Lyrisches von Helmut Maier

Bloß so eine Redensart …

Der angekündigte Jobabbau
beim Arzneihersteller X
nach der Übernahme der A-Pharma
ist unter
Dach und Fach* –
sagt meine Zeitung.

Unter Dach und Fach?
Unter Dach und Fach?
Wirklich unter Dach und Fach?:

Gute Ernte?

*nach dem Text in der EZ vom 8.9.07, S. 23
(Überschrift: Stellenabbau trifft Konstanz):
„Der angekündigte Jobabbau beim Arzneihersteller Nycomed nach der Übernahme
der Altana Pharma ist unter Dach und Fach.“

Mich würde interessieren, ob der „Gedicht“-Text oben ohne die genaue Quellenangabe
bleiben könnte. Oder ist er dann oben ohne?

5 Kommentare

  1. petros

    Ich denke, dass durch die Anonymisierung eine breitere Wirkung erzielt und mehr „Betroffenheit“ erzielt wird, weil X und A könnten um die Ecke sein Nycomed und Altana Pharma dagegen nicht.

    LG
    Petros

  2. Helmut Maier

    Danke, Petros, für die prompte Antwort. Bei uns ist natürlich Konstanz schon fast „um die Ecke“. Trotzdem hast Du wahrscheinlich Recht!

    Liebe Grüße
    Helmut

  3. dirk

    Allgemein, „ah, sie reden sich froh“, oder halbkonkret, „die arme Redensart, was muss sie leiden“, dann wäre die Ergänzung Stützrädchen, oder sehr konkret – das bräuchte nicht die Quelle zum Gedicht, sondern die Namen darin.

    (An größere Betroffenheit per Anonymität glaube ich nicht. Was ist eine Rede über den Hunger gegen die Gegenwart eines Hungernden? Zeigen soll das Gedicht, nicht behaupten.)

    Zu „Dach und Fach“ darf man den Bauleuten traun, muss nicht Röhricht folgen, dann meint es bloß „im Haus“, könnte statt Ernte Beute sein. Oder Inneneinrichtung (des Wirtschaftsteils der Zeitungen „Verträge u. D&F“).

    Altana Pharma
    ausverkauft
    schmeißt, heißt es
    „unter Dach und Fach“
    dich raus

    usw. Das „große Arbeitsplatzverlustgedicht mit zynischem Managergerede“ kriegt man so nicht. Wenn das zu was gut ist. Ich würde, wenn, das Spottlied wählen.

  4. Helmut Maier

    Danke Dir, Dirk.
    Da hast Du Dich ja schwer ins Zeug gelegt – und mir einiges zum Nachdenken beschert.

    Wahrscheinlich ist Dir auch aufgefallen, dass ich den Beitrag in 2 Kategorien eingestellt habe: die medienkritische und die (kritische) Lyrik. Ich glaube schon jetzt, dass er in der bisherigen Fassung schon mal gar nicht in beide passt.

    Nochmal vielen Dank vorerst.
    Helmut

  5. Helmut

    Ich werde den Beitrag erst mal nur bei der Kategorie ‚Spiegel …‘ lassen und ihn nicht unter Maier-Lyrik abspeichern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Maier-Lyrik

Theme von Anders NorénHoch ↑