Lyrisches von Helmut Maier

Wirtschaftswunder

Wirtschaftswunder?
Ging es nicht (auch) darum,
einen Wirtschaftsraum
für den Absatz amerikanischer Waren
zu eröffnen?

Und so kamen Kaugummis
und Jeans
und Nylonstrümpfe
und Demokratie
und was immer das Herz
an US-Warenströmen begehrte
besonders nach Deutschland
und natürlich auch
nach Frankreich und Italien und so weiter,
ach ja (Gott sei Dank!)
auch der Jazz.

Und die spätere
Entwicklungshilfe
aus Europa
nach Afrika
und vielleicht auch nach Asien
und Südamerika?
Sie brachte
abgelegte und gesammelte Kleider zu den Armen
(und zerstörten die einheimische
Kleiderherstellung)
und Weißbrot und Reis
und Weizen
zu den Armen,
Hungernden
und sie wurden immer hungriger,
bis sie nicht mehr Entwicklungsempfänger
sein wollten
und aufbegehrten
und nicht mehr befreite entkolonisierte
Kolonien sein wollten.

Und wir,
sind wir immer noch
amerikanisiert
glücklich?

Und befeuern den Krieg

in der Ukraine

für die USA

und dort sterben

täglich Tausende

Soldaten?

5 Kommentare

  1. Edith

    Lieber Helmut, du positionierst dich wieder ganz konkret und triffst direkt meinen Nerv.
    Danke für deine Deutlichkeit.
    Herzlichst, Edith

  2. Helmut

    Liebe Edith,

    Mir fiel viel zu wenig auf die Schnelle, in der ich das sagen wollte, ein. Es sind noch so viele Unheil-Gedanken, die in mir schlummern. Kaum zu sagen!
    Also schön, dass du das „wieder ganz konkret“ ………positioniert nennst. Ist fast zu viel Ehre! Aber danke sehr für „Deutlichkeit“! Da bin ich doch glücklich drüber!

    Liebe Grüße dir, meine Freundin.
    Helmut

  3. Edith

    Ja, du Lieber, es gibt noch so viel mehr an *Unheil-Gedanken* – auch in mir.
    Doch das, was du geschrieben hast, umreißt die Dinge noch darüber hinaus!
    Wenn ich den Scholz durchs Land wandern sehe, und mitbekomme, dass die, die ihm zujubeln Ausgesuchte sind, dann wird mir schlecht. Was bedeutet heut noch Demokratie?
    Ich bin weiß Gott nicht für die Afd, aber gut, dass die Leute Zeichen setzen, um die anderen Parteien endlich wachzurütteln. Aber, da ist ein kleines Aufbäumen nur und dann geht es weiter im gewohnten Text – Selbstbeweihräucherung, Lobe und dieses ‚Alles wird besser-Gerede‘.
    Über Sachsen und Thüringen haben die Flugzeuge wieder 240 Tonnen Kerosin abgelassen. Ein Liter davon kostet weit über 2 Euro. Aber wir habens ja. Kein Grüner regt sich da auf.
    Ja, lieber Freund, die Gedanken sind wenig positiv gerade. Für unsere wenige Lebenszeit noch hätte ich mir es geruhsamer vorgestellt, nicht mit der Angst um unsere Nachkommen…
    Dir einen guten Tag, lieber Helmut.
    Bleiben wir mutig!
    Herzlichst, Edith

  4. Helmut

    Ja, bleiben wir mutig – trotz allem, was dagegen spricht (das spricht ja vielleicht gar nicht alles gegen das Mutig-Sein!).

    Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße
    Helmut

  5. Edith

    Daumen hoch, lieber Freund. Wir sind und bleiben Optimisten!
    Ich danke dir und wünsche dir noch gute Sommertage.
    Herzlichst, Edith

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