Blauer Himmel: besser!
In den nächsten Tagen
immer wieder leichter Regen.
Na ja, besser als nichts.
Aber Sommer? Wo ist er?
Lyrisches von Helmut Maier
Schwimmen im See, das ist doch schön!
Doch manches Mal geht es ans Leben,
ist man alt, ungeübt und ein bisschen schwach.
Knapp konnte ich mich retten am runden Fels.
Mit Fingernägeln festgekrallt noch manchmal.
*ein Janka
.
Um das Ganze mitzuerleben hier noch eine Abschrift aus meinem Tagebuch vom 30.8.2022:
Heute habe ich meinen ersten körperlichen Kontakt mit dem Lago Maggiore gemacht: Schon beim Reingehen zum Schwimmen hätte ich selbstverständlich merken müssen, dass ich zu weit auf dem trügerisch rutschigen Felsen gelaufen war, von dem ich dann ins Wasser geplumpst bin. Aber ich machte mir noch nicht wirklich was draus: Ich würde vielleicht mit viel Vorsicht wieder aufs Trockene kommen.
Jetzt aber wollte ich zuerst einmal ein wenig rausschwimmen – und es war wundervoll angenehm (ich meine: die Temperatur) und es war großartig, dass meine Arme wieder kräftiger waren als in dem kleinen Bergsee auf dem Campingplatz von Tengen, wo ich das erste Mal seit langer Zeit geschwommen bin.
So, im Vollgefühl des Eins-Seins mit dem See schwamm ich zurück, nicht gleich an die Stelle, wo ich reingeplumpst war, aber die paar Meter waren ja keine Sache, also nach links dem „Ufer“ entlang. So, hier musste es sein, hier hatte ich meine Sachen auf dem Felsen abgelegt. Also jetzt: gerade auf den Felsen zu, aber warum war ich vorher hineingeplumpst? Sehr, sehr rutschig war der vorgelagerte Fels. Und ich konnte mich nirgends richtig festhalten. Ich rutschte wieder ins tiefere Wasser ab. Noch ein Versuch! Wieder rutschte ich ab. Beim dritten Versuch gelang es mir, mich mit den Fingernägeln einer Hand an einer Stelle, wo es ging, festzukrallen.
Nach längerem Suchen fand ich, von den Wellen sehr behindert, auch mit den Fingern der anderen Hand einen festeren Halt zu bekommen. So konnte ich mich ein wenig auf den rutschigen Felsen hochziehen, um mit der ersten Hand wieder einen Halt zu finden – ganz ähnlich wie ein Kletterer – und dann auch mit der anderen Hand mich irgendwo weiter oben auf dem wasserbedeckten Vorfels festzuklammern – wieder nur mit den Fingernägeln.
So gelang es mir, mich mit dem restlichen Körper hochzurobben, so dass ich auf dem Fels zu liegen kam. Jetzt endlich auch mit den Füßen und jetzt auch halb in der Lage mich umzudrehen, so dass ich mit dem Teil meines Pos in eine sichere Lage zu bringen fähig war, so dass ein weiteres Abrutschen nicht mehr so sicher war.
Da lag ich nun, ziemlich erschöpft. Und da kamen zwei junge Männer, die mir aufhalfen und mir gut zuredeten und mir von einem der beiden auch ärztliche Hilfe anboten, die ich glücklicherweise nicht bedurfte. Sie geleiteten mich auch bis zu meinen Sachen auf dem nicht mehr so rutschigen, trockenen Felsen. Ich bedankte mich ganz herzlich bei den beiden jungen Männern, die auch von der Villa Ottolino waren wie wir.
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