Lyrisches von Helmut Maier

Kategorie: Allgemein (Seite 25 von 96)

Morgen um 10 Uhr Konzertblockade der Lebenslaute vor dem Afrikom in Stuttgart-Möhringen in der Plieninger Straße

Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm,
dass ihr kein Recht könnt sprechen?
Was gleich und grad ist, macht ihr krumm,
helft niemand zu sein Rechten?
Mutwillig übt ihr Gwalt im Land,
nur Frevel geht durch eure Hand,
was will zuletzt draus werden?

Ihr ungerechten Herren wisst,
dass ihr der Armen Dulden
doch einmal bitter büßen müsst
als euer eigen Schulden.
Der bösen Taten Klagemund
wird euch in eures Herzensgrund
ein bitter Urteil sprechen.

All Erdenrund ist voll Geschrei,
verletzt sind Recht und Sitten.
Ihr armen Menschen kommt herbei,
ists nicht genug gelitten?
Wir brauchen aller Seel und Kraft,
dass nach viel böser Leidenschaft
ein neu Geschlecht erwache.

Dieses Lied von Heinrich Schütz* sang gestern der Chor der Lebenslaute als Zugabe beim ganz großartigen Vorkonzert zur morgen (29.8.2016) um 10 Uhr geplanten Konzertblockade vor dem Afrikom in Stuttgart-Möhringen. Dort, in der Kommandozentrale der amerikanischen Streitkräfte für Afrika, wird jeweils die Kill-Liste für den tödlichen Einsatz der militärischen Drohnen, z.B. in Afrika, erstellt – einen Einsatz, der durch keine richterliche Urteilssprechung legitimiertt wird außer durch die Unterschrift des amerikanischen Präsidenten unter diese Todesurteile. Diese wiederum treffen auf je einen der so zum Tode Verurteilten weitere zahllose „Unbeteiligte“.

Die Blockade des Afrikoms ist also durch die deutsche Verfassung gerechtfertigt. Sie sagt in Artikel 26: „(1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.“ Eine Blockade des Afrikom ist also eine Art Nothilfe im genannten Sinn.

*Choral von Heinrich Schütz (1585-1672) nach dem Psalm 58 „Wie nun, ihr Herren“ von Cornelius Becker (1561-1604)

Umstieg 21

Echt toll ist Umstieg 21.
Die alten Pläne sind schon ranzig.
Und viel zu teuer sind sie auch.
Vernünftig sein ist schönster Brauch.
Wir brauchen nicht nen Tiefbahnhof.
Wer das nicht einsieht, der ist doof.
Wir brauchen guten Bahnverkehr.
Wer noch verkehrt verkehrt, ach sehr
verkehrt und völlig blind ist der.
Wir wollen einfach oben bleiben.
Daran wird mancher sich noch reiben
und hoffentlich nicht zu spät merken:
die Bahn muss man ganz anders stärken:
Jede Idee um umzusteigen
lässt die S 21- Fans bald schweigen.

(Darum kommt zur Großdemo:
https://www.facebook.com/BeiAbrissAufstand/posts/996167490527437?pnref=story)

SIEHE AUCH: https://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/kommentar-zu-kosten-bei-stuttgart-21-schluss-mit-dem-gewurschtel/-/id=13831004/did=17738704/nid=13831004/1rtgz0d/index.html

KRETISCHES TAGEBUCH, Teil 20

Abschluss der Reise: Vor etwa einer Viertelstunde ist unser Condor-Flugzeug in Heraklion gestartet (18.55 Kreta-Zeit nach Plan). Wir fliegen in Richtung Athen. Rechts von uns hat meine Frau unten Santorin entdeckt ”“ die Überreste einer minoischen Dependence oder so.

Auf der Fahrt von Paleochora nach Heraklion haben wir in Rethymno am Venezianischen Hafen Pause gemacht und „venezianische“ Pasta gegessen.

Gestern haben wir noch ein Stück E4 bezwungen: von Souya bis oberhalb von Lissos (das also ein noch offenes Ziel ist) und zurück. Die Wanderung führte durch eine großartige Schlucht, die manchmal der Samaria-Schlucht gleichkommt ”“ allerdings zur Zeit ohne wasserführenden Bach.

Vorgestern haben wir eine Fahrt durch die Berge unternommen und uns an den prächtigen Oleander-Reihungen in den Tälern und den wunderbaren Ausblicken von den Höhen erfreut. In Elos habe ich das erste Mal in meinem Leben Okra-Gemüse (Bamies: Gemüse-Eibisch) gegessen. Es sei gut gegen Krebs, las ich im Internet.

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Am Eingang zu unserem Domizil in der zweiten Hälfte des Kreta-Aufenthalts

Rethymno

Schlucht

Lissos

Oleander

Berge

Symbolik

Zivil, nicht bourgeois gezähmt,
bürgerlich, dem militärischen Denken fremd,
friedliebend, aber durchaus militant
dem Massenmord mich mit andern
selber entgegenstellend,
einer von zwanzig:
ziviler Ungehorsam vor den Toren
des Bücheler Fliegerhorsts
mit seinen zwanzig todbringenden
Atomsprengköpfen.
Dazu bringt mich ihre Machtpolitik.

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