Maier-Lyrik

Lyrisches von Helmut Maier

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Schlicht Unsinn?

Wenn in der Ukraine
russische Schriftsteller
aus dem vorigen oder
vorvorigen Jahrhundert
weggeworfen werden,

wenn in der Bundesrepublik
Deutschland russische
Kriegsdienstverweigerer
kein Visum bekommen
(oder auch ukrainische),

was ist da noch in Ordnung
mit dem Denken?

Geborgenheit

Geborgenheit in meinem Wollpullover,
in meinem Zuhause,
im Denken an Wanderungen,
die mir behagten,
mitten im Winter,
wenn er recht kalt ist.
Ich möchte sie festhalten
für meine Nachkommen.

Wie können sie sich geborgen fühlen,
wenn Krieg tobt?
Krieg darf nicht sein,
nicht in unserem Land,
nicht in fremden Ländern,
Krieg darf einfach nicht sein.

Vielleicht gelingt es uns noch,
ach, welche Freude,
wenn dieses gelingt
in Freundschaft mit allen
Menschen in dieser Welt.

Wenn Geborgenheit innerlich erlebt,
im Außen bewährt,
mit Menschen,
die wir lieben
dürfen
ohne Entscheidungen,
die uns im Mark treffen.

Geborgenheit
im wollenen Pullover,
im leichten Hemd
in der Sonne des Sommers,
im weißen, weißen Schnee des Winters
im Bewusstsein,
dass endlich alles gut ist.

Heute (und morgen) ist Imbolc

Der Tag des Neuanfangs, der Tag des Lichts.

Oh, wie hoffe ich, dass es auch ein Neuanfang in Palästina werde.

Dass die israelischen Behörden endlich Anstrengungen zum wirklichen Frieden machen.

Und ein Neuanfang in der Ukraine, dass dort doch (irgendwann)

Friedensverhandlungen beginnen mögen.

Noch nicht ganz*

Noch ist nicht Lichtmess, nicht Imbolc.
Doch das Fest des Lichts ist nicht mehr weit.
Heut‘ Abend war der Himmel zuerst in grau.

Dann aber überzog ein Violett
den ganzen Abendhimmel.

*ein Janka

Aufgehellt*

Die dunkle Baumgeästgrafik,
aufgehellt durch weiße Schneeflächen,
steht vor dem grau-weißen Himmelsgewölbe.

Was will mir das nun wohl sagen
nach der Wärme des Dezembers?

*ein Janka

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