Lyrisches von Helmut Maier

Schwalben und Bergspitzen

Wir sitzen auf dem Balkon.
Vor uns eine Bergkette
mit schroffen Bergspitzen.
Eine Nebelkette lagert sich
den Bergen entlang
waagerecht ab,
bildet die Silhouette
der Berge dahinter
fast völlig nach.

Vor der Bergkette
weitere Berge und Hügel,
das Land noch davor
erfüllt durch die Schar
von eifrigen Schwalben,
die ihre Flugkunststücke
prächtig vorführten.

Ihre Schattenrisse
füllten die Fensterrahmen und Wände
neben dem Balkon, auf dem wir saßen:
so friedlich alles.

14 Kommentare

  1. Syntaxia

    Eine wunderbar nachfühlbare Stimmung!
    Sofort malen sich Bilder in meinem Kopf.
    Danke dafür!

    Liebe grüße,
    Syntaxia

  2. Edith

    Friedlich lesen sich deine bildhaften Worte. Auch ich schaute täglich den Schwalben zu, erst kamen die Eltern allein, dann mit ihren Kindern. Sie übten fleißig. Nun sind sie hier schon fort. Und es waren in diesem Jahr viel weniger als im vorigen…
    Ein feines Wochenende dir
    von Herzen, Edith

  3. Helmut

    Liebe Syntaxia,

    Vielen herzlichen Dank für „wunderbar nachfühlbare Stimmung!“ Die Bilder in deinem Kopf sollen dich erfreuen!

    Viele liebe Grüße
    Helmut

  4. Helmut

    Liebe Edith,

    Ob die Schwalben in Südtirol n o c h da sind und noch für den Weiterflug üben oder ob sie schon angekommen sind – ich weiß es nicht. Wäre schon spannend. Es war ein riesiger Schwarm.
    Ich selber und meine Frau, wir sind wieder zuhause.

    Ganz liebe Grüße dir
    Helmut

  5. quersatzein

    Eine wunderbare Szenerie, die du da beschreibst, lieber Helmut.
    Ganz ähnlich friedlich empfand ich es vor ein paar Tagen beim Wandern in den Bergen.
    Da waren die eifrigen Flugkünstler allerdings keine Schwalben, sondern Bergdohlen.
    Einen lieben Sonntagsgruss zu dir,
    Brigitte

  6. Holger

    „erfüllt durch die Schar
    von eifrigen Schwalben“

    Weltberühmt sind die Bücher der Verwandlungen von Ovid. Da wird ständig entrückt, sogar wird auch in eine Schwalbe verwandelt -> „Zeus beendete dieses Töten, indem er Prokne, Philomele und Tereus in Vögel verwandelte. Tereus wurde in einen Wiedehopf verwandelt, Philomele in eine Schwalbe (altgriechisch Χελιδών Chelidón >> = deutsch -> „Schwalbe“) und Prokne wurde zur Nachtigall.“ -> https://www.mythologie-antike.com/t1054-itys-mythologie-sohn-des-tereus

  7. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Beim Wandern in den Bergen kann es einem noch so friedlich vorkommen auf der Welt. Ach wie schön, wenn es in Europa wieder dazu käme! Sind die Bergdohlen auch Zugvögel? Oder kann man sie auch im Winter erleben?

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  8. Helmut

    Lieber Holger,

    Philomene habe ich gesehen? Man könnte es fast glauben, so kunstvoll waren die Flüge. Ich hätte gerne auch Prokne als Nachtigall gehört!
    Danke für deine Ergänzungen.

    Herzliche Grüße
    Helmut

  9. Edith

    Fein, Ihr seid wieder Daheim. Der Nachhall wird noch lange anhalten. Südtirol wäre mein Auswanderungsland, wäre ich noch jung und mutig vor allem.

    Und heut geht mir ein Satz durch den Kopf, der zum Geschehen so total passt:
    Das Ziel sollte sein, den Krieg beenden zu wollen, nicht ihn zu gewinnen!
    Dies nur mal, weil auch dich dies Geschehen nicht loslässt.

    Herzlichst, Edith

  10. quersatzein

    Zu deiner Frage, Helmut: Die meisten Bergdohlen (eigentlich sind es Alpendohlen) sind standorttreu. Nur wenige fliegen im Winter z.B. ans Mittelmeer. Ich las dazu im Internet: „Der ganzjährige Tourismusbetrieb erlaubt es den Vögeln, auch im Winter in Höhen über 3000 m auszuharren. In der Nähe von Bergrestaurants und Picknickplätzen legen sie jede Scheu vor Menschen ab und lassen sich von Touristen kulinarisch verwöhnen. Bei Schlechtwettereinbrüchen fliegen die Alpendohlenschwärme auch im Sommer in die Tallagen, wo sie in typischer Weise über den Dörfern kreisen und als Vorboten für frühe Schneefälle gelten.“

  11. Holger

    Hallo Helmut,

    ich weiß natürlich nicht, was da WIRKLICH in den Metamorphosen des Ovid gemeint ist.

  12. Helmut

    Liebe Edith,

    Südtirol hat auch seine (allerdings durch Routine normal gewordenen) Probleme. Es erweist sich als nicht so ganz einfach, mit der doppelten Sprache: Deutsch u n d Italienisch zurecht zu kommen. Die deutschsprachige Bevölkerung muss sich wohl des Deutschen immer wieder neu vergewissern. Alles, was mit Eigennamen von Firmeninhabern zu tun hat, wird als erstes mit deutschem Text verbunden und als zweites italienisch wiederholt (auf Firmenhäusern oder -schildern), während bei staatlichen italienischen Stellen wie bei den Eisenbahnen zuerst der italienische Text steht und dann erst der deutsche (und dann die zwei Autonomie-Hauptstädte Bozen und glaube ich: Trient mit verschiedenen Bestimmungen … ). Und manche Durchsagen bei der Eisenbahn werden n u r italienisch und englisch gemacht. Du siehst: alles nicht so einfach! (Der italienische Uhrmacher in Bozen, bei dem wir eine Batterie für meine Armbanduhr bekamen, konnte sich kaum mit uns verständigen).
    Aber natürlich: auf dem Ritten, einer Hoch“ebene“ 1 000 Meter über Bozen – mit einer Kabinenseilbahn zu erreichen – kamen wir weitgehend mit deutsch zurecht – und es war tatsächlich wie die Erfüllung eines Traums bei Bauersleuten: Oberrauch in einer Ferienwohnung!
    Und was die Ukraine angeht, da liegen die Probleme ja auf der Hand. Ukrainisch und/oder nicht: russisch. Da liegt die Routine weit entfernt! Trotzdem: „Das Ziel sollte sein, den Krieg beenden zu wollen, nicht ihn zu gewinnen!“

    Ganz liebe Grüße an dich
    Helmut

  13. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Herzlichen Dank für deine Infos zu den Berg- oder Alpendohlen. Das ist sehr interessant. Ich kenne ja von der Vogelwelt viel zu wenig, füttere aber die Spatzen und Meisen im Garten.

    Ganz herzliche Grüße von
    Helmut

  14. Helmut

    Lieber Holger,

    Auch Spezialisten können nicht alles wissen. Das ist doch klar. Also vielen Dank für deine Auskunft!

    Liebe Grüße
    Helmut

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