Lyrisches von Helmut Maier

Kategorie: Allgemein (Seite 45 von 96)

La lutte c´est maintenant

Der weiße Elefant überquert Europas Grenzen

Auf dem Dritten Europäischen Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte diskutierten knapp 2000 Gegnerinnen und Gegner aus ganz Europa über gigantische, Milliarden an Geldern verschlingende, unsoziale Bauprojekte.

Stuttgart, 28.07.2013

Sie haben den Nordflügel wieder aufgebaut, den Südflügel und den Schlossgarten: Die Bewegung gegen Stuttgart 21 war an diesem Wochenende Gastgeberin des Dritten Europäischen Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte und hat dazu in die Wagenhallen eingeladen. Die Bewegung hat die Räume mit mehr als 45 Podiumsdiskussionen und Workshops belebt und nach den für Stuttgart 21 bereits zerstörten Kultur- und Naturdenkmäler benannt.

Nach Val de Susa und Notre Dame des Landes in 2011und 2012 diskutierten in den vergangenen vier Tagen 2000 Menschen aus Frankreich, England, Rumänien, Spanien, Belgien, der Türkei und Italien über von europäischen Staatsregierungen und führenden Wirtschaftsunternehmen in ganz Europa lancierte Großprojekte, mit denen sich Investoren und die Projekte ausführende Unternehmen auf Kosten der Allgemeinheit versuchen zu sanieren, während ein stetig steigender Anteil der europäischen Bevölkerung aufgrund fehlender Investitionen in Bildung und Soziales in prekäre Verhältnisse abrutscht.

Mit einem weißen Elefanten macht sich die mit dem dritten Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte über die Grenzen Europas hinauswachsende Bewegung ein aus der indischen Geschichte stammendes Symbol zu eigen, das für die Nutzlosigkeit der Großprojekte steht. In der auf dem Forum verabschiedeten Resolution heißt es dazu: „Diese Großprojekte {tragen} zur Bildung einer neuen Finanzblase bei. Die von der EU geförderten Project Bonds schaffen neue Schulden für die Länder, die sie nutzen. Gleichzeitig lösen sie einen Teufelskreis aus, der die Volkswirtschaften und die sozialen Strukturen zerstört.“

Thema waren der von einer kanadischen Firma geplante Goldtagebau in Rosia Montana (Rumänien), der bereits 125 Menschen, die ihr Land verloren haben, in den Selbstmord getrieben hat, genauso wie die sich von England, über Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien ausbreitenden Eisenbahnnetze für Hochgeschwindigkeitszüge, die Lebensräume und Kulturdenkmäler zerstören: So wird für den Treno ad Alta Velocità (TAV), der unter anderem Lyon, Trieste und Budapest verbinden soll, das UNESCO-Weltkulturerbe Florenz untertunnelt: Historische Gebäude und Hunderte Bäume der Stadt sind bedroht; durch einen für die Bauphase eingerichteten Zughalt sind die ersten historischen Gebäude bereits durch Fassadenrisse und Wassereinbrüche beschädigt.

Der sich europaweit und darüber hinaus wachsende Widerstand wird diese Zerstörung von Lebensräumen aufhalten und ist fest entschlossen, sich nicht nur auf dem bereits für 2014 geplanten Forum und virtuell weiter zu vernetzen, sondern auch mit gemeinsamen Widerstandsaktivitäten gegen die flächendeckend geplanten Großprojekte zu kämpfen:

In ihrer Resolution beschlossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums, die unterschiedlichen Widerstandsbewegungen zu stärken ”“ sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dritten Europäischen Forums wollen aktiv an den Debatten zur nächsten Europawahl teilnehmen. „Sie fordern die Widerstandsbewegungen, die politischen Kreise und die Zivilgesellschaft dazu auf, die Verfügungen der Europäischen Menschenrechtskonvention ab sofort einzuhalten und die Unterschrift der Durchführungsverordnung des Übereinkommens von Aarhus zu verlangen“, heißt es in der am Sonntagabend verabschiedeten Resolution.

Am Montag werden um 6.30 Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums mit einer Blockade vor dem für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 eingerichteten Technikgebäude am Nordausgang des Stuttgarter Bahnhofs ihre Forderungen auf die Straße tragen. Das Forum endet mit einer internationalen Demonstration gegen unnütze Großprojekte, die um 16.30 Uhr an den Mineralbädern beginnt und zur Montagsdemo vor dem Hauptbahnhof führt.

(https://drittes-europäisches-forum.de/la-lutte-c%C2%B4est-maintenant/)

3. europäisches Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte

25. bis 29.07.2013 in Stuttgart:

3. europäisches Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte

Nach dem ersten europäischen Forum 2011 im Susatal in Italien und dem zweiten Forum 2012 in Notre-Dame-des-Landes in Frankreich findet das dritte europäische Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte vom 25.-29. Juli 2013 in Stuttgart statt. Weitere Infos: https://www.drittes-europaeisches-forum.de/

Wir haben unseren Wunsch-Veranstaltungsort für das dritte europäische Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte unter Dach und Fach:

die Wagenhallen.

Die Wagenhallen (Innerer Nordbahnhof 1, Stuttgart) befinden sich im Bauabschnitt C1 im „ein in Bau befindlichen Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart“.

Das unnütze und aufgezwungene Großprojekt Stuttgart 21 ist kein Verkehrs- und Städtebauprojekt, es ist ein Banken- und Immobilienprojekt, das öffentliche Gelder in wenige private Taschen umverteilt. Die Folgen sind Stadtzerstörung und Rückbau der Bahninfrastruktur. Es garantiert Konzernen ihren Profit, widerspricht dem Gemeinwohl und wird mit betrügerischen Methoden, mit brutalen Polizeieinsätzen und Repression gegen GegnerInnen durchgesetzt. Und genau das passiert europaweit in Frankreich, Italien, Spanien ”¦ auch.

Und C1 steht für european Cooperation at 1rst!

Oben bleiben!
A sarà dura!
On ne lâche pas!
Stop unnecessary and imposed megaprojects!

Siehe auch: https://www.maierlyrik.de/blog/2013/07/20/the-european-movement/

Erörterungstermin

Ein Theater im Theater:
auf der Bühne des Theatersaals:
Wasserabgrabungsplaner barbieren uns.

Sie tun´s mit Hilfe von treuen
Tiefbahnhofbefürwortern.

*ein Janka zum Planänderungsverfahren des Grundwassermanagements für S 21

Regt Euch auf!

Beim Prozess gegen Jesus vor dem Hohen Rat sollen Zeugen ihm vorgeworfen haben, sie hätten ihn sagen hören: „Ich werde diesen mit Händen erbauten Tempel abreißen und in drei Tagen einen neuen Tempel bauen, der nicht mit Händen gemacht ist“ (Mk 14,58). Jesus brauchte kein Internet, damit ihm Schlimmeres passierte als dem britischen Touristen, von dem Max Schrems, 25, Gründer der Organisation ‚Europe versus facebook‘ in der sonntaz vom 6./7. Juli berichtet:

„Hast du diese Woche Zeit zum Quatschen, bevor ich Amerika zerstöre? Kuss“, twitterte ein britischer Tourist vor einem geplanten Partytrip nach Los Angeles. Dort angekommen, wurden Leigh Van Bryan und eine mitreisende Freundin verhaftet, für zwölf Stunden festgehalten und ausgewiesen.

So weit aus jenem Bericht. Er hat mich sofort an obige Bibelstelle erinnert, aber auch daran, dass offenbar moderne Demokratien nahe dran sind in solche Zeiten abzurutschen. Möglicherweise hat Leigh das Verb „destroy“ benützt, was ich glatt mal mit „unsicher machen“ übersetzen würde: „Hast du diese Woche Zeit zum Quatschen, bevor ich Amerika unsicher mache? Kuss“ – so würde die Twittermeldung dann heißen.

Wie unsicher müssen sich moderne Demokratien fühlen, wenn sie so überreagieren wie in diesem Fall?

30 Jahre Ökumenische Friedensgruppe Esslingen

Die Ökumenische Friedensgruppe Esslingen ist Mitglied des Friedensbündnisses Esslingen. Sie hat 30 Jahre ihres Bestehens hinter sich. Das Friedensbündnis veröffentlicht auf seiner Webpräsenz ihre Presseerklärung, in welcher sie ihre Friedensgeschichte dieser 30 Jahre Revue passieren lässt:

30 Jahre Friedensgruppe in Esslingen

„Der Friede ist ein Baum, der eines langen Wachstums bedarf.“

Antoine de Saint – Exupéry

https://www.friedensbuendnis-esslingen.de/themen.html

Gewissensfrage

Er geistert mir durch die Sinne:
der Brasilianer, wie er sagt:
„Wir tanzen Samba
und der Ball rollt“
und er legt für Millionen
seiner Landsleute
in die Wunde den Finger.

Aber gilt der Satz
nicht auch für uns
als Metapher?

Bloß erreicht er nicht
unser alltägliches
Bewusstsein?

Atomare Abrüstung durch die USA?

Nach der Rede Obamas in Berlin, bei der er eine Reduktion der amerikanischen Atomwaffen bis zu einem Drittel anvisierte, bleibt es letztendlich offen, ob er möglicherweise doch einem endgültigen Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Büchel, den letzten in Deutschland verbliebenen, zustimmen wird. Es ist also leider die Frage, ob da nicht wie bei anderen Themen nur heiße Luft in dieser Rede drin war.

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