Lyrisches von Helmut Maier

Von der Mär der Beendigung

Der Widerstreit bunter Blätter
und der Blütenpracht frischen Beginns,
zwischen Lebensfülle
und Erfüllungszeichen
abgeschlossenen Wachstums,
wie hadern doch Gedankensplitter
inneren Wahrnehmens miteinander
im Unentschieden der Sichtweisen.

Wie rasch sind wir geneigt
Wertungen aufzustellen,
diese irreführenden Wegweiser.
Wäre der Herbst keine Jahreszeit,
ließe er uns erzittern
im Angesicht kommenden Frosts
und verzweifeln.

4 Kommentare

  1. Moni

    Hallo Helmut,

    wie wahr deine Gedanken darüber, was die jeweilige Sichtweise mit uns macht…
    Deine Worte hallen gerade in mir wieder – sie passen gerade genau zu meinem Fühlen – du sagst es richtig: Wäre der Herbst keine Jahreszeit (= der Lauf der Zeit)…

    Danke!
    Moni

  2. bruni8wortbehagen

    Lieber Helmut, im Angesicht kommenden Frostes erzittere ich immer wieder, obwohl ich weiß, daß es Jahr für Jahr so ist. Mützen und Schals liegen bereit und Schutz für die Hände brauche ich jetzt schon am Morgen und am Abend dann wieder.

    Wertungen aufzustellen, wie es diesmal sein wird, wage ich nicht, denn wie Du schon sagst, sie können sehr in die Irre führen… 🙂

    Herzliche Grüße von Bruni

  3. Helmut

    Liebe Bruni,

    Wenn der entsprechende Schutz bereit liegt, gibt es ja auch keinen Grund zu verzweifeln. Aber bei manchem Frost hilft die Gewissheit des Jahreszeiten-Wandels vielleicht mindestens als Metapher.

    Danke und herzliche Grüße
    Helmut

  4. Helmut

    Liebe Moni,

    Wie schön Du das nachempfunden hast! Ich freue mich sehr!

    Danke und liebe Grüße
    Helmut

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