Wird die Kerze nicht mehr gebraucht,
was macht’s, erlöscht der glimmende Docht?
Tageslicht erstrahlt doch so hell wie noch nie!
Aber wie rührt’s, wenn es dann plötzlich erklingt
wie am Vorabend noch: He did it his way!
*ein Janka
Lyrisches von Helmut Maier
Wird die Kerze nicht mehr gebraucht,
was macht’s, erlöscht der glimmende Docht?
Tageslicht erstrahlt doch so hell wie noch nie!
Aber wie rührt’s, wenn es dann plötzlich erklingt
wie am Vorabend noch: He did it his way!
*ein Janka
Ich erinnere mich an sie,
die inwendigen Rettungskräfte.
Sie warten ja nur darauf, mir zu helfen.
*ein Achtundzwanziger
Die Burg sah ich gerne
von weit oben im Hinterland:
mir zu Füßen,
mit Mäuerchen im Vordergrund,
welche hier Hecken ersetzen
oder gar Zäune,
oder ich sah sie vom Dünenrand:
oben ein Ziel,
zu erstreben
Owain Glyndwr im Gefühl.
Men of Harlech
in the hollow;
Merched, unbekannt den Fremden,
wohl zu erinnern.
Dass das Meer einst
bis an den Rocksaum euch reichte,
eines der vergessenen Mirakel
dieser Schicksalsstadt.
In weitläufigen Dünen:
Schmale Sandpfade führen manchmal
mitten durchs Strandgras,
rosadurchzogenes Weiß der Winden,
farbigglühende Orchideen,
Distelsterne und hier und da Hahnenfuß
grüßen die Strandgängerinnen.
Die Wasserflächen,
von der Ebbe hinterlassen,
spiegeln die Wolkenhaufen
mit Blauumrandung.
Welch eine Verbundenheit
mit den Elementen
beim Barfußlaufen
durch das abziehende Wasser,
das doch immer wieder anbrandet.
Harlech, Erinnerungsort!
Mit lieben Menschen war einst ich schon da.
Liebe Menschen traf ich hier.
Die walisischen Wörter flossen mir
aus dem Mund und lösten
Erstaunen aus und Bewunderung.
Der Llwybr Cyhoeddus:
damals ganz neu beschildert:
heut ist er verschwommen nur noch
auf einzelnen Schildern zu sehen,
gealtert wie ich.
Harlech, Erinnerungsort!
Ich meine, ich fühle Dich
abrufbar nun noch
in meinem Innern.
Avalon, du hattest es besser.
Was du hinterlassen, das klingt für uns kesser
als was wir erdulden
mit Schuld und mit Schulden.
Da galt noch, Gerechtigkeit wird sicher siegen.
Wo woll’n wir denn heute
diese Gewissheit herkriegen?
Oh, Leute!
So lasset uns doch zu unseren Zeiten
alles dafür tun, dass in fernen, in weiten
Zukunftsgefilden
sich entsprechende Sagen bilden,
die künden von einem wohl besseren Land,
wo man zum Beispiel so etwas erfand,
dass von der gemeinsamen Produktivität
ein jedes bekäme, was ihm zustehen tät‘
nach seinem Bedürfnis,
nach seiner Begabung,
ganz ohne Zerwürfnis,
mit voller Begnadung.
Ich spreche, ihr merkt es,
davon, dass die Chance dann hat ein jedes,
dass befreit von dem Zwang,
arbeiten zu müssen in Angst lebenslang,
es in freier Verantwortung alles das tut,
was es für nötig hält und auch für gut.
Kurz halt‘ ich unabdingbar die Zeit für gekommen
für ein völlig bedingungsloses Grundeinkommen.
Ist es ein Abschied für immer?
Weiß leuchten die Klippen von Dover.
Da und dort verdunkelt sich schon die Küste.
Dabei ist ja noch heller Tag.
Ich weiß es: Abschied ist immer.
*ein Janka
(nach noch einer Unterbrechung wieder Fortsetzung der britischen Serie:)
Die Singdrossel begleitet mich
auf dem Weg aus der Ferne zurück.
Dort schreibe ich dann Erinnerungslieder.
*ein Achtundzwanziger
Unsere eingeschränkten Horizonte
lassen Dinge verschwinden.
Fragt sich nur,
sind es eher die physischen Gegebenheiten,
die das manchmal verursachen,
oder die psychischen
der Vorstellungskraft.
(Nach dem zwischengeschobenen Amselgedicht jetzt nochmal die britische Serie fortgesetzt:)
Gut zu regieren
ist wohl auch die Kunst richtig
zu reagieren.
……………………………………….
Die Amsel in Nachbars Garten:
Auf dem hochsommerlichen Rasen
greift sie die vom Baum gefall’ne Pflaume an.
*ein Achtundzwanziger
Der Barde schläft.
Vor Troja liegen schwarze Schiffe.
Das Heidekraut verblüht,
noch ehe rettend
jenes Lied erklingt,
auf das die Menschheit wartet.
Der Barde schläft.
An Stränden schlafen Badegäste
im warmen Sand.
Sie werden nicht geweckt
von dem signalhaft
harschen Ton.
Der lässt sich immer noch
trotz der Gefahr nicht hören.
Der Barde schläft.
Und seine Sprache stirbt
und seine Kunst.
Noch liegen in den Läden
alte Bücher, die
von dem allem künden.
Doch neue Meister lassen sich
nicht finden, die
das Alte würden
wiederbeleben.
Der Barde schläft.
Nicht nur vor Troja
liegen schwarze Schiffe.
Und die Besatzung kommt
im Auftrag jener Herren,
die mit Gewinnen alles
verstopfen, was das Gute,
worauf die Menschen warten,
aussenden würde hin
in eine Welt des Teilens,
nicht des Raffens.
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