Wenn wir versuchen
zu erobern Avalon,
verschwindet es in dunklen Schatten,
obwohl es Äpfel körbeweise
vorauswarf, um uns anzulocken.
Auf Urlaubsreise
mit hundert Sachen
oder auch mehr:
Das Brausen auf der Autobahn;
es fällt uns keinesfalls schwer.
Es stinkt der Auspuff
und wir atmen schwer.
Wir kommen von dort
und wollen hierher.
Wenn wir versuchen
zu erobern Avalon,
verschwindet es in dunklen Schatten,
obwohl es Äpfel körbeweise
vorauswarf, um uns anzulocken.
Schalom, pace, mir, frieden und mehr;
wir rüsten auf, genug, nicht zu sehr.
Vielleicht erreichen wir ihn irgendwann.
Wir lassen’s uns auch was kosten;
es kommt ja drauf an:
Nicht locker lassen,
das ist die Devise:
Menschenrechte, dass ein jedes
sie wirklich genieße.
Wenn wir versuchen
zu erobern Avalon,
verschwindet es in dunklen Schatten,
obwohl es Äpfel körbeweise
vorauswarf, um uns anzulocken.
Wir halten zurück uns
beim Steigern der Löhne,
dass im Süden Europas
man sich auch dran gewöhne:
Hart arbeiten muss doch,
man kann’s nicht gnug sagen,
ein jedes; man muss sich halt plagen,;
sonst verdienen noch nicht genug
die Konzerne; die geben uns was
und das willig und gerne:
noch Arbeit, solang die Maschinen
diese noch nicht tun und uns nicht
ersetzen; auf, spuckt in die Hände
und ja nicht bloß schwätzen.
Wenn wir versuchen
zu erobern Avalon,
verschwindet es in dunklen Schatten,
obwohl es Äpfel körbeweise
vorauswarf, um uns anzulocken.
Wir lieben das Leben,
soweit es halt geht;
Wir lieben einander
und früh und auch spät
erwarten wir schon,
wir kriegen den Lohn
für Leistung, die alle
zu bringen bereit.
Wir sind doch die Besten
und das weit und breit.
Wenn wir versuchen
zu erobern Avalon,
verschwindet es in dunklen Schatten,
obwohl es Äpfel körbeweise
vorauswarf, um uns anzulocken.
Mit Drohnen und Bomben
verteidigen wir,
was uns eben zusteht;
dafür sind wir hier;
Wir verteidigen das
solidarisch mit denen,
die uns lieben und ehren,
wonach wir uns sehnen,
gewiss auch bei diesen.
Sie sollen die Freundschaft
mit uns auch genießen.
Wenn wir versuchen
zu erobern Avalon,
verschwindet es in dunklen Schatten,
obwohl es Äpfel körbeweise
vorauswarf, um uns anzulocken.
Siehe auch den wunderschönen Dreizeiler von Petros dazu: https://blogpoesie.de/?p=39196 – oder hier in den Kommentaren
Alles kann man beschreiben. Nicht so Genie.. (-:
Ja, Avalon knackt so lange mit den Zweigen, bis man den Geräuschen folgt. So, als könnte jeden Augenblick alles zu Ende sein.
Und die Gefühle hängen an den Früchten!
(Süchtig, jeden Zauber auszukosten.)
Ein Einstieg ins Seelenlabyrinth?
Liebe Mirjam,
Mir scheint, wir sind von ganz unterschiedlichen Aspekten von Avalon ausgegangen: Du scheinst an die „Heimkehr“ von König Artus nach Avalon gedacht zu haben. Ich dagegen von der Fama, dass Avalon der Name der verlockenden Anderswelt sei, die Eingeweihten zugänglich ist, was für mich bedeutet: Diejenigen, die ihr Verhalten dem Charakter der Anderswelt entsprechend eingerichtet haben, während die anderen dieses Paradies erzwingen wollen.
Liebe Grüße
Helmut
Avalon kann man nicht „erobern“ – was auch immer Avalon für einen bedeuten mag…
findet
Moni
PS: Der Text gefällt mir sehr.
Erobern läßt es sich nicht, dieses Mysterium Avalon.
Es läßt sich nur mit unendlicher Geduld finden, behutsam suchend, mit äußerster Ehrerbietung sich vorwärtsbewegend, niemals durchs Dornengestüpp preschend mit 210 Sachen auf der Autobahn der Gedanken bewegend… Das geht nicht.
Nur mit Bescheidenheit und großer Geduld verdunkelt es sich nicht vor unseren Augen und verschwindet nicht in den Schatten, die unsere Seele verdunkeln.
Mit Liebe läßt es sich sehen, nur dann.
Herzliche Grüße von Bruni
Du hast das sehr berührend ausgedrückt, liebe Bruni. Hab vielen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Helmut
Liebe Moni,
ich freue mich, dass es Dir gefällt. Ich kann Deine Aussage nur bekräftigen: ‚Avalon kann man nicht “erobern”‘.
Ganz liebe Grüße
Helmut
Nebel umtuchtes
Avalon. Ich suche dich.
Heilung wohnt in dir.
PS: Dein Gedicht gefällt mir!
Ganz herzlichen Dank für Deinen so schönen Dreizeiler, lieber Petros!
Ganz herzlich
Helmut