Fahrrad und Fels,
Glockenblumen, fest verwurzelt,
Wolken, die ziehen:
Solches ins Gedicht zu heben.
lieber Dichter,
würde gerne dir Wordsworth erlauben
(er stand ja im Austausch mit manchem).
Gut heißen würde er es,
sich freuen,
dieses Alltägliche erhaben zu sehen
(hier sage ich nicht nur „erhoben“).
Beim Auto, das die Täler
erfüllt mit Dauerlärm,
wäre das wohl etwas Andres.
Zum einfachen Leben gehörend
(plain living)
würde er es
wohl nicht gelten lassen –
nimmer! –
(wenn er es kennen würde heute;
der Eisenbahn stand er dann später ja
sehr kritisch gegenüber:
„Gibt es denn keinen Winkel mehr
in diesem Land, der sicher ist
vor unbedachten Übergriffen?“*)
High thinking war für ihn was andres;
auch dann noch, als er Herr war
über Rydal Mount.
*William Wordsworth Die Kendal- und Windermere-Eisenbahn Zwei Briefe Reprint aus der Morning Post, nachgesehen und ergänzt KENDAL: gedruckt von Branthwaite und Sohn [1844] ins Deutsche übertragen von Dietrich H. Fischer1 1995 Hier: Sonett über die geplante Kendal-Windermere-Eisenbahn
(https://william-wordsworth.de/pdfs/MorningPostLetters.pdf) !
Wie wäre es interessant, über die vielen Jahrzehnte hinweg mit so einem „Kollegen“ ins Gespräch zu kommen.
Deine Überlegungen, lieber Helmut, machen Lust darauf.
Lieben Gruss,
Brigitte
Mich mit Wordsworth zu befassen war für mich wie mich auseinanderzusetzen mit ihm. Einerseits kam er mir vor wie ein früher Grüner, der neuen Wind versprach, dann wieder wie ein gealterter Grüner von heute, der kein Problem hat, sich mit höchst konservativen Leuten zu verbinden.
Und das nicht nur in verschiedenen Altersstufen, sondern auch in verschiedenen Situationen.
Danke für Deinen Kommentar, liebe Brigitte,
und herzliche Grüße
Helmut