Lyrisches von Helmut Maier

Trauerfälle

Wie die Trauer bewältigen
oder die Ohnmacht
oder die geschwätzige Hilflosigkeit
oder die Beunruhigung,
den Zweifel an der Allmacht der Technik,
an der Sicherheit vor dem Unglück,
daran, wie man’s wohl recht macht:
wenig Nachrichten-Schwall,
viele Beruhigungsversuche
oder einfach verstummen?

Herzlosigkeit
verdrängt die Schreie
nach Veränderung,
nach dem Aufwachen
der Verantwortlichen,
nach Möglichkeiten
für mehr Sorgfalt,
weniger Sorglosigkeit,
weniger Unbedachtheit,
weniger blindes Vertrauen,
mehr Verantwortlichkeit,
mehr Erbarmen.

6 Kommentare

  1. Rachel

    Wie ist es richtig. Was ist zu viel oder zu wenig. Manche mögen dies, andere das.

    Dann steht dieses WARUM! Was hat versagt? Der Mensch? Die Technik? Noch irgend etwas anderes?
    Nichts im Leben ist fehlerlos…

    Solche Momente sind einfach nur schrecklich!!!

    LG; Edith

  2. Petros

    Das Flugzeugunglück hat mich sehr betroffen gemacht. Ich trauere um die vielen Toten und mit den Hinterbliebenen.

    Wer aber hat davon Notiz genommen, dass auch gestern 30.000 Kinder verhungert sich, und heute wieder und morgen und übermorgen.

    Ach, ich bin so zornig…

  3. Helmut

    Liebe Edith,

    Ich glaube, Petros hat Recht. Es ist so unterschiedlich, worüber wir erschrecken – und das hängt nicht mit der wahren Größenordnung der Schrecklichkeit zusammen.

    Herzlich
    Helmut

  4. Helmut

    Lieber Petros,

    glaube mir, ich teile Deinen Zorn völlig. Leider trifft uns aber manches nur noch, wenn die Medien es aufgreifen.

    Ganz herzliche Grüße
    Helmut

  5. Moni

    Meine Empfindungen hast du mit diesem Text und mit deinen Kommentaren jedenfalls voll artikuliert, Helmut, mir fehlten da die Worte.

    Liebe Grüße
    Moni

  6. Helmut

    Liebe Moni,

    Danke für das große Lob. Da bin ich froh!

    Herzlich
    Helmut

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