Lyrisches von Helmut Maier

Turmbau

Rechts an dem Felsenmassiv:
abgegraben, -gestochen, -gehauen
Platz für die Landstraße.
Schroffe Flanke,
glatt wirkende Rauheit der Flächen.

Links in dem Felsenmassiv:
herausgesprengt mit gewaltigen Kräften
Platz für die ganze Breite
einer Autobahn.
Schroffe Felsmauer
neben dem Seitenstreifen,
hoch aufragend.

Der Torso, übriggeblieben,
turmhaft,
steht verloren
zwischen den Schneisen.

9 Kommentare

  1. manacur

    Jetzt fehlt nur noch ein Tunnel, um beide Straßen miteinander zu verbinden – die Öse, um die Erde am Bändel zu halten
    LG

  2. Moni

    Ja, Helmut, wir Menschen greifen schon gewaltig in die Natur ein…
    „Herbstliche“ Grüße
    Moni

  3. syntaxia

    Wahnsinnig, was die Menschen sich mit dem Gestein leisten, nicht wahr Helmut?!
    Immer größer, immer schneller überall hindurch.
    Doch bleiben solche Felsen im Anblick, meiner Empfindung nach imposant.

    ..grüßt dich Monika

  4. Helmut

    Hallo, Ihr Lieben: Curt, Moni und Monika!

    Ja, die ganze Sache ist ja so zwiespältig: ohne solche breiten Straßen wären wir nicht so schnell hierher gekommen, von wo ich gerade antworte. Wo? Wird noch verraten!

    Liebe Grüße
    Helmut

  5. Traveller

    wir sind so viel brutaler als die Erosion, die der Natur Zeit gibt für Veränderung

    ja, die breite Straße ist uns nützlich, wenn wir voran kommen wollen
    doch was rechts und links des Weges liegt, übersehen wir dadurch oft
    wieder mal eine Frage der jeweiligen Schwerpunkte

    lieben Gruß
    Uta

  6. Helmut

    Danke, dass Du so mitgegangen bist bei unseren Überlegungen, liebe Uta.
    Ja, es ist nicht leicht durchzuführen, die richtigen Schwerpunkte zu setzen.

    Liebe Grüße
    Helmut

  7. ahora

    Sie tun diesem uralten Gestein Gewalt an.
    Die Erde wehrt sich auf ihre Weise.

    Liebe Grüße
    Barbara

  8. bruni kantz

    schlagkräftig scheint der Mensch; ist er doch imstande, riesiges Gestein abzutragen, um das zu schaffen, was ihm menschenwichtig ist.
    Schlägt die Natur dann mal zurück, weil ihr der brutale Eingriff nicht passt, ist das Entsetzen groß und hilflos steht er da, der kleine Mensch, vor der Urgewalt alter Steine, die so harmlos schienen.

    Schlagkräfte der Natur, immer wieder gewaltig unterschätzt.

  9. Helmut

    Liebe Barbara und liebe Bruni,

    Wie Recht Ihr habt – und doch gilt vieles als Fortschritt, was so gewalttätig ist.

    Liebe Grüße
    Helmut

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