Lyrisches von Helmut Maier

Reminiszenz

Ankernd zwischen den Höhen
und Tiefen, dem lachenden Blau
und dem fruchtbaren Dunkel;
erzittern sehe ich deine Zweige,
Apfelbäumchen der Hoffnung.

Ausgeliefert dem Erschauern
vor der Übergewalt
des Seins, das offenbar waltet,
bist du und bist
Teil des Seins
und grünst und gedeihst
und gebierst die Frucht
solchen Lebens.

Und meine Seele findet sich
in deinem Geäst
und zittert, erschauert, erfährt sich
mit dir.

9 Kommentare

  1. syntaxia

    Was für eine Hymne (wenn ich das so nennen darf)! 🙂

    Wirklich schön, lieber Helmut!

    ..grüßt dich Monika

  2. Quer

    So etwas wie ein Baum sein und hoffnungsfroh grünen – vielleicht ist das unsere vornehmste Aufgabe…

    Lieben Gruss in den spätsommerlichen Tag,
    Brigitte

  3. Petros

    Die Hoffnung als Apfelbäumchen, für mich ein Bild mit zwei Gesichtern, und auch der Raum, den es umgibt, so wie du es beschreibst.
    Sich Wahrnehmen, zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Wachstum und Verwesung und sich darin bewegen, wie die Zweige im Wind… Hier sprießen Früchte, dort bricht ein Ast.

    Ein Gedicht, das ich sehr gerne gelesen habe!
    Gruß
    Petros

  4. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Grünen und blühen
    und Früchte tragen,
    immer aufs Neue. Ja.
    (solange es uns vergönnt ist)

    Liebe Monika und lieber Petros,

    Ich erschauere vor Eurem Lob 😉 🙂 .

    Liebe Grüße Euch allen und vielen Dank.
    Helmut

  5. Elke K.

    Und die Seele im Geäst… erzittert, erschauert und ich ergänze noch: und erblüht auch immer wieder- erfährt sich in der steten Wiederkehr, so das Apfelbäumchen gesund ist… und die Seele.

    Ein nachdenklich stimmendes Gedicht hast du geschrieben, lieber Helmut, ein schönes dazu.

    Herzlichst, E.

  6. Anguane

    Lieber Helmut,

    Elkes Kommentar zu Deinen wunderbaren Worten hat mich sehr nachdenklich gestimmt – so es gesund ist (in allen Belangen). Das ist so wahr, dass man sich viel zu selten Gedanken über diesen Sachverhalt macht. Es läuft eben doch nicht alles von alleine und selbstverständlich…

    Liebe Grüße
    Anguane

  7. Helmut

    Liebe Elke, liebe Anguane,

    Habt herzlichen Dank für Euer intensives Einfühlen und die zustimmenden Worte. Das Lob wird mich weiter anspornen, solche Dinge zum Thema zu machen.

    Liebe Grüße
    Helmut

  8. LadyArt

    Reminiszenz –
    ich bin sehr berührt von Deinem Gedicht – eine weise Zusammenfassung Deiner erkennenden Einsicht in die Verbundenheit (…) – doch der Titel verwirrt mich, ist es denn eine erinnernde Rückblende oder eine mögliche „Ist“- also Zustandsbeschreibung eines Prozesses von irgendwann ins Jetzt hinein…
    Ich bin begeistert…

  9. Helmut

    Vielen Dank für Deinen berührenden Kommentar, liebe Gabriele.
    Erinnernde Rückblende ist wohl der richtige Ausdruck für die Hauptrichtung des Titels – und des Textes. Aber warum soll er nicht ständig Gegenwärtiges ausdrücken?
    Es freut mich jedenfalls ungemein, dass der Text solchen Zuspruch erfährt, nun auch noch von Dir.

    Liebe Grüße
    Helmut

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