Der Kapitalismus ”“ nicht die Marktwirtschaft ”“ hat mehr Wohlstand in den kapitalistischen Ländern mit sich gebracht, nämlich durch gewinnverheißende Investitionen in größere Produktivität. Zu denen wurden und werden die Unternehmen allerdings erst durch steigende Löhne gezwungen, weil sie sonst nicht mehr konkurrenzfähig wären/gewesen wären. Die Gewerkschaften haben also durch Erkämpfung höherer Löhne einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung gehabt.
Das heißt aber nicht, dass der gesellschaftliche Unterschied zwischen Reichen und Armen dadurch aufgehoben worden wäre. Das ist in einer Demokratie auf Dauer nicht tragbar. Außerdem ist der Kapitalismus auf ständiges Wachstum angelegt. Da wir aber auf dieser Erde keine unendlichen Resourcen zur Verfügung haben, ist die ständige Weiterentwicklung des Kapitalismus unmöglich und sein unvermeidliches Ende kann höchstens durch den Verlust der Demokratie aufgeschoben werden.
Wir haben also keine andere demokratische Chance als eine demokratische Alternative zum Kapitalismus zu finden. Wie aber kommen wir friedlich zu einer ökologischen Kreislaufwirtschaft?
Auf Facebook bekräftigte Jutta P. meinen letzten Satz damit: „Das ist die Frage.“
Meine Antwort darauf lautete: „Der Kapitalismus kam anfangs ganz unspektakulär daher. Vielleicht ist die neue Gesellschaftsform ja ganz unspektakulär mitten unter uns. Das neuartige Vertragswesen statt dem Feudalismus herkömmlicher Art brachte im damaligen England eine enorme Rechtssicherheit für Landpächter hervor, welche eine Ertragssteigerung in der Landwirtschaft ermöglichte. Ob nicht zum Beispiel die vielen privaten Solarstromproduzenten von heute die Vorläufer einer nichtkapitalistischen ökologischen Kreislaufwirtschaft sein könnten?“