Lyrisches von Helmut Maier

Schneeflächen

Würdeheischende Schneeflächen,
wortetragende,
Leere schaffend
immer wieder aufs Neue,
aber bereit
stets den Würdigen.

Kommentargedicht zu Paul Spingers „Worte im Schnee“. Ich finde jetzt schließlich, dass es auch alleine stehen kann.

Ein in den Kommentar dazu geschriebenes Gedicht von Hermann Josef Schmitz (von ihm freundlicherweise als ‚Variation‘ zu meinem bezeichnet):

schneeflüsse trieben
ungehindert über ausfallstrassen
verschwanden im nichts
dehnten sich steinfelder
im verborgenen von flussniederungen
schlingerten ausgesetzte gedanken
im unsicheren wind
mündeten kahle wurzeln
hinter der weisskalten zeit

12 Kommentare

  1. Hermann Josef

    Lieber Helmut,
    sehr schlicht und doch so voller Grösse … gefällt mir sehr und flicht sich in meine Bilder vom Wochenende.
    Beste Grüsse von
    Hermann Josef

  2. Helmut

    Lieber Hermann Josef,

    Schnee scheint in besonderer Weise an das Unbewusste anzuschließen und eine Größe der Empfindungen und Gedanken auszulösen.

    Danke für den einfühlsamen Kommentar
    und liebe Grüße

    Helmut

  3. Bjoern

    ‚Würdeheischend‘ – das klingt nach ausgiebigen Rückert-Stunden im Ohrensessel. Gute Beschäftigung im Herbst.

  4. excuses

    Unwürdige ausgeschlossen?
    LG
    Curt

  5. Helmut

    @Bjoern: Ich wollte gerne ins Cotta’sche Morgenblatt für gebildete Stände …
    @Curt: Das ist wie beim Paradies!

    Dankeschön Euch beiden für die Kommentare
    und liebe Grüße
    Helmut

  6. giocanda

    Schnee – Tabula rasa

    Steht die Tabula rasa auch für die ♀ (Un)würdigen zur Verfügung? *gr*

    LG
    Barbara

  7. Helmut

    Liebe Barbara,

    Ich bin untröstlich ob meines Fehlers. Sofort ändere ich „dem Würdigen“ in „den Würdigen“.

    (Ein Paradies ohne Frauen – undenkbar!)

    Liebe Grüße
    Helmut

  8. Hermann Josef

    Lieber Helmut,

    angeregt durch Dein Gedicht ist dann eine weitere Variation entstanden … nach dem Sparziergang am Sonntag an der Emme …

    schneeflüsse trieben
    ungehindert über ausfallstrassen
    verschwanden im nichts
    dehnten sich steinfelder
    im verborgenen von flussniederungen
    schlingerten ausgesetzte gedanken
    im unsicheren wind
    mündeten kahle wurzeln
    hinter der weisskalten zeit

    Hermann Josef Schmitz

    Beste Grüsse von

    Hermann Josef

  9. Helmut

    Lieber Hermann Josef,

    Hab vielen Dank für den Kommentar mit dem wunderschönen Gedicht, das Du freundlicherweise als ‚Variation‘ zu meinem bezeichnet hast. Das ist wirklich eine große Ehre für mich.
    Ich habe es – Deine Zustimmung schon vorausgesetzt – unter meinem Text aus dem Kommentarbereich hervorgehoben.

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  10. Hermann Josef

    Lieber Helmut,

    ja gerne, das freut mich … wollte es auch bei Paul Spinger hinterlassen, aber warum auch immer, es nahm Kommentarfunktion nicht wahr.

    Liebe Sonnengrüsse von

    Hermann Josef

  11. Helmut

    Es ist bei Paul ja mindestens inzwischen angekommen.
    Danke noch einmal
    Helmut

  12. Hermann Josef

    Ja, gerade habe ich es gesehen … und er hat es auch als Kommentargedicht reingestellt. Das freut mich sehr.
    Beste Grüsse von
    Hermann Josef

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