Lyrisches von Helmut Maier

Risikobereitschaft

Hunderttausend Generationen
am TÜV-Fehler gemessen:
1 Toter wegen Bremsversagens.
Ein Ende der Trauer
erst nach dem Tod
der Trauernden
und eine Trauerfeier immer
und immer wieder
sich wiederholend.
Ein menschliches Versagen,
ein Sekundenschlaf
am Steuer des Buses
und eine Unachtsamkeit
beim Herunterfahren
des Atomkraftwerks:
Wie schätzt man
ein Risiko ein?
Wer erlaubt
auch nur eines?
Aber wer erlaubt Risiken
für die Menschheit
wegen der Versorgungssicherheit?

6 Kommentare

  1. bea

    akkurat, so

  2. rosadora

    die risiken sind überall hoch. wir gehen sie ein. und wenn etwas passiert, ist niemand schuld.
    die unzulänglichkeit der menschen ist nicht einkalkulierbar, obwohl bekannt.
    leben ist und bleibt risiko.

    schöne grüsse
    rosadora

  3. Moni

    … und wie war das mit dem „Restrisiko“?
    Schöne Sonntagsgrüße
    Moni

  4. Anguane

    Lieber Helmut,

    diese „Restrisiken“, die uns wegen unerträglicher Profitgier und politischen Kalküls aufgedrückt werden, sind nahezu unerträglich und m.E. mehr als verwerflich.

    Dennoch gibt es – in der Tat nicht zu berechnende – Restrisiken, die wir erdulden müssen, weil wir als Menschen nicht allen Gewalten gewachsen sind.

    LG
    Anguane

  5. Traveller

    der Mensch muss wohl tagtäglich Risiken abschätzen und eingehen – das gehört zum Leben dazu
    aber die Vorstellung, dass andere etwas als „Restrisiko“ bezeichnen und tolerieren, das viele Menschen, ganze Landstriche für eine erschreckend lange Zeit betrifft, ist zum Grausen

    und was mich außerdem wütend macht:
    es wird über die Laufzeiten der Atomkraftwerke diskutiert nur mit dem Hinweis auf die Risiken beim Betreiben
    aber was ist mit dem strahlenden Müll, von dem wir jetzt schon Unmengen haben und nicht wissen, was wir mit ihm machen sollen? wo lagern? wie ihn „sicher“ unterbringen?
    und mit jedem Tag, jedem Jahr kommt mehr davon dazu

    herzlichen Gruß
    Uta

  6. Helmut

    Bea, Rosadora, Moni, Anguane und Uta,

    Ich danke Euch recht herzlich für Eure Auseinandersetzung mit dem Thema.
    Als Zusammenfassung meiner Gedanken möchte ich mich Uta anschließen.

    Liebe Grüße
    Helmut

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