Lyrisches von Helmut Maier

Das feine Rot

Das feine Rot in der weißen Blüte
vom Apfelbaum
am Pfarrhaus,
es strahlt so ein helles Licht aus
von Unendlichkeit
und ist doch jedes Jahr
ganz neu im Mai
oder schon im April.
Vorgestern noch:
ein leichtes Ahnen nur
von fast ausschließlich
geschlossenen Blüten.

Doch viele Jahre schon
besteht es immer wieder,
ganz anders als die Botschaft
des Pfarrers,
die Tausende von Jahren
so weiter angeblich gilt,
ganz ohne Pause,
immer.

4 Kommentare

  1. quersatzein

    Das ist ein feines Apfelbaum-Gedicht mit schönen Querverbindungen zum Pfarrhaus.
    Ja, die Natur hat ihre eigene Gesetzmässigkeit und wohl auch ihren eigenen Himmel…

    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

  2. Helmut

    Liebe Brigitte,

    meine Frau fand das Gedicht zwar „nett“, hat es aber nicht so gelobt wie du! Auf den besonderen „Himmel“ der Natur habe ich es eigentlich auch abgesehen. Hab vielen Dank!

    … und lass dich herzlich grüßen!

  3. Gundel

    Den Vergleich zum Pfarrer finde ich klasse! Darauf muss man erstmal kommen.
    Dieses natürliche Ahnen, und das Stahlen der Blüte, im Gegensatz, zu den evtl. konstruierten Unendlichkeitsworten des Pfarrers.
    Dennoch, lässt die Blüte ihr Licht leuchten, an des Pfarrers Apfelbaum…
    (Fing mit einem Apfel doch eigentlich auch alles an.) (:
    Hab einen schönen Tag 🌤️
    Gundel

  4. Helmut

    Ja, liebe Gundel,

    Pfarrer ist natürlich nicht gleich Pfarrer, obwohl ich den normalen Pfarrer schon als Ausdruck von etwas Verblichenes halte, das aus einer merkwürdigen Interpretation der in der Bergpredigt vorhandenen guten Morallehre kommt und den Jahreslauf völlig vernachlässigt. Ich danke dir jedenfalls für deinen ausgewogenen Beitrag, liebe Gundel!

    Hab liebe Grüße
    Helmut

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