebten
Deutschunterrichts erinnert.
Versteht er, was er sagt? Oder
verstehe ich ihn nicht?
Ist mir so kalt,
weil ich die „westernartige Schlichtheit“
so klar finde und so verständlich,
weil der Westernheld eben
Gewalt leider für so naturgegeben
und notwendig hält?
Und mir ist so kalt,
weil ich so vieles,
was in Diskussionen
gesagt wird, so schnell
nicht mehr verstehen kann.
Ach, dieser Herbst:
die letzte große Ernte von Äpfeln
– vor dem kalten Ende des Atomschlags?
Nein, ich will noch leben
– und mit mir
(und länger:)
ganz viele Menschen.
Trotz Putin.
Gestern war der Himmel
oft noch ganz blau,
es war ganz schönes,
fast sommerliches Wetter
dann wieder war der Himmel
von Wölkchen bedeckt,
ein Potpourrie von allem,
als wollte sich das Wetter
noch einmal in der Vielfalt zeigen,
dann gab es kurze Zeit
eine dicke, schwarze Wolke,
und sie verschwand wieder
und am späteren Abend
regnete es plötzlich
wie aus Kübeln.
Und heute
grau, überall grau,
ist es der wirkliche Herbst?
Kein Sonnenaufgang,
kaum Farben in der Natur.
Kein bisschen Blau mehr am Himmel,
als hätte es das Gestern
gar nicht gegeben.
Und morgen?
ich kann mir
nicht mehr sicher sein.
Morgen?
Morgen?
Ist da noch einmal Sommer?
Oder schon Winter?
Und gibt es den Herbst
überhaupt nicht mehr
außer heute wirklich?
Ein Wildrosenstrauch, noch im Laub,
ein feines, ein einziges Stämmchen
und da und dort bewegt der Windhauch ein Blatt.
Und durch und durch blühen geradezu die
Hagebutten, so rot, so rot.
*ein Janka
Endlich gar keine Hitze mehr.
Regen statt dessen ”“ überall nun.
Und schon wieder haben wir ihn fast über.
Nun warten wir eben bereits
auf den sonnigen Oktober.
*ein Janka