Lyrisches von Helmut Maier

Nuancen der Duldsamkeit

Dulden wohl muss ich
Was ich nicht toleriere
Aber ertrage

7 Kommentare

  1. syntaxia

    Lieber Helmut,

    ich suchte nun gedanklich nach den Nuancen.
    Was ist, wenn ich es weder tolerieren noch ertragen kann? Ist es dann Ungeduld?

    ..grüßt dich Monika weiterdenkend

  2. ahora

    Lieber Helmut, das ist eine kluge Entscheidung.

    Liebe Grüße
    Barbara

  3. Paul Spinger

    Lieber Helmut,

    sicher müssen wir manches ertragen, was wir nicht tolerieren. Aber dulden? Das wäre die bewußte Resignation. Wir ertragen den Hunger in der Welt, den wir nicht tolerieren, aber wir können ihn doch nicht dulden. Das hieße ja, Augen zu und weiter so. So könnte ich nicht leben.

    Liebe Grüße

  4. Anguane

    Lieber Helmut, lieber Paul,

    dieses „Augen zu und weiter so“ betreiben viele Menschen, so könnte ich ebenfalls nicht leben.
    Dulden kann aber auch ein temporärer Zustand sein, der den Momentanzustand erträgt, um nicht zu resignieren, sondern um weiter zu handeln.

    LG
    Anguane

  5. quersatzein

    Auch in Geduld ist ja das Dulden mit dabei – und die wendet sich auch oft zum Guten…
    Und manches muss man wohl oder übel ertragen.

    Mit liebem Gruss
    Brigitte

  6. Hermann Josef

    Hallo Helmut,
    ich glaube, dass Dulden manchmal sinnvoll ist, weil es den Zustand des Energieraubens reduziert. Und ich bin da mit Brigitte hinsichtlich der Verbindung zur Geduld. Und auch wenn es abgegriffen klingen mag, gilt in manchen Situationen auch „love it, leave it or change it“. Und Letzteres ist das Schwierigste und lohnt sich aber. Und Letzteres wagen wir zu oft nicht, weil es mit Risiko, Bodenlosigkeit, Unsicherheit und Neubeginn verknüpft ist.
    Liebe Grüsse von
    Hermann Josef

    PS.: Dürfte ich es wohl verbloggen?

  7. Helmut

    Ich danke Euch allen sehr für die große Bandbreite Eurer Überlegungen. Es freut mich sehr, dass ich sie provozieren durfte. Wobei ich etymologisch anmerken möchte, dass Geduld (und entsprechend Ungeduld) eine weitere Ableitung der ebenfalls gemeinsamen Wurzel von ‚tolerieren‘ und ‚dulden‘ ist, also nicht direkt von ‚dulden‘ abstammt.
    Hunger in der Welt dulden muss meines Erachtens nicht heißen, dass man nichts dagegen tun will, aber vielleicht nicht kann. Geduld wäre da aber nicht angebracht, sondern eher Ungeduld. Diese beiden entsprechen dennoch mehr psychischen Zuständen als Handlungsstrategien.
    Duldung ist allerdings oft mit großer innerer Ungeduld verbunden.
    Die kann dann plötzlich in unkontrollierte Unduldsamkeit umschlagen; deshalb habe ich auch gemeint, dass die Duldung eine Zwangshaltung ausdrückt: „Dulden … m u s s ich“. Dieses Zwanges will ich mich vielleicht entledigen. Tolerieren dagegen w i l l ich.

    Danke, dass Ihr mich zu diesen Überlegungen geführt habt, die ich mehr gefühlsmäßig in meinem Textchen zum Ausdruck gebracht habe.

    Liebe Grüße
    Helmut

    P.S.:
    1. @Hermann Josef: Wenn du noch willst , darfst Du natürlich das Textchen ‚verbloggen‘
    2. Entschuldigt, dass ich so spät antworte. Am Sonntag und Montag war ich so gut wie nicht zu Hause.

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